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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 01.03.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 81

 

schaftliche Ausstellung herangeht und jetzt die zweite Auflage wiederum unterstützt wird von Ihrer Seite, dann kann ich nur sagen: Finger weg, da kann man sich nur verbrennen. Weil wer so eine Einstellung hat, dass es ja egal ist, ob Fehler passieren, der unterstützt jetzt die zweite Ausstellung wieder in der gleichen Weise, wie es vor Jahren bereits bei der ersten der Fall war, und dann bin ich bestärkt in meiner Meinung. Insofern bin ich genauso konsequent wie Sie. (Beifall bei der FPÖ. - Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Was sind denn die Fehler, die passiert sind? Sagen Sie mir, was die Fehler sind, die passiert sind?)

 

In der ersten Ausstellung? (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Ja!) In der ersten Ausstellung wurden zumindest neun Bilder vollkommen falsch zugeordnet, und das wissen Sie, nehme ich an, genauso wie ich.

 

Ich habe unlängst die Freude gehabt, Herrn Neugebauer vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands zu treffen und habe mit ihm über dieses Thema gesprochen. Und ungefragt hat er mir sofort erzählt: Eines dieser falschen Bilder war ja von uns. Wenn Sie wollen, schildere ich Ihnen auch das, was er mir gesagt hat, nämlich dass es hier um eine Stadt in der Ukraine gegangen ist, wo der NKWD, der kommunistische Geheimdienst, ein Massaker angerichtet hat an ukrainischen Bauern. Da sind die Leichen herumgelegen. Dann ist die SS gekommen, gemeinsam mit Ukrainern, und hat dort ebenfalls ein Massaker an Juden angerichtet, weil die verantwortlich gemacht wurden für das, was der NKWD angerichtet hat. In späterer Folge ist dann die Deutsche Wehrmacht durch diesen Ort gezogen im Angriff und es wurden Fotos geschossen. Daher sind auf diesen Fotos deutsche Wehrmachtssoldaten. Und dieses Bild wurde als Verbrechen, als Massaker der Deutschen Wehrmacht gezeigt. Ist das ein Fehler oder nicht, so etwas so zu bezeichnen und damit einen Eindruck zu erwecken, der vollkommen falsch ist? (GR Johann Hatzl: Sie werden uns ja auch die Fehler sagen von der jetzigen Ausstellung! - Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Von der Zweiten! Bei der jetzigen!) Sie haben mich jetzt gefragt über die Fehler in der ersten Ausstellung.

 

Wir haben jetzt einmal festgestellt: Die erste Ausstellung ist katastrophal untergegangen. Auch zum Beispiel Neugebauer hat mir gegenüber gesagt: Der Umgang mit Bildern war katastrophal. Er hat das selbst so mir gegenüber gesagt. Es ist jetzt bei der zweiten Ausstellung bereits darauf Rücksicht genommen worden, dass man nicht wieder so eingeht wie beim ersten Mal. (GR Johann Hatzl: Da könnten Sie eigentlich zustimmen!)

 

Eindeutig ist jedenfalls: Diese Ausstellung ist vom Institut für Sozialforschung, vom privaten Institut aus Hamburg gemacht. Wir wissen, aus welcher Tradition das kommt. Das kommt unmittelbar aus der Frankfurter Schule, die schon in den Zwanziger-, Dreißigerjahren neomarxistisch die Gesellschaft verändern wollte. (Heiterkeit der GRin Mag Sonja Wehsely.) Das ist nicht zum Lachen, das ist Tatsache. Oder ist es lustig? Oder haben Sie es noch nie gehört? (Zwischenruf der GRin Mag Sonja Wehsely.) Ach so. Ich habe gedacht, Sie haben noch nie was davon gehört. Aber dann sind Sie nicht gut geschult, nehme ich an.

 

Einer der wesentlichen Faktoren, um die Gesellschaft zu ändern, ist natürlich auch, den Generationskonflikt zu schüren. Und wie auch allgemein bekannt ist, und das ist ja der Ansatzpunkt überhaupt für diese Ausstellung: Erstens hatten wir eine Wehrpflicht in der Deutschen Wehrmacht, alle Österreicher mussten einrücken. Es waren Hunderttausende Österreicher, die eingerückt sind, davon etwa die Hälfte an der Ostfront. Einige 1 000 wurden verurteilt, zum Großteil auch gleich hingerichtet. Fast die Mehrzahl wird jetzt rehabilitiert in mühsamen Verfahren.

 

Wenn man von dem ausgeht und sich dann hinstellt und das Ganze unter den Titel stellt "Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht", dann wird allein schon vom Titel her ein vollkommen falscher Eindruck erweckt, den man im Sinne all dieser Österreicher, die hier gedient haben, zurückweisen muss. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Und nicht umsonst war das Bild der Wehrmacht auch ein neutrales bis positives in der Gesellschaft, und das war natürlich ein Bindeglied zwischen der jungen und der Rentengeneration. (Zwischenruf des GR David Ellensohn.) Ja, ich habe den Umgang mit meinen Großeltern. Ich weiß nicht, was Sie für einen Umgang haben. (GR Mag Hilmar Kabas: Fragen Sie Ihren Vater, Herr Ellensohn!) Also, ich habe kein Problem mit meinem Umgang, und Sie wissen ganz genau, dass das ein allgemeines Bewusstsein in der Bevölkerung ist. (Zwischenruf des GR David Ellensohn.) Sie können über meine Großväter sagen, was Sie wollen. Die waren so ehrenhaft, dass ich ihnen jedenfalls keine Verbrechen nachsagen lasse, auch nicht, wenn Sie vielleicht einen anderen Umgang haben oder eine andere Herkunft. Ich weiß es nicht. Meine waren eingerückt und trotzdem waren sie keine Verbrecher, und das gilt sicherlich für die meisten Vorfahren der hier Anwesenden. Das muss man schon einmal festhalten. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wesentlich ist, und jetzt zu meiner Kritik an der Ausstellung und weshalb wir das nicht mit unterstützen, dass bereits hinter der ersten Ausstellung eine These gestanden ist, und diese These wurde damals mit Bildern hauptsächlich, also propagandistisch, dargestellt, und dieselbe These wird aber nach wie vor vertreten, dieselbe These eben, dass die Wehrmacht eine Mörderbande war, um es lapidar auszudrücken. (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Das ist nicht das Wesentliche der Ausstellung! Ich empfehle Ihnen den Besuch der Ausstellung!) Ich habe nicht so viel Geld, dass ich extra nach Berlin fliege, um mir diese Ausstellung anzuschauen. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Dafür habe ich nicht so viel Geld. (Beifall bei der FPÖ. - Anhaltende Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Ich habe mir aber bereits den Katalog angeschaut, ich kann Sie beruhigen. Es ist auch ausdrücklich von den

 

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