Gemeinderat,
21. Sitzung vom 27.11.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 118 von 122
vorausschauenden politischen Umweltgedankens auch handelt.
Nun, natürlich wurde auch mit keiner Silbe erwähnt,
kann man sagen, wurde hier von meinen Vorrednerinnen auch nicht gesagt, dass
das Umweltbudget um 10,2 Prozent höher liegt als im Vorjahr, das sind
656 Millionen EUR. Diese Investitionen, dieses Plus von 10,2 Prozent,
stellt die Stadt Wien natürlich in erster Linie so dar, dass sie Investitionen
tätigt, Investitionen in eine nachhaltige Umweltpolitik. Und hier ist die Geschäftsgruppe
Umwelt auch ein Beispiel, indem sie 6 827 Personen, inklusive 868
Saisonarbeiter, beschäftigt, die für die Umwelt Wiens arbeiten, die für die
Umwelt Wiens tatsächlich großartige, motivierte Leistungen erbringen. Und da
möchte ich der Geschäftsgruppe Umwelt herzlich danken, allen Mitarbeitern. (Beifall
bei der SPÖ.)
Wie ich schon erwähnt habe, Wien setzt in erster Linie
sozialdemokratisch nachhaltige Umweltpolitik ein. Das zeigt sich in sehr vielen
innovativen Umweltprojekten. Ich möchte nur einige anführen.
Es gibt das Klimaschutzprogramm. Das Klimaschutzprogramm
haben Sie auch zum Teil positiv erwähnt, aber natürlich nicht in dem Ausmaß, in
dem Wien ein breites Maßnahmenbündel verwirklicht hat. Wien ist es erstmals
gelungen, tatsächlich die CO2-Werte zu reduzieren, und zwar von
5,7 Tonnen pro Jahr und Kopf bis Ende 2000 voraussichtlich auf
4,3 Tonnen. Und das ist eine großartige Leistung, die eben mit einer
vorausschauenden nachhaltigen Umweltpolitik tatsächlich erbracht werden konnte.
Das sind voraussichtlich 19 Prozent, um die hier tatsächlich die Schadstoffemissionen
reduziert werden konnten.
Gleichzeitig, muss man auch dazusagen, ist in Österreich
die Rate der Schadstoffe hingegen um 6 Prozent gestiegen. Das heißt: Hat
in den letzten Jahren irgendwer bundespolitisch tatsächlich Umweltpolitik
betrieben? Blau, Schwarz? - Ich kann mich nicht erinnern, wo es damals
Umweltpolitik gab. Aber ich hoffe, es kommt eine Zeit, wo die Umweltpolitik
nicht nach der Zeit gerechnet wird, sondern nach der Wertigkeit und
Wichtigkeit.
Dazu ist natürlich auch zu erwähnen: Weitere
120 Millionen S investiert Wien zum Beispiel in die umliegenden
Quellschutzwälder, die nochmals so groß sind wie Wien. Auch solche Sachen sind
keine Investitionen in die Zukunft. Das wird von der Opposition nie erwähnt.
Aber nichtsdestotrotz sind diese Quellschutzgebiete - und Sie wissen es selber
ganz genau - für das Wasser der Wiener und Wienerinnen absolut notwendig.
Ein weiterer Punkt, den ich hier anmerken möchte, ist
vor allem der, dass es bei den Treibhausgasemissionen österreichweit keine
Reduzierung gibt, weil die letzte Bundesregierung absolut unfähig war, die
notwendigen Budgetmittel für eine Umweltpolitik aufzuwenden. Etwa
90 Millionen EUR müssten dazu aufgewendet werden, um das Kyotoziel zu
erreichen, doch dieses war anscheinend der letzten Bundesregierung auch kein
Anliegen. Zum Unterschied sieht man hier wieder, wie Wiener sozialdemokratische
Umweltpolitik dem etwas entgegenzuhalten hat.
Es bestürzt mich sehr, dass die ehemalige Bundesregierung
die beschlossenen nationalen Klimastrategien, wo laut WIFO die Möglichkeit
gewesen wäre, zirka 25 000 Arbeitsplätze zu schaffen, nicht wahrgenommen
hat. Und dann lese ich heute im "Standard": "Das Wissenschaftsministerium
streicht die Umweltforschung." Da frage ich mich: Wo ist hier irgendwo ein
Umweltgedanke, der ganz Österreich davor bewahrt, dass es zu Umweltkatastrophen
kommt?
Hier möchte ich natürlich die Gelegenheit wahrnehmen,
darauf hinzuweisen, dass es Wien schon vor Jahren, nämlich 1972, gewagt hat,
eine nachhaltige Umweltpolitik beim Hochwasserschutz zu betreiben, und auf
Grund dieser vorausschauenden Politik der Sozialdemokratie ist es uns gelungen,
mit einer Donauinsel, mit einem Hochwasserschutz, der tatsächlich die Wiener
und die Wienerinnen und auch das Umland geschützt hat, eine nachhaltige
Umweltpolitik zu machen.
Aber nicht nur das, es muss auch weiter investiert
werden in diesen Hochwasserschutz und vorausschauend gedacht werden.
Vorausschauende Politik, das ist sozialdemokratische Politik.
Ich möchte auch ganz kurz noch einige solche innovative
Projekte erwähnen, und dazu gehören für mich unter anderem auch der Ausbau, die
Renaturierung des Liesingbachs, ein absolut wichtiges Zukunftsprojekt, das
zirka 2,2 Millionen EUR kosten wird, dazu auch eine Projektförderung der
EU bekommt und somit auch Steuergelder spart. Das ist ein ökologisches
umweltproduktives Projekt der Wiener Umweltpolitik. Zirka 150 000 Anwohner
werden dadurch die Möglichkeit haben, ein neues Naherholungsgebiet entlang des
Liesingbachs, das ein 7 Kilometer langes neues Erholungsparadies
darstellen wird, zu erlangen.
Auch ein notwendiger Kanalbau, der rund
35 Millionen EUR kosten wird, ist in Planung, also eine nachhaltige
Umweltpolitik für die Zukunft.
Ein weiteres Projekt wird zum Beispiel sein, und davon
gibt es ja auch sehr viele in Wien, die nur leider immer von der Opposition
anscheinend nicht gesehen werden oder eben gerne verschwiegen werden, oder ich
weiß es nicht, warum Sie nicht darauf kommen, ein Bildungsprojekt. Es gibt sehr
viele davon. Zum Beispiel in Ottakring die Wiener Waldschule, die vielleicht
einige doch kennen und die ein Bildungsprojekt für die Natur und für die
Zukunft der Schüler und Schülerinnen darstellt. Ein solches innovatives
Projekt, die Bildung betreffend, die Umweltbildung für die Zukunft betreffend,
stellt unter anderem auch der Kinderbauernhof am Cobenzl dar, der eine ganz
großartige Errungenschaft ist, solche Projekte in den Vordergrund zu rücken,
denn auch diese Projekte sind besonders wichtig, was die Bildung der Zukunft
betrifft, wie Leute mit Natur umgehen, wie Leute den Umweltschutz verstehen und
somit auch in Zukunft wissen, wie sie Müll vermeiden können, wissen, wie sie
mit dem Wasser umgehen sollen, und noch vieles mehr. Diese Zusammenhänge der
Natur muss man verstehen, diese Zusammenhänge der Natur kann man nicht immer
nur kritisieren.
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