Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 84 von 138
Maßnahmenmix wird mit
noch nie da gewesener Konsequenz von mir verfolgt werden. Dafür sind auch
langfristige Finanzierungszeiträume auszulegen.
Ein
wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeiten wird die in Kraft getretene Deponieverordnung
sein. Die Deponieverordnung schreibt vor, dass spätestens am 1.1.2004 nur mehr
behandelte Abfälle abgelagert werden dürfen, dann wird es teuer. Ab 1.1.2006
müssen pro Tonne 1 200 S Strafzoll an Herrn Bundesminister Grasser
bezahlt werden. Hier sind keinerlei Maßnahmen im Bereich der Abfallwirtschaft
zu tätigen, hier sind die Maßnahmen im Bereich der Altlastensanierung zu
setzen. Diese Gelder kommen dann womöglich nicht in dem Ausmaß zurück, wie es
Wien brauchen würde. Daher müssen wir hier und jetzt handeln, damit dieser
Strafzoll erst gar nicht zu bezahlen ist. Ich bin in Kontakt mit Herrn
Umweltminister Molterer, damit dieser Strafzoll dann gestundet wird, wenn wir
garantieren, dass die Abfälle in Wien so rasch wie möglich verbrannt werden.
Gleichzeitig habe ich eine Arbeitsgruppe nominiert, die sich inhaltlich mit der
Errichtung einer Biogasanlage befasst. Ebenso gibt es generelle Überlegungen in
der Arbeitsgruppe zur Errichtung eines Biomassekraftwerks.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Entschuldigung, Frau
Stadträtin.
Darf ich die
GRÜNEN ersuchen, auch wenn sie die Umwelt scheinbar nicht interessiert, den
Tratsch bitte draußen zu tätigen. - Danke.
Amtsf StRin
Dipl Ing Isabella Kossina (fortsetzend): Sehr geehrte Damen und
Herren Gemeinderäte, auch von der Opposition, die Optimierung des Hochwasserschutzes
... (GR Günter Kenesei: Weil ihr einmal im
Saal seid!)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Sehr geehrter Herr GR
Kenesei, ich bin schon länger im Saal anwesend, als du heute den ganzen Tag,
und ich kann darum ersuchen, dass man etwas leiser spricht, wenn man von Haus
aus eine laute Stimme hat. - Danke. (GR
Günter Kenesei: Bei der Geschäftsgruppe sind zwei Leute hier gesessen!)
Ich bitte um
Fortführung.
Amtsf StRin
Dipl Ing Isabella Kossina (fortsetzend): Hauptaugenmerk wird für
mich sein, die Altlastensanierung voranzutreiben. In Zukunft gilt es, keine
neuen Altlasten zu schaffen. Das heißt, Abfälle müssen künftig nach dem letzten
Stand der Technik behandelt und verwertet werden.
Über die
Sanierung von Altlasten wurde schon sehr viel gesprochen. Derzeit sind drei
Großsanierungsprojekte von der Planungsseite so weit gediehen, dass eine
bauliche Realisierung bis zum Jahr 2002 begonnen werden kann. Ich möchte
nochmals betonen, dass Wien sich dazu entschlossen hat, die vorhandenen
Altlasten freiwillig zu sanieren. Oberste Priorität muss in Zukunft jedoch die
Vermeidung künftiger Altlasten sein.
Ein
wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeiten wird selbstverständlich auch die
Novellierung des Wiener Tierschutz- und Tierhaltegesetzes sein, des Veterinärwesens,
der Tierzucht, des Pflanzenschutzes, des Jagdwesens und der Landwirtschaftskammer.
Sehr geehrte
Damen und Herren, es war und ist auch immer unser Bestreben, das magische Ziel
hoher Umweltstandards und sicherer Arbeitsplätze auf hohem technologischen
Niveau bei beschränkten finanziellen Mitteln optimal aufzulösen. Die hohen
Umweltstandards von Wien sind keine Selbstverständlichkeit. Das erfordert einen
gut durchdachten, effizienten und verantwortungsvollen Mitteleinsatz.
Meine Ziele
für 2002 und die Zukunft für Wien sind, eine verantwortungsvolle Umweltpolitik
zu machen, Wohlstand und Qualität der Stadt und ihrer Menschen zu sichern.
Prioritäten müssen gesetzt werden. Moderne zukunftsorientierte Umweltpolitik
ist ein massives Standortkriterium für einen Wirtschaftsstandort, der attraktiv
ist, auch in der Zukunft. Zentraler Punkt unserer Arbeiten ist die
Sicherstellung der kommunalen Daseinsvorsorge, die Versorgung und die
Entsorgung der Wienerinnen und Wiener. Infrastrukturprojekte,
Technologieprojekte voranzutreiben und Sicherung des Wirtschaftstandorts Wien,
verbesserter Hochwasserschutz, Ausbau der Kanalisation, Altlastensanierung,
moderne Abfallwirtschaft, Immissionsschutz, Investitionen in den Naturschutz,
Erhaltung und Pflege der Nationalparks, Umweltservice, Umweltinformation, Umweltbildung,
all das sind Investitionen in die Zukunft, und die Altlastensanierung hat
oberste Priorität.
Die
Verpflichtung zum Umweltschutz ist eben nicht nur eine Aufgabe für die nächsten
Jahre, sondern sicher eine permanente Herausforderung für die nächsten
Jahrzehnte. Wir garantieren mit dieser Budgetfassung eine verantwortungsvolle Umweltpolitik,
eine Umweltpolitik zum Wohle aller Wienerinnen und Wiener, eine Politik der
Verantwortung, der Nachhaltigkeit und des Weitblicks! Im Mittelpunkt unserer
Überlegungen, im Mittelpunkt unserer Umweltpolitik steht der Mensch. Mit der
Umsetzung dieser Umweltpolitik wird nicht erst morgen, sondern heute gemeinsam
in meiner Geschäftsgruppe begonnen und ich freue mich darauf! - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Zur Geschäftsgruppe
Umwelt liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun
zur Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Soziales, Information und Sport.
Als Erste zu
dieser Geschäftsgruppe ist Frau GRin Jerusalem zum Wort gemeldet. 40 Minuten
stehen zur Verfügung. - Bitte.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Das war
natürlich eine unentschuldbare, aber doch eine Notwehrreaktion gegen eine Redelesung.
So viel Ödigkeit hat die Umwelt unserer Meinung nach nicht verdient! Diese
Anmerkung hat jetzt irgendwie sein müssen. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
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