Gemeinderat,
18. Sitzung vom 26.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 74
Metro-Kino und das Gartenbau-Kino und das Cine weiter gut
funktionieren. Wie ich weiß, hat das Cine ja durchaus noch schwarze Zahlen
geschrieben. Mir tut es noch immer um das Flottenkino sehr Leid. Es gibt auch
interessanterweise für zugesperrte Kinos Interessenten. Es ist ja nicht so,
dass alles tot ist. Ich weiß um Interessenten um das Top, die das Richtung
Schikaneder weiter führen wollen. Ich halte nämlich das Konzept Schikaneder für
ein interessantes Konzept, das eine Spur - wenn ich das anmerken darf gegenüber
dem Kulturstadtrat - sträflich vernachlässigt wird. Die Grundidee, nicht mit
einem Kino Geld zu verdienen, sondern mit einer kulturellen Idee das zu
betreiben und mit den Einnahmen aus dem Gastronomiebetrieb, aus einem guten
Gastronomiebetrieb, das zu führen.
Ich weiß um das Interesse, das Schikaneder-Konzept
auf das Top auszudehnen. Ich würde es dem Kulturstadtrat nahe legen, so etwas
zu unterstützen, dort mit Schwerpunkt osteuropäischer Film etwas zu haben, was
sich mit einer sehr, sehr geringen Unterstützung auch rechnet. Ich weiß um ein
Interesse der Stöbergasse für das Top. Soviel ich informiert bin, ist das De
France jetzt auch vom Votiv-Kino übernommen worden. Also es gibt hier Nischen.
Es gibt hier Nischen auch angesichts einer durchaus wachsenden, leider zu
langsam wachsenden Zahl von Kinobesuchern. Das Gartenbau-Kino wurde auch an
Private vermietet. Ich sage jetzt nur einen privaten Mieter, das sind die
Wiener GRÜNEN, die einmal jährlich die Kinoweihnacht dort machen, wo auch das
Gartenbau-Kino voll ist. Ich glaube, dass sehr viele private Firmen
interessiert wären, nicht nur im Bierzelt zu feiern, sondern auch das
Instrument des Films zu nutzen. Ich glaube, dass hier der Boden aufbereitet
werden kann.
Vor diesem Hintergrund meine Bitte noch einmal um
Aufklärung, was da gelaufen ist, meine Hoffnung und auch meine Unterstützung,
dass dieses Geld vernünftig und gut eingesetzt wird. Hier haben wir durchaus
ein Vertrauen, dass das vernünftig passiert, und ich hoffe, dass es so passiert,
dass wir nicht in zweieinhalb Jahren wieder dastehen mit einem
nichtfunktionierenden Arthaus-Center-Konzept, das ich mir noch gerne erklären
lassen würde. - Danke schön. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich
Herr Klubobmann Dr Tschirf gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Dr Matthias Tschirf
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es wurde hier der Eindruck vermittelt, als ob der Planungsstadtrat
zuständig wäre für Widmungen wie Cineplex. Tatsächlich ist es so, dass es
derartige Widmungen nicht gibt, dass die Bauordnung in die legistische
Zuständigkeit des Stadtrats für das Bauwesen fällt und nicht in die des
Planungsstadtrats.
Ich würde daher die grüne Fraktion ersuchen, einigermaßen
die einschlägigen rechtlichen Bestimmungen nachzulesen und danach erst ihre
entsprechenden Wortmeldungen vorzunehmen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als Nächster hat sich Herr StR Mailath-Pokorny
gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich möchte erstens ausdrücklich hervorheben und mich
auch bedanken für eine größtenteils, glaube ich doch, sehr sachliche Debatte
über ein wichtiges Thema. Ich möchte mich jetzt auch nicht an Schuldzuweisung
und auch nicht an Vergangenheitsbewältigungen beteiligen. Das haben wir ja oft
und ausreichend, wie ich meine, diskutiert. Es sind ein paar Fragen an mich
gerichtet worden, die ich gerne zu beantworten versuche.
Es ist von Anfang an klargestellt worden von meiner
Seite, und das wurde auch ausreichend diskutiert und erörtert im
Kulturausschuss und ich glaube auch hier und auch in anderen Foren. Im Grunde
geht es doch darum, dass wir zumindest für zwei Kinos - wenn es mehr sind, dann
umso besser - sicherstellen, dass die als Kinostandorte erhalten werden. Ich
glaube, auf Grund auch meiner Berichte, insbesondere im Kulturausschuss, ist
das auf relativ einhellige Zustimmung gestoßen. Die Frage ist, wie man in einem
doch relativ komplizierten Verfahren, auf das man von der Politik her keinen
oder nur einen sehr geringen Einfluss hat, wie in einem Insolvenzverfahren
sicherstellen kann, dass dieses Ziel erreicht wird.
Ich habe in zahllosen Gesprächen zunächst mit den
City Cinemas, als dann der Konkurs ganz offensichtlich unausweichlich war auch
mit allen anderen, die sich als Interessenten an mich gewendet haben, das ist
nachweisbar, aber auch öffentlich dokumentiert, immer klargelegt, dass erstens
das oberste Interesse ist, dass diese Kinostandorte erhalten bleiben, dass
zweitens diese Kinostandorte nach Möglichkeit kulturell anspruchsvoll bespielt
werden und dass drittens insbesondere für das Gartenbau die Möglichkeit
erhalten bleibt, das als Viennale-Standort vorzusehen. Die anderen Bedingungen
möchte ich nicht noch einmal wiederholen, wir haben sie ausreichend auch heute
schon genannt und dokumentiert.
Damit komme ich zu der Frage, die sowohl StR Marboe
als auch Klubobmann Chorherr an mich gerichtet haben, nämlich sozusagen zu der
Frage: Was ist da jetzt eigentlich geschehen? Man liest ja in der Zeitung
dieses und jenes.
Dieses habe ich allen, die sich brieflich und
mündlich an mich gewendet haben, Herr StR Marboe, nachweisbar so mitgeteilt.
Nur damit das dann nicht wieder auftaucht als Frage. Ich habe es schon einmal
erklärt. Du hast mir dann gesagt, das ist jetzt verstanden. Ich verstehe, dass
man das im Gemeinderat noch einmal erörtert, ich stehe auch gerne noch einmal
zur Verfügung.
Das heißt, wir haben den Weg gewählt, und das habe ich ja
auch immer wieder in Abstimmung mit dem Kulturausschuss getan, zu sagen: Der
Masseverwalter wird letztendlich entscheiden, aber es gibt offene Bedingungen
für alle, die sich dafür interessieren, die aber doch relativ klargelegt sind,
in diesem Sinne, wie
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