Gemeinderat,
11. Sitzung vom 01.2.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 94
steht zwar ein bisserl was im Generalverkehrsplan drinnen.
Mir geht es aber um das Thema, das unser GR Gerhard Pfeiffer schon jahrelang trommelt,
und das ist die S 80. Die S 80, die von Hirschstetten nunmehr die
Schnellverbindung zur U 3 nach Erdberg darstellen kann. Da möchte ich an
Sie appellieren. Dieser 20-Minuten-Intervall ist zwar, na ja, es hört sich gut
an, aber wenn es 15 Minuten wären, wäre das um eine Vielzahl attraktiver
und besser für die Bewohner der Donaustadt.
Als zweiten Knackpunkt in diesem Sinne möchte ich
noch sagen, wenn Sie diese Gegend kennen und Ihr Auto dort parken wollen,
werden Sie sich sehr schwer tun, denn auch hier müsste man für einen
dementsprechenden Parkplatz, Park-and-ride, wie man das so schön nennt,
Vorsorge schaffen. (Beifall bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren! Angesichts dieser doch
zahlreichen Kritikpunkte hauptsächlich Transdanubien betreffend - auch wenn GR
Reiter in seiner Rede erklärt hat, es ist alles so rosig, na, so rosig ist es
nicht, Sie haben es gerade gehört -, werden wir diesem Geschäftsstück nicht
zustimmen. Ihr Beitrag zu diesem Erfolg, meine Damen und Herren von der
Sozialistischen Fraktion, hält sich in Grenzen. Diese Tatsache sollten Sie
wirklich noch einmal überdenken, wenn Sie die Bundesregierung bei der nächsten
Gelegenheit wieder angreifen.
Was die 18 Milliarden Bundesmittel für die
Wiener Verkehrsvorhaben betrifft, so sollten Sie bedenken, dass dieses Geld
eine Bundesregierung zur Verfügung stellt, die Ihrerseits ständiger Kritik
ausgesetzt ist. - Danke. (GR Franz
Ekkamp: Wichtig wäre der Zeitplan! - Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr GR Dr Madejski zum
Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Dr Herbert Madejski
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Schauen wir uns einmal an, was wir heute abstimmen.
Wir stimmen hier heute ein Positionspapier ab. Wenn man nachschaut, was
Position ist, dann heißt Position einen Standpunkt, eine Meinung im Augenblick
statisch zu irgendetwas anderem zu vertreten und beinhaltet in sich natürlich
die Weiterentwicklung in eine andere Richtung oder die Weiterentwicklung vom
Tempo her. Das heißt, wir sehen dieses Positionspapier als das, was es wirklich
ist. Das steht auch im Antrag. Es ist ein Handlungsrahmen. Es ist keine Bibel
für uns, keine Durchführungsverordnung oder sonst etwas, sondern es ist die
Stellung der Stadt Wien, offensichtlich auch des Herrn Stadtrats, zur
derzeitigen Situation mit sehr vielen Punktationen, die wir auf Grund der Kürze
der uns zur Verfügung stehenden Zeit sicherlich nicht alle besprechen können.
Aber an den Kollegen Gerstl vielleicht noch etwas.
Mir ist es persönlich wirklich lieber, dass Herr Bgm Häupl an diesen
Verhandlungen nicht teilgenommen hat, denn der hat sicherlich nicht dieses
Engagement und das Interesse, hier die Verkehrspolitik Wiens ernsthaft zu
vertreten. Der hat sicherlich schon andere Probleme und andere Ideen, sich
vielleicht einmal in Richtung Bundespolitik abzusetzen. Da ist es mir lieber,
es geht ein Engagierter und ein Stadtrat, der dieses Fach zumindest auch
theoretisch gelernt hat und der durchaus gezeigt hat, dass er das eine oder
andere zusammenbringt, verhandeln. Das ist mir wirklich lieber, als der Herr
Bürgermeister sitzt dort und hat wenig Ahnung von dem, denn dann wäre das
Ergebnis noch schlechter geworden. (Beifall
bei der FPÖ.)
Und eines muss man auch sagen: Dieses Positionspapier
ist wirklich nur deswegen so rasch zu Stande gekommen - vielleicht wäre es auch
irgendwann in den nächsten Jahren zu Stande gekommen -, weil eben der Generalverkehrsplan
seitens der Bundesregierung und hier insbesondere der Frau Bundesminister
Forstinger vorgelegt worden ist.
Man muss sich das auch einmal vor Augen halten und
einer meiner Vorredner der Österreichischen Volkspartei hat das auch schon
gesagt: Sie haben jetzt fast oder über 50 Jahre Zeit gehabt - wenn man das
ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs betrachtet oder seit den Fünfzigerjahren -,
wirklich Zeit gehabt, denn Sie haben hier die Minister gestellt, einen
Generalverkehrsplan zu erarbeiten. Was ist passiert? - Eigentlich überhaupt
nichts. Es gab Straßenverkehrspläne. Es gab Pläne für Bundesstraßen,
Autobahnen, Umfahrungen. Auf der einen Seite haben es sich die Schwarzen
ausgemacht und auf der anderen Seite - ich kann es nicht oft genug wiederholen
- hat es halt die damals sozialistischen, dann die sozialdemokratischen
Verkehrsminister gegeben, die Stückwerk an Schienennetzen übergelassen haben.
Der letzte Versuch eines sozialistischen Verkehrsministers, hier etwas zu
Stande zu bringen, war der so genannte Masterplan, soweit ich mich erinnern
kann. Der ist ja an sich auch kläglich gescheitert, weil Generalverkehrsplan
heißt ja, Schiene, Straße, Luft und Wasser zusammenzuführen und optimal zu
verbinden. Das war der Druck des Generalverkehrsplans, der natürlich auf Wien
gewirkt hat und dieses Positionspapier beschleunigt hat.
Meine Damen und Herren zum Detail: Schauen wir uns
die Schiene an. Da ist ganz entscheidend und der wichtigste Punkt überhaupt der
Bahnhof Wien. Der Bahnhof Wien ist ganz sicherlich ein ganz wichtiger
Verkehrsknotenpunkt, egal ob das jetzt regional oder international ist oder ob
das die Region ist, wenn die Osterweiterung kommt. Aber auch wenn sie nicht
gekommen wäre, dann wäre trotzdem der Bahnhof Wien, der ja schon seit 20 Jahren
im Konzept steht, eines der wichtigsten, wenn nicht überhaupt das wichtigste
Projekt.
Nur, Herr Stadtrat, man muss hinterfragen und
ernsthaft hinterfragen, ob dieser Bahnhof Wien - Sie nennen es Zentralbahnhof,
ich würde sagen Bahnhof Wien - auch mit dem gleichen Druck und den gleichen
Intentionen seitens der Österreichischen Bundesbahn forciert wird.
Ich höre nämlich bei vielen Gesprächen, dass die
Österreichischen Bundesbahnen schon ein bisschen abrücken,
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