Gemeinderat,
11. Sitzung vom 01.2.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 94
GRin Claudia Sommer-Smolik
(Grüner Klub im Rathaus): Frau Stadträtin!
Auch wir
würden uns freuen, wenn es diesen Heizkostenzuschuss geben würde.
Auch
wenn man auf die Homepage der Stadt Wien geht, findet man einen Hinweis auf den
Heizkostenzuschuss, und es wird auch darauf verwiesen, an welche
MitarbeiterInnen man sich wenden kann.
Meine
Frage ist daher: Wird dieser Hinweis jetzt wegkommen? Bleibt er bestehen? - Ist
es nicht ein bisschen irreführend für die Menschen, die vielleicht im Internet
recherchieren, wenn da steht, es gibt diesen Zuschuss, wenn es ihn eigentlich
gar nicht gibt?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Frau Stadträtin.
VBgmin Grete Laska:
Sollte es tatsächlich so sein, dass in der Homepage der Text des vergangenen
Jahres irrtümlicherweise zu lesen ist, dann werde ich jene Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die es versäumt haben, den Text herauszunehmen, darauf hinweisen,
dass sie das schleunigst tun sollten.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Nächste Zusatzfrage: Frau GRin
Korosec, bitte.
GRin Ingrid Korosec
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Vizebürgermeisterin!
Sie
haben zu Recht darauf hingewiesen, dass im Vorjahr sehr vieles nicht ausbezahlt
werden konnte. Von ungefähr 68 000 in Frage kommenden Bezieherinnen und
Beziehern ist nur an ungefähr 30 000 ein Heizkostenzuschuss ausbezahlt
worden. Das heißt, dass auch in Wien eine ganz erhebliche Summe übrig geblieben
ist. Ich erwähne das nur deshalb, weil Sie in diesem Zusammenhang den Bund
angeführt haben. Auch Wien hat sich hier also einiges erspart - leider einiges
erspart, weil es zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger geht.
Welche Vorsorge
haben Sie getroffen, damit solch eine Panne in Zukunft nicht wieder passiert?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
VBgmin Grete Laska:
Sie sprechen hier von einer "Panne", die aus meiner Sicht aber keine
Panne war, sondern eine ganz gezielte Aktion, entweder um die Situation zu
erreichen, die Sie angesprochen haben, oder aus Unvernunft - beides ist im
Bericht der Volksanwaltschaft deutlich dargelegt.
Ich kann es Ihnen mit Schriftstücken nachweisen, dass
wir, sobald die Vorgangsweise im vergangenen Jahr festgelegt war, vom ersten
Augenblick an alle zuständigen Bundesministerien, bis hin zum Herrn
Bundeskanzler, darauf hingewiesen haben, dass sie die entsprechenden Maßnahmen
setzen sollen, damit es nicht zu jener "Panne" kommt, von der Sie sprechen.
Ich kann nur sagen, dass die Initiative zumindest insofern erfolgreich war, als
sich das Parlament beziehungsweise ein zuständiger Minister entschieden hat,
festzulegen, dass es in Zukunft zu diesem gegenseitigen Informationsaustausch
kommen kann.
Das heißt, die Grundlage wäre gelegt, es fehlen nur
die finanziellen Mittel. Wien hat also erreicht, dass, sollte sich der Bund
irgendwann einmal wieder entscheiden, eine solche Aktion zu starten, zumindest
die organisatorischen Voraussetzungen bessere sind, um auch tatsächlich das zu
erreichen, was wir wollen, nämlich den Menschen helfen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Somit ist die 3. Anfrage
beantwortet.
Wir kommen nur zur 4. Anfrage
(FSP/00508/2002/0002-KFP/GM). Sie ist von Herrn GR Dr GÜNTHER an den
amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und
Wiener Stadtwerke gerichtet: Wann
erwarten Sie, dass der "Meinungsbildungsprozess" bezüglich der
Fahrpreiserhöhung bei den Wiener Linien
dazu führen wird, dass die Wiener Linien
bei Ihnen einen Preiserhöhungsantrag einbringen werden?
Ich
bitte um die Beantwortung.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Herr Vorsitzender! Herr Gemeinderat!
Die Geschäftsführung der WIENER LINIEN hat mir zu
Ihrer Anfrage Folgendes mitgeteilt - ich darf das hier zur Verlesung bringen -:
"Der
Meinungsbildungsprozess zur Änderung der Tarife der WIENER LINIEN
GmbH & Co KG ist derzeit im Laufen und wird voraussichtlich im März
abgeschlossen sein. Es ist beabsichtigt, die neuen Tarife in der Anfang April
anberaumten Sitzung des Aufsichtsrats der Wiener Stadtwerke Holding AG dem
Aufsichtsrat zur Genehmigung vorzulegen."
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich bitte um die erste Zusatzfrage.
GR Dr Helmut GÜNTHER
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Die Tarifhoheit bei den WIENER LINIEN ist ja
bereits 1999 mit der Privatisierung an die WIENER LINIEN übergegangen. Damals
hat aber der Finanzstadtrat über die Abgabendeckung noch einen gewissen
Einfluss auf die WIENER LINIEN gehabt. Das hat sich seit dem ÖPNV-Vertrag im
Oktober dieses Jahres verändert, weil jetzt ein fixer Zuschuss für die nächsten
Jahre in der Höhe von 4 Milliarden S für die WIENER LINIEN gesichert
ist und daher eine Einflussmöglichkeit des Finanzstadtrats über die finanzielle
"Mitgestaltung" nicht mehr gegeben ist.
In
welcher Form werden Sie jetzt bei dieser Tarifgestaltung der WIENER LINIEN Ihre
Möglichkeiten bei den WIENER LINIEN einbringen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Herr Gemeinderat!
Ich darf den hier im Gemeinderat beschlossenen
Finanzierungsvertrag in Erinnerung rufen. Er enthält nicht nur die Passage,
dass Vereinbarungen über Tarifanpassungen zu erfolgen haben, sondern er enthält
auch für die erste Tarifanpassung Detailregelungen, die quasi die Richtlinien
vorgeben, nach denen diese Tarifanpassungen, wenn sie notwendig sind, zu
erfolgen haben.
Daher werden die WIENER LINIEN ihren Vorschlag nach einer
Genehmigung durch den Aufsichtsrat der Stadt Wien vorlegen. Es ist in dem
Vertrag vorgesehen, dass ich über die Notwendigkeit und Angemessenheit
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