Gemeinderat,
15. Sitzung vom 26.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 99
Berichterstatter GR Paul Zimmermann:
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Mit dem Wiener Hochhauskonzept wurden nicht nur
erstmals verbindliche Richtlinien für den Bau von Hochhäusern in Wien festgelegt,
sondern es wurde auch ein weiteres der "100 Projekte für Wien"
realisiert. Das zeigt, wie ausgezeichnet und effizient die Wiener Stadtregierung
arbeitet. StR Schicker ist es damit gelungen, das zu Stande zu bringen, was
sein Vorgänger Görg leider nicht umgesetzt hat. (Ruf bei der ÖVP: Berichterstattung!) War früher offensichtlich
Beliebigkeit eine Prämisse (GR Dr
Matthias Tschirf: Berichterstattung! Das ist eine Polemik!), so gibt es
nunmehr konkrete Vorgaben für die städtebauliche Verträglichkeit von
Hochhausprojekten. Dafür ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zuständigen
Magistratsabteilungen zu danken, die fürwahr ganze Arbeit geleistet haben.
Positiv hervorzuheben sind erstens die intensive Einbeziehung
der Öffentlichkeit in den Entstehungsprozess von Hochhauskonzepten, zweitens
ein eigenes Internetprogramm und ein -forum, drittens die umfassenden Expertendiskussionen
sowie - und dies nicht zuletzt - eine breite Debatte zwischen den politischen
Fraktionen.
Allerdings ist das Hochhauskonzept keine Verordnung
darüber, wo Hochhäuser stehen, noch wie sie aussehen sollen, sondern die
Schaffung verbindlicher Kriterien für die Bürgerinnen und Bürger, für die Verwaltung
einerseits und für potenzielle Investoren andererseits.
Das bedeutet, geschätzte Damen und Herren, dass der
Hochhausbau in Wien künftig unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen wird:
Anbindung an hochrangige öffentliche Verkehrsmittel, stadtstrukturelle Verträglichkeit,
intensive Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, Beachtung sozialer und
ökologischer Kriterien, Berücksichtigung historischer Gegebenheiten und Sichtachsen.
Meine Damen und Herren! Auf dieses Hochhauskonzept
soll Wien und die Wiener Bevölkerung stolz sein und dafür ist auch ein
qualitativer Hochhausbau in dieser Stadt geeignet.
Ich
ersuche Sie daher nochmals um Zustimmung zu diesem Konzept. - Herzlichen Dank.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag des
Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist
mehrheitlich, ohne die Stimmen der Freiheitlichen und der ÖVP, angenommen. (Rufe bei der ÖVP: Zweier Freiheitlicher!
Die anderen müssen Mittagessen!)
Es gelangt nunmehr die Postnummer 45 (01381/2002-GSV)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft Sachkreditgenehmigungen für die
Vorhaben in 11, Alberner Hafenzufahrtsstraße, 12, Altmannsdorfer Straße, 23,
Perfektastraße und 11, Weichseltalweg.
Es hat sich niemand zu Wort gemeldet.
Es ist hier eine getrennte Abstimmung vorgesehen und
ich lasse die Punkte der Reihe nach abstimmen.
Als Erstes stimmen wir ab über Punkt 1, das Vorhaben
in 11, Alberner Hafenzufahrtsstraße.
Wer diesem Punkt zustimmen möchte, den bitte ich, die
Hand zu erheben. - Dies ist einstimmig der Fall und daher angenommen.
Punkt 2 ist das Vorhaben in 12, Altmannsdorfer
Straße.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Punkt 2
zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist ohne die Stimmen der
Freiheitlichen und der GRÜNEN mehrheitlich angenommen.
Wir kommen nun zu Punkt 3, dem Vorhaben in 23,
Perfektastraße.
Wer diesem Punkt zustimmen will, möge die Hand
erheben. - Dies ist einstimmig der Fall und daher angenommen.
Schließlich Punkt 4, das Vorhaben in 11, Weichseltalweg.
Wer diesem Punkt zustimmen möchte, möge die Hand
erheben. - Dies ist ohne die Stimmen der GRÜNEN mehrheitlich der Fall.
Es gelangt nunmehr Postnummer 47 (01611/2002-GSV)
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument Nr 7475 im
2. Bezirk, KatG Leopoldstadt.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Deutsch, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Christian Deutsch: Frau
Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Kenesei. Ich erteile es
ihm.
GR Günter Kenesei
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr
Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich möchte vorausschicken, dass mit diesem Flächenwidmungsplan,
dem Plandokument 7475, der Kernbereich der Wiener Messe umgewidmet wird
und dass beim derzeitigen Zustand der Wiener Messe, bei den derzeitigen
Gegebenheiten die Voraussetzungen für einen modernen Messestandort Wien nicht
gegeben sind.
Der Grund, warum das so ist, ist eine lange Geschichte.
Die derzeitige Situation hat eine lange Historie, auf die man leidvoll
zurückblicken muss und die sich aus den Versäumnissen und Fehlern zusammensetzt,
die in den letzten Jahren und Jahrzehnten begangen wurden, auf der einen Seite
von Seiten des Managements, auf der anderen Seite aber auch von der Stadt Wien,
die die Wiener Messe beziehungsweise diesen Teil der Stadt immer als Hinterhof
und als Anhängsel des Praters und des Wurstelpraters gesehen hat. Irgendwie hat
offensichtlich für die Wienerinnen und Wiener, aber auch für die
Verantwortlichen der Stadt der gedankliche Spielraum beim Schweizerhaus geendet
und hat sich nicht bis zum Messegelände erstreckt.
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