Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 76
werden, damit man mehr Geräte unterbringen kann. Es scheitert zum Teil nicht nur am Personal, sondern auch an den baulichen Gegebenheiten, wie zum Beispiel im AKH. Es sind jetzt einmal diese Projekte vermehrt in Anspruch zu nehmen, und dann ist nach der Evaluierungsphase zu sehen, wie wir dort weitertun.
Aber ich bin optimistisch, dass es uns gelingt, die
Menschen, die eine Dialyse brauchen, der Dialyse zuzuführen. Ich bin auch
sicher, dass es in Österreich einzigartig ist, dass in Wien zum Beispiel ein
92-jähriger Patient dauerdialysiert wird. Aber ich finde, die Menschen haben
das Recht, solange sie sich wohl fühlen und solange man ihnen helfen kann, ihr
Leben zu genießen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke, Frau Stadträtin. - Die 5. Anfrage (FSP/01777/2004/0002-KFP/GM)
bezüglich Dachausbau Wollzeile 14-16 wurde von Herrn GR Dr Herbert Madejski (Klub
der Wiener Freiheitlichen) gestellt und ist an den amtsführenden Stadtrat
der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung gerichtet: Da
offensichtlich der reale Dachbodenausbau nicht mehr mit den eingereichten und
vom Bauausschuss des ersten Bezirks genehmigten Plänen übereinstimmt, frage ich
Sie: Wann hat die MA 37 das letzte Mal die Baustelle 1010 Wien, Wollzeile
14-16 (Dachausbau) und mit welchem Ergebnis überprüft?
Ich ersuche um Beantwortung.
Amtsf StR Werner Faymann: Herr
Vorsitzender! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege!
Ihre Frage, ob der reale Dachbodenausbau mit den
eingereichten und vom Bauausschuss des 1. Bezirks - ich erlaube mir zu
erwähnen: einstimmig - genehmigten Plänen übereinstimmt, kann ich Ihnen
bejahen. Der Planwechsel, der innerhalb des Dachumrisses vorgenommen wurde,
entspricht daher dem eingereichten Plan.
Nur in kurzen Stichworten - ich könnte Ihnen jetzt
alles vorlesen, aber das erspare ich uns, wenn es Ihnen recht ist - möchte ich
sagen, was dort bei der Baugenehmigung und bei den vorangegangenen Diskussionen
das Besondere war. Da möchte ich nur zwei Dinge erwähnen.
Die Bauklasse V, die dort seit 1989 besteht,
also nicht erst jetzt bewilligt wurde, wird von Nachbarhäusern nicht
ausgenutzt. Wenn man dort davor steht und hinaufschaut - ich habe es mir vor
Ort selbst angesehen -, dann wirkt aber dieser innerhalb der Flächenwidmung und
der Genehmigungen erlaubte Ausbau, noch dazu im Rohbau, sehr massiv. Dazu muss
man sagen, dass der § 69 - das ist vielleicht einer der Vorteile des
§ 69 - schon ein bisschen mitgeholfen hat, dass es nicht zu massiv wirkt,
indem diese Staffelgeschoße über den § 69 doch zugelassen wurden, aber was
die Höhe betrifft, dort keine wesentliche Erhöhung über den 69er erfolgt ist.
Diese war unterhalb eines Meters.
Wenn ich jetzt noch über das Fotovoltaik-Flugdach und
andere Dinge wie die Dachverglasungen und den Geschossaufbau rede, dann
deshalb, weil ich den Bescheid der MA 19 gut kenne, und auch die
Diskussionen der MA 19 dazu, die an sich dieses Projekt - das wird man als
Betrachter natürlich erst dann beurteilen können, wenn es fertig ist - in der
Einreichung als ein sehr gelungenes Projekt betrachtet hat. Ich könnte Ihnen
auch dazu die Stellungnahme der zuständigen MA 19 vorlesen, aber ich
glaube, auch das erspare ich uns allen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke.
- Erste Zusatzfrage: Herr GR Dr Madejski, bitte.
GR Dr Herbert Madejski (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Ich habe keine andere Antwort von Ihnen erwartet. Ich
kenne Sie ja als Stadtrat, der meistens bemüht ist, auch die gesetzlichen
Regelungen einzuhalten. Trotzdem ist es auf Grund Ihrer Aussage so - und das
stimmt auch, dass man immer erst dann, wenn alles fertig ist, beurteilen kann,
ob so ein Dachaufbau, Dachgeschoßausbau oder Aufsatz eines Stockwerks zum
Stadtbild passt oder nicht. Das kann man erst nachher realisieren, wenn es
meistens zu spät ist - siehe das Hotel Ambassador.
Sie wissen genau, dass bei Ihrem Kollegen StR
Schicker seit vielen Monaten ein Projekt betreffend die Sichtachsen in Wien
läuft - das ist bereits jetzt auf CD erhältlich, man kann sich alles anschauen.
Dieser so genannte Dachbodenausbau, der ja in Wirklichkeit gar keiner ist,
sondern es ist ein Stockaufbau, befindet sich genau in solch einer Sichtachse.
Daher ist meine Frage an Sie, obwohl ich weiß, dass
es rechtlich noch nicht relevant war: Hat man bei der Genehmigung dieses
komischen Aufbaus, der meiner Ansicht nach wirklich nicht gelungen ist, auf die
Bedeutung der Sichtachsen Rücksicht genommen oder nicht?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Werner Faymann: Die
MA 19, die eine ausführliche Stellungnahme dazu abgegeben hat, nimmt
natürlich auch Rücksicht sowohl auf damals gültige Sichtachsen als auch auf
Entwicklungsprozesse, die innerhalb der MA 19 und ihrer Abteilungen
stattfinden. Daher verlasse ich mich zwar auf mein Gefühl als Betrachter auch
erst, wenn ich es ganz fertig sehe, aber die MA 19 ist dazu da, dass sie
uns beiden einen Schritt voraus ist, dass sie die Beurteilung im Interesse des
Stadtbilds zu einem Zeitpunkt vornimmt, wo lediglich die Pläne, die Ausführung,
die Materialien feststehen. Daher: Wenn die MA 19, die sich mit
Sichtachsen und der Entwicklung des Stadtbildes konsequent beschäftigt, eine
sehr positive Stellungnahme - die Sie ja kennen, davon bin ich überzeugt - dazu
abgibt, dann verlasse ich als Wohnbaustadtrat mich auf dieses Urteil.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke.
- Zweite Zusatzfrage: Herr GR Kenesei, bitte.
GR Günter Kenesei (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Im Zuge von Dachausbauten, aber auch Neubauten und
Umbauten von Wohnhäusern wird immer wieder der § 69 in verschiedensten
Facetten strapaziert und das eine oder andere Mal auch nicht so verwendet, wie
sich der Gesetzgeber und wir uns das eigentlich wünschen und vorgestellt haben.
Da passieren schon die einen oder anderen Ausrutscher.
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