Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 76
Erfahrungen, nach Erhebungen und erstmals vorliegenden Zahlen grundsätzliche Vorgaben macht, die jetzt mit den PraterunternehmerInnen selbst, aber natürlich auch mit der Stadt, mit all dem, was an Planung und Sonstigem dort umzusetzen ist, tatsächlich umgesetzt werden soll.
Vieles von den derzeit 200 Projekten, die
bereits Bestandteil der Masterplanung sind, sind Projekte, die mit und von
einzelnen Praterunternehmerinnen mitentwickelt wurden. Erst gestern haben wir
in der Berichterstattung des ORF - und darüber freue ich mich sehr - den
Sprecher des Praterverbandes, Herrn Meyer-Hiestand gehört, der betont hat, dass
speziell er als junger Unternehmer beziehungsweise auch andere bereit sind, auf
die Vorschläge der Masterplanung einzugehen, weil - und das ist die Zielsetzung
von uns allen - wir den Prater für diese Stadt, aber vor allem für die
Besucherinnen und Besucher attraktiv machen wollen und ihre Zufriedenheit
steigern wollen.
Und zur letzten Frage: Viele der
PraterunternehmerInnen haben Vertrauen in die Zuverlässigkeit einerseits
natürlich der Stadtregierung, aber auch natürlich im Hinblick auf das, was vor
uns steht. Viele von ihnen haben für die heurige Saison sehr viel investiert,
und das ist gut so. Und jene, die auf Grund dieser jetzigen Planungsphase
vielleicht noch unsicher sind, vielleicht dieses Vertrauen noch nicht haben,
sich hoffentlich von Ihnen nicht zusätzlich verunsichern lassen, die gilt es -
und das nehme ich gerne auch als Aufgabe, nicht nur für mich, sondern für uns
alle in Anspruch - dadurch zu überzeugen, dass rasch die ersten Schritte
erfolgen, und wir dann mit Stolz der Zukunft des Wiener Praters entgegensehen
können.
Ich hoffe, dass alle gemeinsam erkennen, dass es
niemandem hilft, nämlich weder den UnternehmerInnen noch den BesucherInnen, und
schon gar nicht dem internationalen Image, das diese Stadt genießt, wenn man
sie schlecht und krank redet. Das ist die einzige Bitte, die ich an Sie richte,
dieses noch einmal zu überdenken. Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke, Frau Stadträtin, für die Beantwortung.
Zur Debatte über die Beantwortung der Dringlichen
Anfrage hat sich jetzt Herr GR Dr Madejski gemeldet. Ich nehme an, der Wechsel
ist so korrekt, wie ich ihn hier sehe, ich erteile ihm das Wort, die Redezeit
beträgt 20 Minuten.
GR Dr Herbert Madejski
((Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wenn man der Frau Vizebürgermeisterin zugehört hat
und schwache Nerven hat, müsste man ja fast ein schlechtes Gewissen haben, wenn
man hier kritisiert, weil in ihren Schlussworten, aber auch durch ihre ganze
Rede ist nämlich hindurchgegangen, wer sich da jetzt ein bisschen kritisch mit
ihrer Arbeit oder mit den Vorschlägen des Entertainments-Fachmannes auseinander
setzt, schadet Wien oder schadet der Wirtschaft. Und so ist es ja nicht,
sondern es muss ja gestattet sein in einer Stadt, gerade über die
Fremdenverkehrsattraktion Nummer eins, die es ja jetzt ist, wie wir gelesen
haben, mit den meisten Besuchern, sogar mehr als Schönbrunn, sich Gedanken zu
machen, noch dazu, wo es ja seit 1997 und schon vorher sehr viele Ideen,
Aktivitäten, die leider nie durchgeführt worden sind, gegeben hat.
Lassen Sie mich aber beginnen: Mich wundert ein bisschen
in der ganzen Situation - es mag an der Ressortverteilung liegen, dass der
Einfluss derjenigen Beamten, oder der Einfluss jenes Ressorts, welches
eigentlich die Planung in Wien über haben sollte, nämlich von Stadtrat
Schicker, eher nur nebenbei behandelt wurde und dass die komplette
Verantwortung, und alles was den Prater, die Planung, die Finanzierung
betrifft, eigentlich Sie sich arrogiert haben und nun Ihnen gehört. Ist an sich
Ihr gutes Recht innerhalb Ihrer Fraktion, nur wundert es mich schon ein
bisschen, denn man muss ja das Gebiet des Praters ein bisschen größer sehen.
Da gibt es den Prater, da gibt es die Messe, da gibt
es das Stadion, da gibt es die Krieau. Das Ganze muss ich als eine Einheit, als
eine planerische Einheit sehen und da fehlen mir schon die gesamten
Zusammenhänge, außer dass es irgendwann einmal eine Seilbahn geben wird. Das
ist ein bisschen wenig, und hier hätte ich mir eigentlich schon vorgestellt,
bevor man einmal den Prater angeht, dass man ein Gesamtkonzept entwirft. Aber
dieses Gesamtkonzept gibt es nicht, sondern es gibt Einzelbausteine und wie das
so ist bei Bausteinen, wenn man das schlecht zusammensetzt, fällt das alles
zusammen, und das dürfte hier auch der Fall sein.
Meine sehr
geehrten Damen und Herren, betrachten wir diese drei Punkte, die ich jetzt
gesagt habe, Krieau, Messe und Prater - und jetzt lassen wir das Stadion weg -
ganz kurz hintereinander. Die Messe ist jetzt gebaut, ist in Ordnung, ich habe
selbst Veranstaltungen dort besucht. Außer, dass es ein bisschen kalt ist, dass
die Garage nicht funktioniert, die Verkehrswege nicht funktionieren, ist es an
sich vom Baulichen her durchaus gelungen und ich bin sicher, dass hier im
Messebereich in der Zukunft in Wien gute Veranstaltungen stattfinden werden,
dass das mit dem Zirkus mit einer Permanentbelegung auch in Ordnung geht,
darüber gibt es überhaupt nichts zu diskutieren.
Nur frage
ich mich, wenn man jetzt den Prater dazunimmt, wieso sind gemäß der Planung in
der Südportalstraße komplett links und rechts, alle Parkplätze weg, und es wird
dort jetzt eine Wiese oder eine Grünfläche gemacht. Ich bin auch für Grün, ich
frage mich aber nur, wieso in der Südportalstraße die Parkplätze alle wegkommen
sollen, oder ist der Hintergrund der, dass man die Autofahrer in die drei
Garagen, die es bei der Messe gibt und die vielleicht in Zeiten, wo es keine
Veranstaltungen dort gibt, unterbelegt sein werden, um Gebühren zu erzielen,
hineinlotst und diese Parkplätze, die von den Prater- und Krieaubesuchern
hauptsächlich benutzt worden sind, einfach streicht.
Es ist ungerecht jenen gegenüber,
die nicht mit der U-Bahn fahren können, denn die Großfamilien fahren, egal an
welchen Tagen, wenn sie in den Prater fahren, mit dem Auto billiger.
Entschuldigung, das ist halt so,
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