Gemeinderat,
16. Sitzung vom 29.05.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 90
den Vertrag? (GR Mag
Andreas Schieder: Hier steht, "hat analog den Bestimmungen des
Punktes 16 zu erfolgen! - GR Johann Driemer: Lesen!) Ja, ich kann es
Ihnen auch vorlesen. Es bleibt mir so viel Zeit. Es steht da Pause, aber der
Herr Vorsitzende hat sicherlich meine Zeit in Griff. (GR Mag Andreas Schieder: Da steht ja, analog Punkt 16!) Ja,
aber das ist doch nur bei Auflösung. Das ist doch nur nach Ablauf des
Pachtvertrags. Bitte klären wir das dann in einem Gespräch.
Ich sage Ihnen, schauen Sie sich den Punkt 19
an! (GR Mag Andreas Schieder: Da steht
doch, dass es analog zu Punkt 16 ist!) Wenn Sie mir zuhören würden,
dann würden Sie begreifen. Es geht um folgenden Vorwurf: Gemäß dem
Punkt 19 kann der Bauberechtigte jederzeit, also sofort nach Abschluss des
Vertrags, eine Option auf Kauf, auf Eigentumserwerb ausüben. Wenn er Eigentümer
wird, fällt das Baurecht, denn dann ist er nicht mehr Baurechtsnehmer, dann
braucht er auch keinen Bauzins zu zahlen, denn er wird Eigentümer.
Mein Vorwurf, unser Vorwurf ist: Wenn das jemand
geschickt macht und Sie vereinbart haben, dass er als Kaufpreis den von
Sachverständigen zu ermittelnden Freigrundwert - Freigrundwert, also ohne
Gebäudewert - zu zahlen hat ... (Zwischenruf
von amtsf StR Werner Faymann.) Herr Stadtrat, er zahlt nur den Quadratmeterpreis
der Fläche, die er erwirbt, doch das Gebäude ist, wie Kollege Strache ausgeführt
hat, Millionen Euro wert. Also, was machen Sie dann mit dem Gebäude? - Sie
schenken es ihm, weil das Gebäude mit dem Grundkauf selbstverständlich mit ins
Eigentum übergeht. Das kann nicht abgelöst davon weiterhin der Stadt Wien gehören.
Das ist unser Vorwurf. Das ist jetzt - mag sein -
Ihnen passiert, der MA 69 passiert, Herr Finanzstadtrat Rieder hat
vielleicht versucht, das so hineinzubringen. Kann alles sein. Nur darüber kann
man doch vorher reden und aufklären. Sie waren nicht imstande in der Wohnbauausschusssitzung,
der Herr StR Rieder war nur imstande zu sagen, es ist alles ordnungsgemäß
gelaufen, aber er hat bis heute nichts zum Verfahren erklärt, und Herr GR
Schieder kommt heraus und sagt zum Verfahren wieder nichts, außer dass er falsche
Passagen zitiert.
Das ist der erste Punkt, der richtig zu stellen ist.
Im Übrigen wird, was die Rasumofskygasse betrifft,
ebenfalls unwahr berichtet. Der Rechnungshof hat nicht im Detail Liegenschaften
angeführt und gesagt: Liebe Gemeinde Wien, liebes Wiener Wohnen, die und die
Liegenschaft musst du verkaufen! Das ist unrichtig dargestellt. Der
Rechnungshof hat nur kritisiert, dass die Stadt Wien, die Gemeinde Wien
Gemeindewohnungen in Häusern hat, die nicht wirklich so die klassischen Gemeindebauten
sind. (GR Heinz Christian Strache: Und
eine Ausschreibung hat es auch nicht gegeben!)
Die Rasumofskygasse hat dem ja sehr lange Zeit
entsprochen, bis Sie - offensichtlich nicht ganz ordnungsgemäß - dem Eigentümer
Steirereck Gemeindewohnungen als Lagerstätte vermietet haben, und dann kommen
Sie mit der Begründung und sagen: Ach, in diesem Haus sind schon mehr
Geschäftslokale als Gemeindewohnungen, daher verkaufen wir das im Auftrag des
Rechnungshofs. Falsch dargestellt! Der Rechnungshof hat niemand dazu beauftragt,
dieses Haus um diesen Preis ans Steirereck zu verkaufen. - Das ist die zweite
Richtigstellung.
Und eine Frage hätte ich jetzt schon. GR Schieder hat
hier von Gutachten der MA 40 und dergleichen berichtet. Ja, sehr geehrte
Damen und Herren, sehr geehrter Herr Stadtrat, wir haben den Akt hier zur
Verhandlung. Warum liegen denn die Gutachten nicht im Akt? Warum werden der
Opposition, den Gemeinderäten solche Gutachten vorenthalten? Wenn sie der GR
Schieder erwähnt, nehme ich an, er kennt sie. Frage: Wo hat er dieses Gutachten
einsehen können? - Wir haben dieses Gutachten nicht, und das ist ein weiterer
Skandal in der Vorgangsweise dieses Geschäftsstücks. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist somit geschlossen.
Der Berichterstatter verzichtet auf ein Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für die Postnummer 46 in der vorliegenden Fassung
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit Mehrheit gegen
die Stimmen der drei anderen Parteien so angenommen.
Ich lasse abstimmen den Beschlussantrag der Grünen, betreffend Kontrollmöglichkeit,
die Vergabe der Meierei im Wiener Stadtpark zu überprüfen. Hier wird die
Zuweisung an den Ausschuss verlangt.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist einstimmig so angenommen.
Ich lasse abstimmen über den Beschlussantrag der
FPÖ-GRe Wagner, Strache, Serles. In Wahrheit geht es um den gleichen Inhalt.
Hier wird ebenfalls die Zuweisung an den Kontrollausschuss verlangt.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist einstimmig so angenommen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die Verhandlung
über die Geschäftsstücke 39 (01918/2002-GGU) und 40 (01919/2002-GGU)
- sie betreffen die Vorhaben "Absicherung der Altlast 22.21 Mobil"
und "Absicherung der Altlast 22.58 Tanklager Lobau" - zusammenzuziehen.
Die Abstimmung wird jedoch getrennt durchgeführt. Ist das in Ordnung so? -
Danke schön.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Klier,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Helga Klier: Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung zu den vorliegenden Akten.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Herr GR Mag Maresch, bitte.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter
Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Hier geht es um zwei wahrhaft große Altlasten, die uns schon
ganz lange in Wien beschäftigen, und es geht um sehr, sehr viel Geld. Das eine
Mal - ich werde es jetzt mit Schillingbeträgen versuchen - bei Mobil um
216 Millionen S und bei der Lobau um 648 Millionen S,
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