Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 110 von 138
ist, die Wahlaltersenkung. In den
nächsten Monaten wird in Wien das Wahlalter auf 16 gesenkt, weil junge Menschen
das Recht haben sollen, ihren Lebensraum und ihr politisches Umfeld selber
mitzubestimmen. Und in so vielen Bereichen wird leider diese Initiative von ÖVP
und FPÖ auf Bundesebene nicht mitgetragen, aber wenn man so in die spärlich gesäten,
etwas ergrauten Reihen des blau-schwarzen Zwickels kommt, bekommt man schnell
die Gewissheit, dass sich dieses Problem wahrscheinlich auch ohne Wahlaltersenkung
recht schnell lösen wird (GR Heinz Christian Strache: Schauen Sie den
Altersdurchschnitt unserer Minister an!), denn nur wer in die Jugend investiert,
investiert in eine fortschrittliche Gesellschaft, und Ihr Konzept gehört in die
Mottenkiste der Geschichte und wir werden alles dazu tun, dass es genau dort
sehr bald sein wird. (Beifall bei der SPÖ. - GR Heinz Christian Strache: Was
ist jetzt mit dem Jugendschutzgesetz?)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Ellensohn. Ich erteile es ihm.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich mache es kurz, drei Punkte:
Erstens, das Budget. Ich würde gerne länger über das
Budget reden im Sportbereich, aber der Rechnungshof hat schon mehrere Male
kritisiert in der Vergangenheit - ich habe mir nur einzigen Artikel aus der
"Presse" von Anfang des Jahres ausgehoben -, der Rechnungshof hat
also schon mehrere Male kritisiert, dass das Budget im Bereich Sport und der
Rechnungsabschluss im Bereich Sport sehr weit auseinander klaffen. 1995 bis
1999 2,2 Milliarden veranschlagt, 3,1 Milliarden ausgegeben, fast
50 Prozent vorbei, es sind nur 43 Prozent, im letzten Jahr ungefähr
das gleiche Spiel, zirka 500 Millionen veranschlagt, 750 ausgegeben,
wieder knapp 50 Prozent vorbei.
Das macht es etwas schwer zu
sagen, ob das Budget jetzt gut oder schlecht ist, weil ich ja rechnen muss,
dass 50 Prozent noch nicht drinnen stehen und über die sollte ich auch
reden und das kann ich nicht. Also halte ich mich nicht länger beim Budget auf
und wir werden beim Rechnungsabschluss überprüfen, ob es dieses Mal gestimmt
hat oder nicht.
Zweitens, kleiner Rückblick
auf den Abg Strache. Recht gehabt hat er in einem Punkt, dass sich wahrscheinlich
auf Grund personeller Veränderungen in der Stadt manche, viele Sportfunktionäre,
Sportfunktionärinnen freuen werden.
Nicht Recht gehabt hat er,
zweiter Punkt, betreffend Alkohol. Herr Strache und ich sind im Wahlkampf,
unter anderem mit Herrn Strobl von der ÖVP, im TGM im 20. Bezirk bei einer
Wahlveranstaltung gewesen. Dort waren auch 14-jährige Schüler und Schülerinnen
und genau an diesem Tag, als ich am Morgen zu der Veranstaltung hingegangen
bin, sind Freibier-Gutscheine von den Freiheitlichen oder einer
Vorfeldorganisation, oder der freiheitlichen Jugend, das weiß ich nicht genau,
ich habe mir keinen genommen, verteilt worden, und ich habe es damals in der
Diskussion dem Herrn Abg Strache von der FPÖ und dem Publikum gesagt und jetzt
sage ich es dem Gemeinderat auch: Ich sehe schon den Sinn dahinter, dass die
FPÖ im Wahlkampf Freibier-Gutscheine verteilt, weil ich würde auch höchstens im
besoffenen Zustand das Kreuz bei der FPÖ machen. (Beifall bei den GRÜNEN. - GR Heinz Christian Strache: Sie müssen
eingeraucht sein!)
Das war es schon fast. Dann möchte ich die Zeit noch
nützen für eine sportliche Nachricht - wir sind ja immerhin im Bereich Sport
unterwegs -, ich weiß nicht, ob es bereits alle wissen, Otto Baric wird seinen
Vertrag bei der Nationalmannschaft nicht verlängern. Falls sich jemand
qualifiziert fühlt, beim Mauhart werden vorläufig noch die Bewerbungen
entgegengenommen. - Danke. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau VBgmin Grete Laska hat sich zum Wort gemeldet.
VBgmin Grete Laska:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bedanke mich für die Diskussion. Ich bedanke mich
vor allem bei den beiden jungen KollegInnen meiner Fraktion, die - und ich kann
mich noch daran erinnern, obwohl es schon sehr, sehr lange her ist - ihre erste
Rede aus meiner Sicht inhaltlich wunderbar vorbereitet haben und sie haben sie
sehr gut absolviert. Herzlichen Dank. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich kann mir daher auch in
vielen Bereichen ersparen, auf einzelne Argumente, die hier gefallen sind,
einzugehen, weil sie in der Diskussion und in den Stellungnahmen und in den vor
allem sehr ausführlichen Referaten dargestellt wurden. Ich möchte daher einige
grundsätzliche Dinge zum Budget 2002 sagen und dann auf einige Punkte im
Speziellen eingehen.
Wie Frau GR Jerusalem gemeint hat, dass es ein Budget
ohne Innovationen sei und eine Fortschreibung des bisher gegangenen Weges, dann
sage ich, diese Aussage ist nicht wirklich spektakulär und es kann auch nicht
überraschend sein - jedenfalls für mich ist es nicht überraschend -, dass es
eine Fortschreibung ist, denn auch bisher war das Budget in Zahlen gegossene,
in den letzten Jahren gemeinsam mit der ÖVP getragene, aber vorher schon
sozialdemokratische Politik und ich sage daher, das ist eine gute Politik. Wir
sind seit dem 25. März wieder mit einer sehr, sehr deutlichen Mehrheit
ausgestattet und daher setzen wir den guten sozialdemokratischen Weg für die
Wienerinnen und Wiener fort. Das ist keine Überraschung für mich, daher habe
ich auch kein Problem, wenn Sie uns Fortschreibung vorwerfen.
Es sind einige Punkte dabei, die mussten wir neu dazunehmen,
weil wir ganz spezielle Kontrapunkte zu der derzeitigen Bundespolitik setzen
müssen, aber im Grunde genommen ist es ein guter Weg, den wir gegangen sind,
den wir gehen werden und der sich auch hinsichtlich der Wienerinnen und Wiener
und Ihrer
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