Gemeinderat,
8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 99
bewundern, ich sage
das auch so, wie das etwa die Gasometer sind, flugs aus Österreich in einer mir
überhaupt nicht nachvollziehbaren Selbstbeschädigungssucht hergehen und sagen,
das ist eine völlig katastrophale Geschichte, und dann auch die Behauptung
aufstellen, ich fördere mit öffentlichen Geldern die Schwarzarbeit am Bau.
Herr
Gemeinderat! Wenn Ihnen die Schwarzarbeit so ein Anliegen ist, wie auch uns
allen, dann bitte ich Sie, sich dort hinzuwenden, wo erstens das Problem gelöst
werden kann, nämlich auf der Bundesebene, von dieser Regierung - wenn es schon
frühere Regierungen nicht zusammengebracht haben (GR Georg Fuchs: Eben!), dass sie es löst. Das hilft mir jetzt
nichts, wenn man immer zurückschaut und sagt: Die waren nichts und die waren
nichts. Das hilft uns nichts. Jetzt leben wir, in der Jetztzeit leben wir. Das
sagen Sie mir umgekehrt auch immer, nicht zu Unrecht natürlich. Ich kann auch
nicht leben von der früheren Stadtregierung, sondern wir leben in der
Jetztzeit. Also soll die jetzige Regierung tatsächlich dieses Problem auch
lösen. Sagen Sie es ihr. Ich bin herzlich gerne dabei, denn ich weiß, dass
Schwarzarbeiter ja nicht nur Steuern hinterziehen oder Steuermittelfluss
verhindern, sondern selbstverständlich auch als Lohndrücker verwendet werden
und die ordentlich und brav arbeitenden Bauarbeiter dabei entsprechend
diskreditieren.
Also da gebe
ich Ihnen die Frage zurück: Wenn Ihnen Schwarzarbeit am Herzen liegt, dann machen
Sie etwas dagegen! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik: Herr
Bürgermeister, ich danke sehr für die Beantwortung der Fragen.
Wir kommen zur
3. Anfrage (PrZ 0040/GM/01-KFP).
Sie wurde von Herrn GR Ing Herbert RUDOLPH gestellt und ist an die Frau
amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Soziales, Information
und Sport gerichtet: Welche Zivilschutzübungen
werden in diesem Schuljahr gemeinsam mit dem Wiener Stadtschulrat vorbereitet
und durchgeführt?
Bitte, Frau
Stadträtin.
VBgmin Grete Laska: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Sie fragen
mich, welche Zivilschutzübungen in diesem Schuljahr gemeinsam mit dem Wiener
Stadtschulrat vorbereitet und durchgeführt werden.
Ich gehe davon
aus, dass Sie mit Ihrer Fragestellung erreichen wollten, dass alle Mitglieder
dieses Hauses darüber informiert werden, welche Maßnahmen seit vielen, vielen
Jahren im Stadtschulrat mittels Erlässen festgesetzt sind. Denn dass Sie das
wissen, setze ich voraus, auf Grund Ihrer vorherigen Funktion. Aber ich sage es
Ihnen gerne noch einmal.
Es gibt eigene
Erlässe für die Schulen, die präventive Maßnahmen für Katastrophenfälle
festlegen. Dazu gehören jährlich Zivilschutzproben und jährlich werden auch die
Einsatzpläne der Schulen adaptiert und der Schulbehörde gemeldet. Darüber
hinaus werden weitere Maßnahmen laufend umgesetzt. Einerseits ist das die
Sommerakademie Sicherheitspädagogik in Zusammenarbeit mit den Helfern Wiens,
die Ihnen auch nicht unbekannt sein werden, und der Pädagogischen Akademie des
Bundes in Wien.
Es gibt einen
klaren Auftrag, im Rahmen von Elternabenden, pädagogischen Konferenzen und Schülerprojekten,
zum Thema Katastrophenschutz zu Hause und in der Schule zu informieren.
Es gibt die
präventive Sicherheitspädagogik im Zentrum für Sicherheitspädagogik, das sich
zusammensetzt aus der Gemeinde Wien, dem Stadtschulrat und den Helfern Wiens,
die hier eigene Programme entwickeln, erarbeiten und auch umsetzen.
Und es gibt
die regionalen und überregionalen Sicherheitstage, gemeinsam mit den Hilfs- und
Rettungsorganisationen dieser Stadt, die, wie ich schon gesagt habe, als die
Helfer Wiens allen Interessierten ja bestens bekannt sind.
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik: Danke. -
Die erste Zusatzfrage stellt Herr GR Ing RUDOLPH. - Bitte.
GR Ing Herbert
RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vizebürgermeisterin!
Sie haben mir meine Sorgen
nicht ganz genommen, muss ich gestehen, Sorgen, die auch auf Grund eines
Artikels, den ich heute in einer Tageszeitung gelesen habe, die Ihnen politisch
durchaus nicht so fern steht, nicht weniger geworden sind, sondern eher mehr.
Der "Standard" schreibt: "Bei seinem Gastauftritt auf dem
SPD-Parteitag in Nürnberg fordert SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer Hilfe der
deutschen Genossen an. Er sagt, bezugnehmend auf Temelin, nichts vom Ausstieg
aus der Kernkraft grundsätzlich, sondern er sagt, wir wollen die
höchstmöglichen Sicherheitsstandards auch bei neuen Kernkraftwerken."
Das erfüllt mich mit Sorge, weil das deutlich weggeht von
dem, was ich bisher angenommen habe, nämlich, dass auch die SPÖ sich für den
Ausstieg aus der Kernkraft stark macht. Hier geht es also offensichtlich nur um
Sicherheitsstandards, wie das Ihr Parteivorsitzender hier formuliert.
Und von Erlässen allein wird die Sicherheit auch nicht
besser werden, sondern, auch bezugnehmend ganz konkret auf Ihr
Motto, das Sie hier immer wieder vortragen, des Übens und Wiederholens, meine
ich, dass auch der Zivilschutz eine Angelegenheit ist, die praktisch geübt
werden muss. Wenn ich verweise auf die Umsetzung des Kaliumjoditerlasses oder
die wirkliche Anwendung einmal der Vorschriften der Abdichtung von Fenstern und
Türen mit Klebebändern, dann ist mir das zu wenig, wenn das nur irgendwo steht,
sondern ich meine, das gehört auch geübt.
Daher meine Frage an Sie,
Frau Vizebürgermeisterin: Welche konkreten Projekte wird es im kommenden oder
in diesem Schuljahr in Wiener Schulen geben, um aus den theoretischen
Vorschriften des Zivilschutzes auch praktisch anwendbare Umsetzungen zu machen?
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik: Bitte,
Frau Stadträtin.
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