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Gemeinderat, 43. Sitzung vom 19.05.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 3 von 78

 

(Beginn um 9.01 Uhr.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Einen wunderschönen guten Morgen! Ich darf die 43. Sitzung des Gemeinderates für eröffnet erklären.

 

Ich darf mitteilen, dass Herr GR Dr Ulm entschuldigt ist. Ich möchte ihm beste Genesungswünsche übermitteln.

 

Wir kommen zur Fragestunde.

 

Die 1. Anfrage (FSP/01775/2004/0002-KSP/GM) ist von Frau GRin Klier an den Herrn amtsf StR der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gerichtet: Welche Maßnahmen setzt die Stadt Wien, um den Zugang zu modernen Kommunikationstechnologien einem breiten Publikum zugänglich zu machen?

 

Bitte.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Vorsitzender!

 

Die Stadt Wien ist schon seit geraumer Zeit, um präzise zu sein, seit Mitte der neunziger Jahre, damit beschäftigt, den Zugang zu den Informationstechnologien, zu diesem innovativen Bereich der Telekommunikation, deutlich zu verbreitern. Ich darf nur daran erinnern, dass seit 1997 an allen Wiener Schulen – das bedeutet an 400 Schulen in Wien – das Wiener Bildungsnetz eingerichtet ist. Allein diese Investition hat 26 Millionen EUR gekostet. Wir haben dort auch sofort Breitbrandtechnologie installiert, womit auch die Mächtigkeit der Datenmengen, die befördert werden können, dem entspricht, was Interaktivität benötigt und was auch für den Zugang zum Internet an jeder Schule benötigt wird. Dieses Netz wird gewartet, wird instand gehalten und ermöglicht so, dass vom Beginn an, sozusagen von den ersten Schultagen weg, der Zugang zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien voll aufrechterhalten wird.

 

Der zweite Punkt ist, dass seit 1999 über die Vienna Access Points im Straßenraum, im öffentlichen Raum der Zugang zum Internet und zu den Informationsseiten der Stadt Wien möglich ist. Diese sind an Punkten, wo Behinderte Zugang haben könnten, so gestaltet, dass sie entsprechend nachjustiert werden können, damit sie auch für Behinderte, für Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe benützbar sind.

 

Wir sind zurzeit dabei, diese Vienna Access Points gemeinsam mit der Telekom Austria auf Multimedia-Stations auszubauen. In diesen multimedialen Telefonzellen besteht die Möglichkeit, einen freien Zugang zu den Informationsseiten der Stadt Wien selbst, zu wien.at, zu haben und ansonsten gegen eine kleine Gebühr auch alle Funktionen wahrzunehmen, alle Informationen abzufragen, die das Internet bietet, und die interaktive Kommunikation auch via E-Mail zu benützen.

 

Wir haben mit der Telekom Austria – das wird Sie angesichts angespannter Budgets mit Sicherheit freuen – auch vereinbart, dass die Telekom Austria die vollen Kosten für die Wartung und Erhaltung des Netzes übernimmt, und es ist daran gedacht, dass weitere Multimedia-Stations errichtet werden, sodass wir insgesamt eine Anzahl von weit über 200 zur Verfügung stellen. Derzeit – Stand Ende April – sind rund 60 dieser Stationen bereits in Betrieb. Sie können unter anderem beim Eingang Lichtenfelsgasse auch einen davon im Rathaus benützen; der ist schon seit längerem in Betrieb.

 

Damit die Palette voll abgedeckt wird und nicht nur die jüngere Generation in den Schulen den Zugang zum Internet hat, sind wir weiters dabei, auch in den Senioreneinrichtungen Schritt für Schritt den Ausbau des Internetzuganges zu verbessern, den Zugang zu den Informations- und Kommunikationstechnologien deutlich zu erhöhen.

 

Wir haben bei einer Anzahl von 31 Pensionistenwohnhäusern und 180 Pensionistenklubs in Wien derzeit 18 Standorte mit 22 Internetstationen, die sich in den Pensionistenwohnhäusern befinden, und es ist daran gedacht, im Herbst im Seniorentreff in der Rabengasse im 3. Bezirk – also auch in den Pensionistenklubs, in den Seniorentreffs – mit diesem Service, mit einer Internetstation hineinzugehen, sodass dann eine volle Abdeckung sowohl der jungen Generation, jener, die sehr mobil im Straßenraum unterwegs sind, und jener, die sich erst im Seniorenalter damit beschäftigen, gewährleistet sein wird.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. – Die erste Zusatzfrage: Frau Mag Ringler.

 

GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Wir begrüßen Ihre Initiativen in diesem Bereich sehr. Ich glaube, dass das sehr wichtig ist, dass hier in der Stadt genau diese Kommunikationsmittel für möglichst viele Menschen zur Verfügung stehen. Allerdings gibt es von unserer Seite doch zwei Nachfragen.

 

Erstens einmal würde mich interessieren, bis wann der Ausbau im Breitbandbereich jetzt tatsächlich geplant ist. Es gibt ja ein konkretes Projekt in Diskussion.

 

Ein Zweites würde mich interessieren, und ich glaube, das ist auch sehr, sehr wichtig. Es reicht ja bekanntlich nicht, wenn man nur die Schienen legt, sondern man muss den Menschen auch das notwendige Rüstzeug mitgeben, das heißt, in den Bereich Medienkompetenz investieren. Sie wissen wahrscheinlich selber, wenn man das erste Mal so vor einem Kastl sitzt, dann fürchtet man sich unter Umständen davor. Daher ist es notwendig, den Menschen Schwellenängste zu nehmen, und zwar gerade auch jenen, die vielleicht jetzt diesen Zugang selbst noch nicht haben.

 

Mich würde daher interessieren, welche Initiativen Sie ganz konkret in diesem Bereich planen, um gerade auch sozial schwächeren Gruppen den Zugang zu ermöglichen, zu erleichtern und in diesem Sinne auch zu fördern.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Frau Gemeinderätin!

 

Wir haben altersbedingt wahrscheinlich beide – ich noch mehr als Sie – keine Möglichkeit gehabt, im Wiener Bildungsnetz bereits an den Schulen den Internetzugang einzuüben. Es ist zumindest bei mir die Schulzeit schon so lange her, dass damals noch niemand daran gedacht

 

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