Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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ich Sie nochmals, vor allem die Opposition, um Zustimmung zu
dieser richtungsweisenden Investition für die MA 48 und für Stadlau. -
Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. - GR
Dr Herbert Madejski: Das stimmt aber nicht ganz, was Sie uns gesagt haben!)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Parzer, bitte.
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ein Monsterprojekt. Wir haben jetzt schon sehr viel
darüber gehört, sehr viele Vorredner, sehr viele Kontraredner und nur wenige
Befürworter.
Wenn
ich mir jetzt das Letzte von meinem Freund Thomas Reindl angehört habe, der
sicher aus seiner Sicht das Bestmögliche herausholen muss und wollte, kann ich
vom Bezirk aus nur ganz anderes vermelden. Wir haben hier eine neue Konstellation,
die uns im Bezirk vor neue große Probleme stellt. Große Probleme werden beim
Verkehrsaufkommen kommen. Wir brauchen gar nicht darüber zu reden, was sich da
abspielen wird. Es ist dort immerhin - wie jetzt schon öfters gesagt wurde -
die Firma Hornbach. Hornbach selbst hat ein irrsinnig großes Aufkommen. Ich
kann mir fast nicht mehr vorstellen, wie der Herr Bürgermeister so schön gesagt
hat, was dort alles hinkommt, was sich dann rundherum in den Morgenstunden oder
in den Abendstunden, wenn die Müllfahrzeuge oder die Reinigungsfahrzeuge oder
die Schneefahrzeuge wieder zurückkommen, abspielen wird.
Dann gibt es noch - wie Ing Wolfram gemeint hat -
einen wunderbaren Bahnübergang auf der Stadlauer Straße, der alles andere als
förderlich ist. Wenn einer von Ihnen den Bezirk nur ein bisschen kennt und
weiß, wie tragisch oder neuralgisch der Punkt dort ist, wenn man von der
Autobahn Richtung Hirschstetten abfährt, wo auch schon einige Monstermärkte
sind, wie schwer man dann Richtung Stadlau kommt, dann müssen Sie
wahrscheinlich einen unterirdischen Tunnel zur MA 48 bauen, weil sonst
geht das überhaupt nicht weiter. Das wäre das Eine.
Das Zweite, was ich noch unbedingt sagen muss, ist,
dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass es dort eine wahnsinnige Belebung
für Stadlau geben wird. Die wahnsinnige Belebung an neuen Arbeitsplätzen schaue
ich mir gerne an. Es wird dort wahrscheinlich gar keinen einzigen neuen
Arbeitsplatz geben können, weil Frau StR Kossina ihre gesamte MA 48 dort
etablieren will und muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dann neue
Arbeitsplätze gibt, sondern dass man einmal die alten Arbeitsplätze dort
unterbringen muss.
Weiters muss ich dazusagen, dass diese
Containerwaschanlage ein großes Kostenaufkommen ist. Hier muss noch
bereitgestellt werden, was da an zusätzlichen Schillingen außer dem Kaufpreis,
der - wie wir alle wissen - nicht wenig ist, aufgewandt wird.
550 Millionen S werden ausgegeben, obwohl ich hier - ich kann das
gerne vorlesen und herzeigen (Der Redner
zeigt einen Brief her.) - einen kleinen Brief eines Unternehmers habe, der
mir sagt, dass die Gemeinde Wien oder die MA 48 auf seinem Grundstück - es
ist der Mazda Rainer, der Herr KommR Ernst
- jetzt eine Miete für ein Grundstück bezahlt, das nur 4 000 Quadratmeter
groß ist und er das zum Verkauf angeboten hat. Daraufhin wurde ihm geschrieben,
dass die Stadt Wien diesen Kauf ihm gegenüber - das ist das Angenehme, was
dabei steht - aus Kostengründen abgelehnt hat, meine Damen und Herren, da sie
über solche Beträge nicht verfügen kann! (GR
Dr Matthias Tschirf: Interessant!) Da ging es um 65 Millionen S,
aber die haben wir nicht, weil einerseits kein Budget vorhanden ist und
andererseits die Geldknappheit in der Stadt Wien so groß sei, dass ein Ankauf
diesbezüglich nicht in Frage komme.
Ich frage mich wirklich, wo hier die Relation ist.
Ich weiß schon, dass das Grundstück vom Herrn Ernst
nicht dem entspricht, dass ich dort eine Gesamtansiedlung der MA 48
hinbringen kann, aber es ist zumindest sehr bezeichnend, wenn hier steht, dass
es aus Kostengründen abgelehnt wurde und dass es kein Budget dafür gibt. Aber
Budget für 550 Millionen S ist hingegen vorhanden!
Der Herr Bürgermeister hat heute sehr gut
argumentiert, was er alles dort hinbringen will, ob das dort der
Straßennetzausbau ist, dass die Abschleppfahrzeuge gleich dort sein können. Im
Winter wird es eine Tragik werden, wenn die Räumfahrzeuge über die Brücke
müssen. Also, es wird schon ein Problemfall werden, noch dazu wo wir jetzt in
unserem Bezirk in den Morgenstunden überhaupt keinen Stau auf der Tangente
haben. Vielleicht machen wir eine eigene MA 48-Linie über die Brücke, dann
wird es wahnsinnig schnell gehen, dass die Fahrzeuge überall an ihren Einsatzplätzen
zugegen sein können, wenn es brennt. Das wäre zum guten Verkehr und zur guten
Verkehrslösung zu sagen. Für Ungereimtheiten ist also auf diesem Gebiet sehr
gut gesorgt!
Meine Damen und Herren! Sie sehen schon jetzt, dass die
Bezirke auch gut interpretierend gefragt wurden. Ich darf gar nicht darüber
nachdenken, wie das vor sich gegangen ist. Ich möchte nur den Recherchen des
Mag Gerstl ein bisschen Nachdruck verleihen.
Meine Damen
und Herren! Am 20. März hat BV Franz Karl Effenberg, den ich auch sehr gut
kenne, ein Schreiben der MA 69 bekommen und die Anfrage der MA 69
noch am gleichen Tag weitergegeben - ganz super, ohne dass er irgendwen in der
Bezirksvertretung unterrichtet hat, weder die ÖVP, die damals mit der SPÖ noch
sehr kooperativ war, und auch nicht die SPÖ, die es verlangt hat, weil wir im
Bezirk in Koalition mit ihr waren. Da muss man schon sagen, ohne uns hätte er
das gar nicht befürwortend weitergeben können, weil wir da auch nicht
zugestimmt hätten. Sie sehen also, auch da wurde die Säumnis in den Vordergrund
gestellt.
Ich bin wirklich ein
bisschen, na ja, überlegt auf-
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