Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 80 von 134
erwähnen: Unser groß angelegtes, tolles, erfolgreiches
Frauengesundheitsprogramm. Das wollte ich einfach noch gesagt haben, aber du
weißt das eh und ich verstehe, dass das hier von der Opposition kommen muss. (GRin
Dr Monika Vana: Das fordere ich ja auch!)
Abschließend gratuliere auch ich noch den beiden
Preisträgerinnen des 2. Wiener Frauenpreises der Stadt Wien, den die StRin
Renate Brauner beiden Damen letzte Woche hier im Rathaus überreichen durfte,
und zwar der Gleichbehandlungsanwältin Dr Ingrid Nikola-Leitner und der Chefin
der Österreichischen Nationalbibliothek, Dr Johanna Rachinger. Beide Damen
wurden heuer ausgezeichnet.
Ich halte den Frauenpreis der Stadt Wien für eine
ganz tolle Einführung. Das alles findet unter dem Motto "Frauen sichtbar
machen" statt und ich gratuliere beiden ganz, ganz herzlich! - Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Als
Nächste zum Wort gemeldet ist die Frau StRin Mag Vassilakou. Ich erteile es
ihr.
StRin Mag Maria Vassilakou (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin! Frau Vorsitzende! Werte
Damen und Herren!
Einiges zur Frauenpolitik hat bereits meine
Fraktionskollegin Dr Monika Vana erzählt. Deshalb will ich mich fast
traditionell auf ein paar Aspekte der Integrationspolitik konzentrieren und zum
Schluss dann vielleicht noch ein bisschen etwas zum Herrn Kollegen Ulm und zum
Herrn Kollegen Barnet sagen.
In der Integrationspolitik sieht man in den letzten
Jahren schon, finde ich, und das sieht man sehr deutlich und das kann von
dieser Seite auch nicht oft genug gelobt werden, dass hier der Wille vorhanden
ist vieles, was in den Jahren davor fast aussichtslos immer wieder und immer
wieder von hier aus besprochen worden ist, jetzt umzusetzen. Und es ist einiges
in Angriff genommen worden und das finde ich eine sehr, sehr positive
Entwicklung.
Für das nächste Jahr sind zunächst einmal zwei
größere Brocken angekündigt: Der eine ist die Umgestaltung des Wiener
Integrationsfonds in eine Magistratsabteilung, der zweite ist die Schaffung
eines Wiener Landesantidiskriminierungsgesetzes. Beide Schritte möchte ich von
dieser Stelle aus ausdrücklich begrüßen. Das ist ja auch nichts Neues, das habe
ich in der Vergangenheit auch schon getan, allerdings mit einer kleinen, aber
wichtigen Anregung meinerseits: Zumindest ich fühle mich in den letzten Monaten
schon wieder eher nicht mehr ausreichend informiert und ich kann für mich
zumindest beanspruchen, dass ich an der Materie da sehr interessiert bin. Ich
suche auch immer das persönliche Gespräch, ich versuche Informationen zu
sammeln, aber ich denke, aus der Sicht der Opposition ist es vielleicht auch
sinnvoller, hier in einem offizielleren Rahmen auch einmal Information zukommen
zu lassen und zwar sowohl, wie gesagt, was die Schaffung der
Magistratsabteilung betrifft - also was ist bisher passiert, was sind die
nächsten Schritte, bis wann können wir mit der Schaffung der neuen Abteilung
rechnen, wie wird das alles ungefähr vor sich gehen – als natürlich auch mit
dem Landesantidiskriminierungsgesetz, wo auch ich und viele, viele andere
Interessierte hier im Wiener Landtag gerne wüssten, wie das ungefähr aussehen
wird, was es können wird, was es nicht können wird und wieso.
Ich möchte daher in diesem Zusammenhang auch
vielleicht in der guten, alten Tradition der Roundtables, die es in der
Vergangenheit auch immer wieder gegeben hat, anregen, die Fraktionen offiziell
einzuladen, um hier etwas Information zukommen zu lassen. Es hat sich in der
Vergangenheit auch bewährt und man muss auch sagen, wenn man die
Oppositionsparteien rechtzeitig informiert und einbindet, gibt es umso mehr
Möglichkeiten hier mitzugestalten und umso weniger Kritik gibt es im
Nachhinein, wenn dann mehr oder weniger die fixfertigen Pläne präsentiert
werden. Aber ich denke, das sind ja Binsenweisheiten, das wissen Sie genauso
wie ich, dass das der gescheitere Weg ist. In diesem Sinne freue ich mich schon
auf die Einladung zu dem Roundtable, wo ich auch die Informationen bekomme
sowie auch alle anderen Kolleginnen und Kollegen, die genauso interessiert sind
wie ich.
Nun komme ich zum Bereich „Was fehlt?“, denn ja, das
sind, wie gesagt, zwei gute und zwei sinnvolle Schritte, auch zwei große
Schritte, aber es fehlt noch einiges in der Stadt. Was ich jetzt auflisten
werde sind lauter alte Hüte, das sind wirklich ururalte Debatten, wo ich es
bedauerlich finde, dass ich jahrein, jahraus von dieser Stelle aus immer wieder
dieselben Punkte auflisten muss:
Also was in Wien 2004 bis auf weiteres zumindest
noch fehlt, denn angekündigt ist es bis jetzt noch nicht worden, ist die
Gleichstellung von Zuwanderern beim Bezug der Sozialhilfe. Was auch fehlt, ist
die Öffnung von Gemeindebauten zumindest unter bestimmten Rahmenbedingungen für
Migrantenfamilien, für Familien von Migranten und Migrantinnen. Und bitte,
damit wir uns jetzt hier nicht sinnlos austauschen: Ich weiß, dass es
Notfallwohnungen gibt. Ich weiß auch, dass die Stadt Wien einen anderen Weg
beschritten hat und auch im genossenschaftsbaulichen Bereich investiert. Das
ist alles schön und das ist alles begrüßenswert und das ist alles nicht
ausreichend. Ich würde es sehr begrüßen, wenn es zumindest einen nächsten
deutlichen Schritt in Richtung uneingeschränkte Öffnung von Gemeindebauten
gäbe. Was noch... (Beifall bei den GRÜNEN.)
Was noch immer fehlt - und das ist eigentlich umso
erstaunlicher - ist die Gleichstellung im Bereich Pensionistenwohnhäuser. Wir
wissen alle, dass inzwischen gerade Zuwanderer und Zuwanderinnen, die in den
60er-Jahren nach Wien gekommen sind, alle längst das Pensionsalter erreicht
haben. Ich glaube, dass es allmählich aber wirklich dringend wird - auch die
Statistiken belegen das eindrucksvoll -, dass hier bereits, glaube ich, über
80 Prozent bald länger als 10 Jahre in der Stadt sind, wenn nicht
sogar länger als 15 Jahre. Ich frage mich, worauf wir noch warten? Wann
wird wer endlich seinen Einfluss auf das Kuratorium Wiener
Pensionistenwohnhäuser geltend machen? Und Sie können mir nicht
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