Gemeinderat,
43. Sitzung vom 19.05.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 78
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön.
Wir kommen gleich zur Abstimmung, denn der
Berichterstatter hat auf sein Schlusswort verzichtet.
Wir kommen als erstes zur Abstimmung über die
Position Österreichische Bischofskonferenz.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Grünen,
so angenommen.
Ich lasse den Rest der
Subventionsliste abstimmen. Wer dafür ist, den bitte ich ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist einstimmig so angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 4 zur
Verhandlung. Sie betrifft den Ankauf und die Implementierung eines durch
Chipkarte unterstützten Arbeitszeiterfassungssystems.
Hiezu liegt keine Wortmeldung vor.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Grünen,
so angenommen.
Wir gelangen nun zur
Postnummer 10. Sie betrifft eine Subvention an die Aktiengesellschaft
"Sozial Global".
Hier liegt ebenfalls keine
Wortmeldung mehr vor.
Wer dafür ist, den ersuche
ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die
Freiheitlichen, so angenommen.
Es kommt nunmehr Postnummer 11 zur Verhandlung.
Sie betrifft eine Subvention an den Verein "Orient Express – Beratungs-,
Bildungs- und Kulturinitiative für Frauen".
Hierzu gibt es keine Wortmeldung.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Freiheitlichen, so angenommen.
Postnummer 15 betrifft eine Subvention an den
Verein Rosa Lila Tip.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Freiheitlichen, so angenommen.
Wir gelangen zur Postnummer 22. Sie betrifft das
Vorhaben Tiefgarage Märzpark.
Herr GR Lindenmayr bitte als Berichterstatter.
Berichterstatter GR Siegi Lindenmayr: Ich ersuche um Zustimmung zum Akt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die Debatte ist eröffnet. Herr GR Ellensohn. –
Bitte.
GR David Ellensohn
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Mit der Zustimmung wird es nichts werden. Sie werden
sagen, das ist nichts Neues. Eine Tiefgarage – die Grünen sind dagegen. Aber ich glaube, der Akt ist es wert,
dass wir ihn uns etwas genauer anschauen. Es geht heute um eine Nachdotierung
der Märzparkgarage, die schon ursprünglich – damals noch in Schilling – exakt
280 Millionen verschlingen hätte sollen, das ist ein bisschen über
20,3 Millionen EUR, und die heute mit den Stimmen zumindest der
Sozialdemokratie – weiter weiß ich jetzt nicht genau – noch einmal
1,2 Millionen EUR bekommt, weil man eine Reihe von Fehlern begangen
hat.
Ich möchte den Akt im Einzelnen durchgehen. Es
beginnt schon mit einer schönen Position von fast einer halben Million Euro,
nämlich 465 847 EUR, an Vorlaufkosten der Wiener Stadthalle. Da wird
alles mögliche hineingerechnet, was man natürlich niemals im ursprünglichen
Budget hätte wissen können. Denn das hat man ja nicht gewusst, dass die
Stadthalle zum Beispiel eine Standortuntersuchung macht, oder man hat nicht
wissen können, dass man für die Garage Planung, Vorentwurf, Entwurf,
Einreichung beauftragt und dass man das bezahlen muss. Das steht nämlich alles
im Nachtrag drinnen, als ob man nicht bei einem Ursprungsbudget wissen könnte,
dass diese Kosten anfallen.
Ein Highlight dieser Abrechnung ist die
Bürgerinformationsveranstaltung – die heißt hier nicht BürgerInneninformationsveranstaltung,
sondern Bürgerinformationsveranstaltung –, die schlägt sich mit
34 673,74 EUR nieder. Das Komma kommt daher, dass man früher in
Schilling gerechnet hat. Wir beschließen nämlich heute Geld für eine
Veranstaltung, die im November 2000 stattgefunden hat. Also, vor
dreieinhalb Jahren hat es eine Veranstaltung in der Stadthalle gegeben, bei der
auch ich als Klubobmann der Grünen
im 15. Bezirk anwesend sein durfte, bei der auch die Gemeinderätin der Grünen, Susanne Jerusalem, anwesend war
und vielleicht an die 100 Personen, die eingeladen wurden auf Briefpapier
des Bezirksvorstehers, mit der Unterschrift des Bezirksvorstehers. Wieso dafür
zusätzliche Kosten veranschlagt werden, wissen wir nicht genau.
Die Veranstaltung hat dann so ausgeschaut: Bei der
Einladung wurde schon einmal darauf hingewiesen: "Nur für Sie
persönlich". Eine Initiative "Leben in Fünfhaus", die damals ins
Leben gerufen wurde, wurde dezidiert nicht eingeladen, obwohl mehrere Personen
dieser Initiative als AnrainerInnen zu bezeichnen sind, nachdem sie zwei
Querstraßen weiter weg im Nibelungenviertel wohnen. Die aktuelle Klubobfrau der
Grünen im 15. Bezirk,
Waltraut Antonov, wohnt im Nibelungenviertel und war nicht eingeladen.
Diese Kosten sind hier beschrieben mit Anschauungstafel,
dazugehöriges Video, die ganze PR-Begleitung, die Veranstaltung selbst und die
Moderation. 34 000 EUR. Ich war dort, ich habe die Veranstaltung
gesehen. Wenn wir Wiener Grüne
Wahlkampfveranstaltungen mit 100 Leuten machen würden, die so viel Geld
schlucken, oder auch die Sozialdemokratie oder eine andere Fraktion, dann hätte
die Person, die so etwas vorschlagen würde, vermutlich große Probleme. Denn was
da so viel Geld kostet, das weiß wahrscheinlich nur die Stadthalle selbst. Dem
Akt ist es nicht zu entnehmen.
Wir werden eine Anfrage stellen
und das genau überprüfen lassen. Denn weder die Miete der Stadthalle kann
soviel kosten noch die Moderation. Okay, es war ein Herr vom ORF, der mag
vielleicht 1 000 oder 2 000 EUR nehmen pro Abend. Da fehlt aber
immer noch einiges auf die 34 000 EUR. Ich glaube, dass man da ganz
andere Rechnungen damit gezahlt hat. Es ist mir völlig unerklärlich. Und bevor
jemand glaubt, dass wir
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