Gemeinderat,
23. Sitzung vom 17.01.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 32
warst. Danke in dem Zusammenhang. (Beifall bei der SPÖ.)
Ihre Homepage war ja irgendwie wirklich ein
Kunststück für mich. Aber bereits im Dezember, und das möchte ich auch allen
Besuchern nicht vorenthalten, schreiben Sie, dass wir einen Sondergemeinderat
machen. Und in Wirklichkeit geht es ja darum, dass man einen Misstrauensantrag
gegen die Frau Stadträtin einbringt. Also, von dem gehe ich einmal aus, weil es
Ihnen Wurscht ist, wie die Diskussion heute ist. (GR Günter Kenesei: Wo
steht das?) Das steht auf der Homepage. "Vom Ausgang der Debatte wird
es abhängen, ob Frau StRin Pittermann zum Rücktritt aufgefordert werden
wird." (GRin Dr Sigrid Pilz: Wann
war das?) Das war am 12.12.2002. Ich kann Ihnen Ihre eigene Homepage geben,
natürlich in kopierter Form. Das habe ich zu Hause kopiert, das habe ich zu
Hause ausgedruckt von meinem Geld, damit Sie keine Probleme haben, das zu
nehmen.
Da steht unter anderem auf der Seite 2 wirklich
etwas Ungeheuerliches, und ich gebe Ihnen das nur bekannt, weil ich nicht weiß,
ob jeder Dauergast auf Ihrer Homepage ist. Aber da steht zum Beispiel unter dem
Titel, und da kommen wir der Sache schon näher, was Sie wahrscheinlich darunter
meinen, unter der Überschrift "Politische Bande": "Frau StRin
Pittermann duldet diese Zustände, weil die großen Parteien, insbesondere die
SPÖ, mit den Vereinen personell eng verstrickt und die Erbringung der Dienste
mittlerweile ein wichtiges und auch gut bezahltes Arbeitsfeld für politische
FunktionärInnen und Parteimitglieder geworden ist."
Ich war selber zwei Jahre lang Geschäftsführerin bei
Sozial Global. Nehmen Sie das auch aus der Homepage sofort zurück! (Zwischenruf des GR Günter Kenesei.) Versuchen
Sie, jemand anderen auch zu verstehen. (GR
Günter Kenesei: Das tun wir ja!) Das müssen gerade Sie sagen!
Nehmen Sie das sofort zurück! In der Zeit, wo ich
dort die Verantwortung hatte, habe ich mich nie erkundigt, ob bei irgendeiner
Anstellung eine Frau oder ein Mann irgendein Parteibuch hat. Und das wissen Sie
hoffentlich ganz genau. Das sind Unterstellungen, wenn Sie sich genau erkundigt
haben und das Gegenteil publizieren auf Ihrer Homepage. Und ich sage Ihnen
eines: Für mich ist die "politische Bande" (GRin Dr Sigrid Pilz: Politische Bande!) - richtig - doppeldeutig. Ich gratuliere Ihnen zu diesen
Einfällen, und wäre ich jetzt noch verantwortlich und juristisch, ich würde das
meinem Rechtsanwalt übergeben. Reißen Sie sich bitte in Zukunft mehr zusammen,
bevor Sie Leute aushängen, und das sage ich wieder für alle Fraktionen und
Parteien: Da spielt die SPÖ nicht mit, das ist nicht unser Stil.
Denn sonst kann ich Sie auch
noch einige Dinge fragen und um Aufklärung bitten. Am 2.12.2002 - können Sie
sich erinnern? - waren Sie mit dem Herrn Bezirksvorsteher, Frau StRin
Vassilakou, Red Ribbons nicht verteilen, sondern verkaufen, der Neubauer
Bezirksvorsteher und so weiter, auf der Mariahilfer Straße. Der Reinerlös ging
an den "Buddy Verein". Ich finde das interessant, dass Sie das
verkauft haben. Haben Sie dafür Steuer gezahlt? Haben Sie das angemeldet? Haben
Sie einen Betrieb? Sie haben nicht gesagt, Sie haben dafür eine Spende
genommen, Sie haben es verkauft. Haben Sie das der Steuer gemeldet und so
weiter? - Wir können uns natürlich in diesem Ihren Ton in Zukunft auseinander
setzen, kein Problem. Aber ich glaube, dass das nicht der Stil sein sollte, den
wir annehmen und mit dem wir uns unterhalten.
Zusammenfassend heißt das für mich: Es gibt keine
Geschäfte mit den Sozialen Diensten. Niemand bereichert sich. Alle Unterstellungen
sind aus der Luft gegriffen in dem Zusammenhang und gegenstandslos. Dass es
jederzeit Weiterentwicklungen gibt, dass man versucht, jederzeit Systeme zu
ändern, Neuerungen anzupassen, das ist selbstverständliche Arbeitsrealität der
Wiener Stadtregierung und der sozialdemokratischen Mehrheit in dieser Stadt.
Und dass das Ganze eigentlich auch gut unterstützt und angenommen wird, sieht
man eigentlich am letzten Wahlergebnis bei den Wiener Landtags- und
Gemeinderatswahlen. Und da, denke ich mir, haben wir eine größtmögliche
Unterstützung bekommen. Und auf die nächsten Wahlen freue ich mich natürlich
auch ganz besonders. - Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zu
einer tatsächlichen Berichtigung ist Frau StRin Mag Vassilakou gemeldet.
StRin Mag Maria Vassilakou: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Verehrte Damen und Herren!
Sehr geehrte Frau GRin
Malyar! Ich weise Ihre Unterstellung, ich hätte irgendetwas verkauft, ohne die
dafür notwendigen steuerlichen oder sonstigen Genehmigungen, auf das Schärfste
zurück. (Bewegung bei der SPÖ.) Es ist
empörend, dass Sie eine Aktion von mir und unserem Herrn BV Blimlinger
anlässlich des Welt-Aids-Tages so darstellen, als würden wir uns allen Ernstes
mit Bereicherungsabsicht auf die Straße stellen und irgendetwas verkaufen. (Neuerliche Bewegung bei der SPÖ.) Der
"Buddy Verein" stellt diese Zeichen bekanntlich zur Verfügung, und
wir haben uns zur Verfügung gestellt, um für sie und in Begleitung von ihnen
das an den Mann und an die Frau zu bringen, da nämlich diese Aids-Mascherln
nicht verschenkt werden, sondern eben gegen eine freiwillige Spende zu erwerben
sind, die dem "Buddy Verein" selbstverständlich direkt sozusagen
zufließt. Deswegen spricht man umgangssprachlich immer wieder in solchen Fällen
vom Verkaufen.
Aber ich bitte Sie, Sie wissen ganz genau, worum es geht.
Ich sehe, dass der einzige Grund, allen Ernstes der einzige Grund, warum Sie
sich hier herstellen und versuchen, mich jetzt durch wirklich etwas komplett
Abstruses in irgendeiner Form anzupatzen, doch nichts anderes ist als ein
Verzweiflungsakt. Weil Sie offenbar nicht imstande sind, die wesentlichen
Fragen, die heute gestellt worden sind, zu beantworten, versuchen Sie alles,
was in Ihrer Macht steht, um abzulenken, um uns anzugreifen, um uns zu
diffamieren, mit welchen Schmutzkübeln auch immer, aber Sie haben ja nichts,
uns also mit halbleeren, von Ihnen gerade noch in weiß nicht womit gefüllten
Schmutzkübeln in irgendeiner Form anzupatzen.
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