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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 75 von 76

 

worum es dabei geht, nur von den Betreiberinnen und Betreibern geredet worden ist, aber nicht von den Wienerinnen und Wienern, die den Prater besuchen.

 

Wenn die Analyse ergibt, dass jetzt schon 4,2 Millionen Besuche im Jahr im Prater erfolgen, wenn wir aber durch die Analyse gleichzeitig auch wissen, dass die Benotung des Wurstelpraters auf der fünfteiligen Schulnotenskala bei 2,47 liegt, also gerade noch über Befriedigend - zum Vergleich: Schönbrunn liegt bei 1,24 und der Rathausplatz bei 1,69 -, dann ist das doch ein alarmierendes Zeichen! Es ist ein alarmierendes Zeichen für die Betreiberinnen und Betreiber, weil ja niemand zufrieden sein kann, wenn die Zufriedenheit der Besucherinnen und Besucher eine so geringe ist. Aber es kann auch bei uns nicht sozusagen eine Zufriedenheit ausbrechen, wenn es eine sehr große Freizeiteinrichtung in der Stadt gibt, zu der die Wienerinnen und Wiener zwar in großer Zahl hingehen, aber dann meistens nicht oder nur zu speziellen Anlässen wiederkommen, weil das, was sie dort bekommen, für sie einfach nicht befriedigend ist.

 

Das heißt, das Ziel muss sein, dass die Wienerinnen und Wiener und auch die Touristinnen und Touristen öfter kommen, dass sie länger bleiben und dass sie vor allem zufriedener sind. Was diese Frage der Zufriedenheit betrifft, sind wir gemeinsam mit den Praterunternehmern dafür verantwortlich, diese Zufriedenheit herzustellen.

 

Es ist meiner Meinung nach keine Lösung, was Kollege Kenesei hier angeboten hat: Die Stadt Wien zahlt alles, die Praterunternehmer sagen dazu ja und steigern den Umsatz. So stelle ich mir eine Zusammenarbeit mit Unternehmerinnen und Unternehmern nicht vor. Ich denke, dass es sehr wohl auch ihre Verantwortung ist, bei der Attraktivierung mitzutun. Wir wissen ja auch - und, Kollege Neuhuber, Sie wissen das ganz genau -, dass es eine große Anzahl an Praterunternehmern gibt, die da vollkommen mitziehen, seit Jahren schon mitziehen und darunter leiden, dass andere nicht so viel investieren, wie sie investieren. Ich denke, dass es für Sie, die Sie sich ja immer als Wirtschaftspartei darstellen, doch auch so sein müsste, dass Sie die innovativen Unternehmer unterstützen, aber nicht die Bremserinnen und Bremser. (GR Mag Alexander Neuhuber: Das ist ein Jahr blockiert worden!) Tatsache ist, dass jetzt dieser Plan hier vorliegt und dass er gemeinsam mit den Betreiberinnen und Betreibern weiterentwickelt wird.

 

Es wurde heute auch schon gesagt - ich möchte es noch einmal wiederholen -, dass der Praterverband eine wichtige Einrichtung ist, dass aber im Praterverband eben nicht alle Betreiberinnen und Betreiber Mitglieder sind und dass Herr Mongon den Auftrag von der Stadt Wien hat - den er auch erfüllt -, gemeinsam mit allen Betreiberinnen und Betreibern eine Lösung zu finden und auch allen Betreiberinnen und Betreibern die Möglichkeit zu geben, sich in diesen Masterplan einzuklinken.

 

Sehr sachlich war ja die Debatte heute nicht. Eines möchte ich schon sagen: Wenn von den drei Oppositionsparteien gefordert wird, dass es hier doch mehr Dialog geben soll, dann finde ich es - und das sage ich vor allem in Richtung der ÖVP - schon sehr befremdlich, dass hier ein gemeinsamer Antrag eingebracht wird zu Dingen, über die ich jetzt sage, dass sie in weiten Bereichen vollkommen außer Frage stehen, zum Beispiel, dass der Prater ein Vergnügungspark für Familien bleiben soll, und ähnliche Punkte. Es wird der SPÖ Gesprächsverweigerung unterstellt, aber keiner der Antragsteller hat es der Mühe wert gefunden, der SPÖ den Antrag vorher auch nur zu zeigen, geschweige denn darüber zu sprechen, ob wir nicht vielleicht einen gemeinsamen Antrag stellen möchten. Wenn das die Art und Weise der Kommunikation und Kooperation ist, dann wird es so sicher nicht gehen. Ich denke, Kommunikation und Kooperation sind gut und wichtig, aber mir scheint, Herr Kollege Tschirf, dass da offenbar kein großes Interesse von Ihrer Seite gegeben ist, und leider auch nicht von den GRÜNEN und der Freiheitlichen Partei.

 

Tatsache ist, dass das Ziel der Veränderungen im Prater eine Attraktivierung des Praters ist. Es muss unser Ziel sein, dass die Besucherinnen und Besucher, wenn sie in den Prater gehen und vor allem, wenn sie aus dem Prater kommen, zufrieden sind mit dem, was sie dort bekommen haben, und es muss dies auch für die Praterunternehmerinnen und Praterunternehmer unser Ziel sein. Daher ist unser Ziel eine Aufwertung dieses Gebietes, eine Aufwertung, von der alle profitieren, die Besucherinnen und Besucher, das heißt Wienerinnen und Wiener sowie Touristinnen und Touristen, ferner die Betreiberinnen und Betreiber und damit selbstverständlich auch die Stadt Wien.

 

An dieser Hebung der Kundenzufriedenheit müssen wir alle gemeinsam arbeiten. Ich lade Sie alle herzlich ein, hier nicht Anträge einzubringen, von denen Sie uns nicht informieren, sondern mit uns gemeinsam zu arbeiten und nicht nur zu kritisieren. (Beifall bei der SPÖ. - GR Dipl Ing Martin Margulies: Heißt das, dass wir morgen beginnen können ...?)

 

Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr GR Josef Wagner gemeldet.

 

GR Josef Wagner (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich kann den Vorwurf der Kollegin Wehsely nicht so einfach im Raum stehen lassen, weil sie hier ein Protokoll, das noch gar nicht fertig ist, in einem völlig falschen Zusammenhang zitiert.

 

Frau Kollegin Wehsely! Erste Berichtigung: Die Kenntnisnahme der Meldung an den Unvereinbarkeitsausschuss durch Herrn Kollegen Strobl erfolgte nicht in der Gemeinderatssitzung, sondern in den Landtagssitzungen. Es gab zwei Berichte im Landtag und Kenntnisnahmen darüber, ich habe mir das vor meiner Rede ausgedruckt: Am 4. Oktober 2001, als er die Geschäftsführung in der Ten Shop GesmbH gemeldet hat, und am 26. September 2003, als er sein Aufsichtsratsmandat bei den Admiral Sportwetten gemeldet hat. Völlig korrekt, in Ordnung, rechtzeitig - darüber war auch von mir keinerlei Kritik zu hören, dass hier etwas unterlassen wurde.

 

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