Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 138
Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Wir wissen, dass Wien insbesondere vom Investitionsstopp des
Bundes im Bereich Bau- und Baunebengewerbe betroffen ist. Deshalb werden auch
hier zusätzliche Akzente gesetzt. In der Wirtschaftsförderung und zur Belebung
des Arbeitsmarkts werden, wie auch schon erwähnt, 2,2 Milliarden S
aufgewendet. Unter anderem gibt es mehr Darlehen zur Investitionsförderung,
eine Erhöhung der Förderungsaktionen des Wirtschaftsförderungsfonds, eine
Fortsetzung der Geschäftsstraßenförderung, eine Erhöhung der Förderungen für
die technologische Aufrüstung der Unternehmen und es gibt im Rahmen des Wiener
ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds auch neue Projekte zur Unterstützung des
Arbeitsmarkts. Das Ziel der neuen Wirtschaftsförderung ist es, insgesamt die
Förderungen wesentlich zielgenauer zu verteilen und eine Vervielfachung der
investierten Förderschillinge in Wien zu erreichen. Ich bin überzeugt davon,
dass uns das mit dem vorliegenden Modell auch gelingen wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Erfolgreiche
Budget- und Wirtschaftspolitik bedeutet aber auch Investitionen in Aus- und
Weiterbildung sowie in Forschung und Entwicklung. Auch hier kürzt die Regierung
wie zum Beispiel bei den Schulen um 1,5 Milliarden und bei den Universitäten,
bei der Forschung, um etwa 7 Milliarden. Wien agiert auch hier
beispielhaft, investiert in Forschung und Entwicklung auch gemeinsam mit
internationalen Konzernen in Arbeitsplätze für die Zukunft, die so geschaffen
werden und auch langfristig gesichert werden. Insgesamt werden für
Technologieförderungen im eigentlichen Sinn zirka 410 Millionen S
aufgewendet.
Zum Abschluss,
meine sehr geehrten Damen und Herren, lässt sich feststellen, dass wir auf
Bundesebene eine Regierung haben, die ihre Ziele ausschließlich im Erreichen
des Nulldefizits sieht und egal, was sich in der Welt rundherum um uns
abspielt, auch daran festhält, dass wir aber mit dem Voranschlag der Stadt Wien
sehen, dass es auch anders geht, dass nämlich die Wiener Stadtregierung ihre Verantwortung
zum Wohl der BürgerInnen, der Wirtschaft und der Zukunft dieser Stadt
wahrnimmt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster ist Herr GR Strache zum Wort gemeldet. - Bitte.
GR Heinz
Christian Strache (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Werte Damen und
Herren!
Ich bringe im
Namen der freiheitlichen Fraktion und der ÖVP-Fraktion, nämlich in meinem
Namen, im Namen des GR Josef Wagner, im Namen des Gemeinderats und Klubobmanns
Dr Matthias Tschirf und Dkfm Fritz Aichinger einen Antrag, betreffend
Errichtung eines provisorischen Notdaches über dem historischen Ballsaal der
Sofiensäle, ein. Warum? - Wir haben in der Rede des StR Johann Herzog schon gehört,
dass es notwendig sein wird, hier Initiativen von Seiten der Stadt zu setzen,
um diesen historischen Saal auch für die Nachwelt zu retten. Da wird es
notwendig sein, auch einen Runden Tisch von Seiten der Stadtregierung
einzuberufen, von Seiten des Bgm Dr Michael Häupl, damit sich einmal alle
Oppositionsparteien und Vertreter der Oppositionsparteien, aber auch die Bürgerinitiative
"Rettet die Sofiensäle" mit dem Besitzer des Areals zusammensetzen,
um eben dort auch dann die weitere Zukunft zu besprechen.
Wir wissen,
dass der Brand, der stattgefunden hat, Teile der Sofiensäle leider Gottes auch
zerstört hat. Aber wir wissen auch, dass viele und maßgebliche historische
Teile nicht zerstört worden sind. Deshalb ist es so wichtig, bevor der Winter
richtig über uns hereingebrochen ist, hier ein provisorisches Notdach zu
installieren, damit wir auch für allfällig weitere Projekte die vorhandene
Bausubstanz noch erhalten können und eben in ein neues Projekt einbauen können.
Aus diesem
Grund bringen wir folgenden Beschlussantrag ein:
"Der
Wiener Bürgermeister wird ersucht, umgehend den Eigentümer der Liegenschaft,
auf der die Sofiensäle errichtet sind, die Vertreter der Bürgerinitiative 'Rettet
die Sofiensäle' und der Opposition zu einem Runden Tisch zu laden, um die Errichtung
und die Finanzierung eines provisorischen Notdaches über dem historischen
Ballsaal der Sofiensäle zu ermöglichen, um damit den Schutz der historisch
wertvollen Bausubstanz, welche durch den Brand im August des Jahres zum Glück
nicht zerstört wurde, über die Wintermonate sicherzustellen."
In formeller
Hinsicht wird die sofortige Abstimmung dieses Antrags gefordert. (Beifall bei der FPÖ und des GR Dr Matthias
Tschirf.)
Ich möchte
ausdrücklich noch zum Abschluss festhalten: Dieser Antrag, so gehe ich davon
aus, wird von allen Fraktionen unterstützt werden, weil ja wir alle ein
Interesse daran haben, dass historisch wertvolle Teile, die unter Denkmalschutz
stehen, in dieser Stadt auch erhalten werden und für die Nachwelt natürlich
auch dementsprechend wieder gerettet werden. - Danke. (Beifall bei der FPÖ:)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Zur
allgemeinen Beratung des Voranschlagsentwurfs liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun
zur Beratung der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener
Stadtwerke.
Als Erster ist
Herr GR Dipl Ing Margulies zum Wort gemeldet.
GR Dipl Ing
Martin Margulies (Grüner Klub im Rathaus): Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Nachdem es sich in
den ersten fünf Stunden unserer Beratung gezeigt hat, dass es ja nicht so weit
ist mit der Diskussion und der Beratung des Budgets, weil es meistens so ist,
dass, wenn nicht Redner und Rednerinnen von der sozialdemokratischen Fraktion
sprechen, kaum mehr als zehn Personen im Raum sind (GRin Mag Sonja Wehsely: Dann schauen Sie doch jetzt!) - jetzt
gerade, ja, jetzt gerade (GRin Ursula
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