Gemeinderat,
35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 120
finanzielle Dotierung für das nächste Jahr hier bei
gleichbleibender Fortsetzung der hohen Belastung der Familien und damit des
Leistungszukaufes eine Situation sein wird, die eine finanzielle Nachdotierung
erforderlich machen wird, aber der Herr Vizebürgermeister und Finanzstadtrat
hat gestern schon ganz deutlich hingewiesen, dass das selbstverständlich im
Gesamtbudget bedacht ist und dementsprechend dann auch nachdotiert werden kann.
So gesehen wird das wahrscheinlich niemanden daran
hindern, vor allem Sie nicht, wieder Grauslichkeiten, Pakete und Sonstiges aus
der Lade zu ziehen. Das ist das politische Spiel, aber Tatsache ist, dass die
Kinderbetreuungsqualität und die Dichte auch für das Jahr 2004 und für die
Folgejahre sichergestellt sein werden in dem Ausmaß, wie wir das jetzt auch
schon festgelegt haben.
Wir müssen allerdings - und das wird die
Aufgabenstellung sein - gemeinsam mit allen Trägern, also auch mit jenen, die
in einem Antrag angesprochen worden sind, gemeinsam überlegen, wie sich die
Standorte derzeit darstellen, wo Notwendigkeiten sind, wo sich Notwendigkeiten
auch verändern, weil es aus meiner Sicht keinen Sinn macht, auf der einen Seite
Standorte zu haben, wo mir die Träger jetzt schon sagen, dass sie Probleme mit
der Auslastung haben, weil sich hier die Kinderanzahl einfach verändert hat,
und wir auf der anderen Seite Gebiete in Wien haben, wo der Bedarf ein viel
höherer ist.
Ich bin sehr froh und befinde mich ja auch in diesen
Gesprächen sowohl mit den beiden großen Trägern nämlich KIWI und den
Kinderfreunden aber auch den anderen kleineren Trägern, um hier einen Weg zu
finden, wie wir gemeinsam sowohl was die Auslastung betrifft, aber vor allem
das Service das wir damit den Eltern bieten, flächendeckend, aber auch
bedarfsorientiert umstrukturieren können.
Das wird die Aufgabenstellung auch des nächsten
Jahres sein weil, noch einmal gesagt, es keinen Sinn macht, Gruppen leer stehen
zu haben und auf der anderen Seite einen Bedarf zu haben.
Bei all
den Anregungen und Anmerkungen, die im Bezug auf das neue Kindertagesheimgesetz
in Wien und auch auf die zuständige Verordnung gekommen sind, möchte ich nur
darauf hinweisen, dass in der Verordnung sehr wohl Übergangsbestimmungen ganz
speziell deshalb drinnen sind, weil vollkommen klar war, dass es für einige
schwierig sein wird, die neuen Bestimmungen sofort einzuhalten und dass es für
mich eine Selbstverständlichkeit ist, dass auch im Vollzug dieser Verordnung
auf diese Situation Rücksicht genommen wird und hier nicht ganz bewusst ein
zusätzlicher Mangel erzeugt wird, indem man Bescheide ausstellt, die nicht zu
erfüllen sind oder die auf der anderen Seite einen Geldbedarf auslösen, der in
der Situation eigentlich nicht nötig ist, ihn tatsächlich auch auszulösen. Und
deswegen wird auch hier der Weg beschritten, dass man diese Übergangslösungen
durchaus andenkt und dort, wo es notwendig ist, durchaus auch Organisationen
dabei unterstützt, um Umbaumaßnahmen vorzunehmen, die dazu beitragen, den
Standard zu erfüllen.
Zu einem dritten Thema, das allgemein angesprochen
wurde - und die Diskussion werden wir ja auch noch am Donnerstag in der
Aktuellen Stunde führen -, der ganze Bereich Pädagogik, Schule, derzeitige
Situation im Bereich des Lehrerpersonals und ähnliches möchte ich noch einmal
darauf hinweisen, weil ich es zuerst nur einflüstern konnte, es aber auch
deutlich sagen möchte, dass wir gleich
im Anschluss nach der Vereinbarung mit dem Finanzlandesausgleich in Verhandlungen
eingetreten sind, nicht nur Wien, sondern auch die Bundesländer. Denn im
Gegensatz dazu, dass man natürlich zuerst das eigene Bundesland im Auge hat,
sehe ich durchaus auch die Schwierigkeiten von anderen Bundesländern, die sich
anders gestalten als in Wien, aber die sehr wohl auch Schwierigkeiten haben mit
den Zahlen, weil es kleine Schulen gibt, die natürlich kindgerecht in einem
näheren Umfeld erhalten bleiben sollten, aber nach den Maßgaben nie erhalten
werden können.
Das heißt, es ist insgesamt ein Problem, über einen
Durchschnitt das Maß sozusagen festzulegen, das dann im Detail Schwierigkeiten
macht. Und ich bin zuversichtlich, dass die Landeshauptleutekonferenz am Montag
dem Vorschlag, der aus einzelnen Bundesländern gekommen ist - allen voran
Salzburg - hier einen Beschluss zu fassen Rechnung trägt und dass im Hinblick
auf die Situation des letzten Bestandes durch den Finanzlandesausgleich, aber
auch für die Zukunft, hier auch auf dieser Ebene noch einmal eine Diskussion
und dann eine Beschlussfassung stattfindet, die letztendlich die Situation
verändern wird.
Das heißt, in vielen dieser groben Bereiche, dieser
wichtigen politischen Bereiche, ist Wien richtungweisend.
Und lassen Sie mich noch ein paar Bemerkungen zu
einzelnen Rednerinnen und Rednern machen. Ich kann mich nicht mit jenen
identifizieren, die sozusagen zwar meinen, dass sie auch erkennen, dass hier
Belastungen, insgesamt durch die wirtschaftliche Situation, durch die
Arbeitsmarktsituation und durch Maßnahmen bestehen, aber dass sie immer eine
Lösung parat haben, nämlich alle Defizite soll Wien dadurch beseitigen, dass es
sie zahlt. Mehr Lehrerdienstposten, (GR
Dipl Ing Martin Margulies: Aber das haben Sie doch versprochen!) alle
Maßnahmen, die hier im Sozialbereich von Wien sowieso geleistet werden, aber
darüber hinaus alle Maßnahmen, für die Wien selbstverständlicher Weise aus
humanitären Gründen einspringt, wie zum Beispiel jetzt im Bereich der
Flüchtlinge.
Ich kann mich damit nicht identifizieren, dass man
automatisch aus einem Reflex heraus sagt, okay, da gibt es zu wenig Geld, aber
wir haben die Lösung, Wien soll bezahlen. Das ist eine einfache Methode, die
man nur machen kann, wenn man selbst nicht Verantwortung trägt.
Und das Zweite, was hier auch noch zu sagen ist, ist
offensichtlich – jetzt schon mehrmals – die Enttäuschung darüber, dass es das,
was Sie von den GRÜNEN immer entdeckt zu haben geglaubt haben, nämlich
irgendwelche Geheimpapiere, Pakete, die irgendwo im
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