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Gemeinderat, 41. Sitzung vom 26.03.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 87

 

schwächelnden Phase befindet, sondern dass es vielleicht wieder einmal ein allgemeines Anliegen wird, Konjunkturpolitik und konjunkturfördernde Politik zu machen, sodass man durch Wachstum auch entsprechend Geld verdienen kann.

 

Aber um ihre Schlussfrage, "Können Sie garantieren, dass es die Pflegemilliarde gibt, dass dieses Konzept, das vorgelegt wird, bis Ende Juni auch umgesetzt wird?", zu beantworten, sage ich Ihnen: Ja.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. Somit ist die 2. Anfrage beantwortet.

 

Wir kommen zur 3. Anfrage (FSP/01293/2004/0001-KSP/GM). Sie ist von der Frau GRin Rubik (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats) an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet: Wie findet die Rettungskette bei schweren Unfällen, am Beispiel der beiden im Eis eingebrochenen Buben, statt?

 

Bitte.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Frau Gemeinderätin!

 

Zur Frage der Rettungskette muss ich einmal festhalten, dass der Fall dieser in das Eis eingebrochenen Buben zeigt, welch hervorragende Leistungen im Bereich der Stadt Wien, im Bereich der Wiener Rettung und des Zusammenspiels des gesamten Gesundheitswesens möglich sind. Wir leisten uns in Wien einen eigenen Rettungsdienst der Stadt Wien und wir leisten uns ein Allgemeines Krankenhaus mit sehr hohen Kosten. Aber ich glaube, der Fall dieser zwei Buben zeigt, dass das eine einmalige Leistung ist, die üblicherweise in dieser Form sonst nicht möglich ist. Es waren schwierige zeitliche und örtliche Verhältnisse. Ohne die enge Kooperation der Wiener Feuerwehr mit der Wiener Rettung und mit dem Spital wäre es nicht möglich, derartige Erfolge zu haben.

 

Lassen Sie mich festhalten, der Anruf erfolgte an die Polizei. Da besteht dann eine gewisse Verzögerung, wenn man nicht gleichzeitig verständigt. Es wurde offensichtlich von den alarmierenden Ersthelfern nur von einem Buben gesprochen. Trotzdem hat es die Rettung fertig gebracht, in raschester Zeit einen Notfallshubschrauber und einen Notfallsarzt vor Ort zu bringen, der die Reanimationsmaßnahmen, die von der Wiener Feuerwehr in hervorragender Art und Weise begonnen wurde, fortführen konnte. Daher zeigt sich, dass die Laienreanimation so wichtig ist und dass man durch dieses Zusammenspiel - Wien leistet sich eine eigene Feuerwehr, Wien leistet sich eine Rettung - solche Erfolge haben kann.

 

Ich möchte all diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Wien ganz herzlich danken. Was sie getan haben, war eine großartige Leistung und ohne dieses Zusammenspiel wäre das nicht möglich gewesen. (Beifall bei SPÖ und GR Gerhard Pfeiffer.)

 

Ich möchte noch einmal die konkreten Schritte ansprechen, weil das so wichtig ist: Was ein Notfall ist, das Erkennen als Notfall, die Abgabe eines korrekten Notrufs, wo auch die Verständiger angeben sollen, wie viele, wo und den genauen Ort, dann die erste Hilfe durch die Laien, die vor Ort sind, dann die Versorgung durch Rettung und Notarzt und schließlich die weitere Folge im Krankenhaus. Wir haben den großen Erfolg, dass ein Kind diesen Zustand, diese gefährliche Situation, praktisch ohne Schäden überlebt hat. Beim zweiten Kind kann man den Ausgang noch nicht so genau sagen, aber jedenfalls dürfte es prognostisch wesentlich besser sein, als man es von Anbeginn annehmen konnte. Ich bin optimistisch, dass wir es auch in Hinkunft schaffen, mit diesem hervorragenden Team so großartige medizinische Leistungen zu erbringen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die erste Zusatzfrage, Frau GRin Dr Pilz.

 

GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im Rathaus): Frau Stadträtin!

 

Ich glaube, alle Wiener und Wienerinnen haben diesen Fall mitverfolgt, Eltern ganz besonders, weil sich jeder vorgestellt hat, was denn passieren würde, wenn man selber in einer solchen Situation wäre.

 

Ich stehe nicht an, die Leistungen, die im AKH erbracht wurden, ganz hoch einzuschätzen, gleichwohl erinnere ich mich an einen Bericht in den Medien, wo der Notarzt , also der erste Arzt, der am Unfallort war, in einem Interview gesagt hat, er musste sich – das finde ich absolut entsetzlich – entscheiden, welches der Kinder er betreut, er hätte sozusagen nur die medizinisch-technische Ausstattung für ein Kind dabeigehabt, weil es wahrscheinlich auch nur ein Rettungswagen war, und er hat sich für den kleineren Buben entschieden. Ich bin nicht Medizinerin, aber das zeigt sich offensichtlich, denn der ist auch derjenige, dem es besser geht.

 

Jetzt frage ich Sie, Frau Stadträtin: War nicht abzusehen, dass, wenn zwei Kinder verunglückt sind, gleichzeitig zwei Einsatzfahrzeuge mit zwei Ausstattungen am Unfallort sind? Und gibt es einen Zusammenhang mit der unterschiedlichen Genesung der beiden Buben aus diesem Faktum und aus diesem Bericht des Rettungsarztes?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Frau Dr Pilz!

 

Deswegen hab ich es angesprochen, wie wichtig es ist, einen exakten Notruf zu geben. Wenn nur von einem Kind die Rede ist, ist auch nur ein Rettungsarzt vor Ort. In dem Moment, wo erkannt wurde, dass es zwei Kinder sind, wurde der zweite Arzt gerufen.

 

Aber es hat die Laienreanimation sehr stark eingesetzt. Dadurch konnte dieses Kind überleben. In so einem Fall entscheidet man immer für das Kind, das die größeren Chancen hat. Das eine hatte ein Kammerflimmern, das andere hatte eine Asystolie. Die Asystolie ist praktisch außerhalb, nur mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage in den Griff zu bekommen. Das Kammerflimmern kann man mit einer Defibrillation oft erfolgreich in einen Sinusrhythmus überführen. Das ist in diesem Fall auch geschehen. Es wurde richtig gehandelt.

 

Deswegen habe ich angesprochen, es ist wichtig, exakt mitzuteilen, was, wo und wie, weil die

 

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