Gemeinderat,
26. Sitzung vom 28.03.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 67
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Wir
werden uns etwas einfallen lassen. (GR Mag Christoph Chorherr: Und das ist
alles?)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
dritte Zusatzfrage Herr Mag Chorherr, ah Mag Neuhuber.
GR Mag Alexander Neuhuber (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr
Stadtrat!
Ich
glaube, es herrscht wohl Konsens in diesem Haus darüber, dass die
Attraktivierung des Donaukanals ein Projekt ist, hinter dem wir hier alle
natürlich stehen.
Zu einem
derartigen Projekt gehört letzten Endes auch ein gerütteltes Maß an Gastronomie,
und jetzt schlage ich ein bisschen den Bogen zu meiner Anfrage an den Herrn
Bürgermeister zurück. Gastronomie am Donaukanal im Bereich des 1. Bezirks
und des 9. Bezirks, also in unmittelbarer Nähe zu den Attraktionen und den
Schanigärten der Innenstadt, bildet immer eine Gratwanderung zwischen Belebung,
weil überhaupt mehr Leute in dieses Gebiet kommen, und Overkill - so wie wir es
schon am Rathausplatz hatten -, der dann dazu führt, dass die Innenstadt
entvölkert wird und die Gastronomen darunter leiden.
Wird man
bei den weiteren Projekten, die dort zur Auswahl kommen sollen, auf diese
sensible Betrachtungsweise der Gastronomie am Donaukanal besonderen Wert legen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Das
ist einer der Punkte im Konzept.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
der Herr GR Josef Wagner hat die vierte.
GR Josef Wagner (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Sie haben ja darauf verwiesen, dass es durch den
U-Bahnbau jetzt zu Verzögerungen bei den Projekten kommt und kritisiert, dass
ich meine, die Projekte sind gescheitert. Aus heutiger Sicht sind sie auch
gescheitert. Wir werden auch in Zukunft schauen, ob Sie eines der Projekte
wirklich umsetzen können, vielleicht wenn dann die U-Bahn keine Ausrede mehr
für Sie ist. Ich frage mich schon, ob Sie voriges Jahr im Frühjahr, als Sie das
mit dem Klaus Steiner groß angekündigt haben, nicht gewusst haben, dass die
U-Bahn gebaut wird und dass dort eine Baustelle sein wird?
Ich frage Sie: Haben Sie in der Zwischenzeit bei den
von Ihnen geplanten Projekten auch dafür gesorgt, dass es ein Budget dafür
gibt? Nach Aussagen des Klaus Steiner und nach Ihren Aussagen haben Sie ihm für
die Umsetzung der Projekte die besten Wünsche mitgegeben, aber dazu gesagt,
dass er einen Euro von der Stadt Wien dafür nicht bekommen wird. (GR Gerhard
Pfeiffer: Das ist etwas, wo man jetzt nicht auf die Bundesregierung verweisen
kann!)
Wird es für diese Projekte eine Budgetplanung geben?
Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr Gemeinderat!
Sie haben einen der spannendsten Punkte gefunden. Es
ist tatsächlich so und Sie haben richtig zitiert, dass ich nicht versprochen haben,
dass wir dort mit großen Budgetmitteln hineingehen werden. Sie haben allerdings
nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass wir zur Zeit zwei Projekte haben, wo
tatsächlich auch Budgetmittel der Stadt in die Hand genommen werden, und zwar
massiv. Sie können sich vorstellen, dass ein neu zu errichtender Steg, eine neu
zu errichtende Brücke sehr wohl Geld kostet. Sie können sich hoffentlich
vorstellen, dass auch die Unterdückerung eines Heizwärmekanals einiges an Geld
kostet und dass das alleine nicht aus den Mitteln finanzierbar ist, die die
Heizbetriebe haben, denn die haben ja ihre Rohrbrücke. Also hier geht es um
eindeutige Stadtbildverbesserungen, um eindeutige Verbesserungen im
öffentlichen Raum und an den Blickachsen in diesem Areal.
Wenn Sie sagen, es hätte gescheiterte Projekte
gegeben, dann kann ich Ihnen zwei nennen, wo in den beiden betroffenen Bezirken
Ihre Fraktion auch massiv dagegen waren, nämlich das Projekt eines Hotels am
Hermann-Park und das andere Projekt bei der Franzensbrücke Brückenkopf im
2. Bezirk. Ich sage Ihnen auch offen, dass ich von diesen Projekten auch
nicht viel gehalten habe. Der Herr Steiner war der Meinung, dass er damit die
anderen Dinge finanzieren kann. Beide Bezirke haben diese Projekte nicht
gewünscht, ich auch nicht. Daher muss sich der Herr Steiner um neue
Finanzierungsquellen umsehen. Das ist die Aufgabe, die ein Koordinator hat. Das
steht in seinem Aufgabenkatalog und er soll sich tunlichst darum kümmern.
Wir werden andere Projekte im Donaukanalbereich
verwirklichen, die auch zur Verbesserung und Attraktivierung beitragen werden.
Ich habe Ihnen ein paar davon aufgezählt und könnte Ihnen - wie gesagt - davon
noch eine Reihe aufzählen, zum Beispiel auch die Wildwasserstrecke. Hier ist
die Machbarkeitsstudie fertig gestellt. Auch hier werden die Betreiber ein
Finanzierungskonzept vorzulegen haben. Sie arbeiten gerade daran. Auch das ist
ein attraktives, interessantes Projekt, wo klar ist, dass die Machbarkeit
besteht und dass die Finanzierung jetzt zu erstellen ist.
Hier gibt es eine Fülle weiterer Projekte, auch die
Frage der Toiletteanlagen am Vorkai. Das sind Dinge, die dann Sinn machen, sie
zu installieren, wenn zumindest die Bauarbeiten bei der Urania fertig gestellt
sind und die Zugänglichkeit zum Vorkai dann besonders leicht gefunden werden
kann. Es wird auch daran liegen, was an der Sonnenseite im 2. Bezirk rund
um die dort jetzt schon befindlichen Einrichtungen noch alles an Verbesserungen
gemacht werden kann. Möglicherweise erfolgt die Attraktivierung auch in Form
des Radwegs.
Vorsitzender GR Rudolf Hundsdorfer:
Danke schön, somit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur 5. Anfrage (FSP/01011/2003/0002-KSP/GM) von GR Deutsch an die
amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Umwelt: Sie haben sich die Renaturierung am Unterlauf der Liesing im Zuge der
Errichtung des Liesingtal-Sammelkanals zum Ziel
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