Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Vorsitzende.
Herr
Gemeinderat, ich hoffe, dass die Berechnungen rund ums Nulldefizit ein bisschen
exakter und in den Dimensionen stimmiger waren als der Vergleich zwischen dem
Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und Telefonrechnungen. Denn sonst sehe ich
schwarz, nicht nur für die Erreichung des Ziels Nulldefizit, wie Herr
Bundesminister Grasser es vorhat, sondern für ganz Österreich und dessen Finanzen.
Zum zweiten
Bereich: Was wir angesprochen haben zum Ausbau des Rings um Wien. Wir haben aktuell
die Situation, dass die Planung der ASFINAG übertragen ist im Bereich
B 301, nämlich 6. Donauquerung und Raffineriestraße. Es ist die
B 305, die mögliche Querung des Nationalparks Lobau beziehungsweise der
Schluss des Rings dann bis zur A 5 hin und weiter bis zur A 22 auf
niederösterreichischem Gebiet, in der Planung, noch nicht der ASFINAG
übertragen. Wir haben das urgiert, denn wir führen eine strategische Umweltprüfung
durch für den Nordostraum Wiens, wo gerade die Frage der möglichen Ausbauvarianten
in der Verkehrsinfrastruktur, aber auch anderer Großprojekte, die sensibel
sind, umweltpolitisch geprüft werden soll, und es macht keinen Sinn, wenn man
da nur einen Strich über die Lobau hat und nicht genau weiß, in welcher Form,
in welcher Tieflage, in welcher Qualität die B 305 überhaupt angedacht
ist.
Daher haben
wir vereinbart, dass das Land Wien noch einmal an das Verkehrsministerium
herantritt, die B 305 auch der ASFINAG zu übertragen in der Planung, und
die Frau Bundesminister beziehungsweise ihre Mitarbeiter haben zugesichert,
dass dann diese Übertragung erfolgen wird. Also ich denke, wir versuchen die
Vorbereitungen so hinzubekommen, dass die Planungen auf dem Tisch liegen und
die strategische Umweltprüfung dann klärt, endgültig klärt, welche Variante die
schnellere sein soll und welcher der Vorzug gegeben wird beziehungsweise auch,
ob die eine oder andere Variante überhaupt nicht kommen kann.
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Die vierte
Zusatzfrage stellt Herr GR Dr Troch.
GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Stadtrat, danke für Ihre Auskünfte.
Wie weit gab
es noch konkrete Zusagen der Frau Bundesminister?
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Bitte, Herr
Stadtrat.
Amtsf StR Dipl
Ing Rudolf Schicker: Eine der wesentlichen Zusagen war, dass das
Land Wien, die Stadt Wien einbezogen wird in die Weisungsrunden zur
Formulierung der Nahverkehrsordnung auf europäischer Ebene und dass das Angebot
Wiens positiv aufgenommen wurde, bei den Ratsarbeitsgruppen mitzuwirken, die zu
diesem Thema ja eingesetzt sind. Der Einfluss, den die Stadt nehmen kann, wurde
doch verbessert, damit diese Nahverkehrsverordnung nicht zu einem Desaster für
den öffentlichen Nahverkehr in den Großstädten wird.
Vorsitzende GR
Josefa Tomsik: Ich danke für
die Beantwortung, Herr Stadtrat.
Wir kommen nun
zur 4. Anfrage (PrZ 0003/GM/01-KGR), die von Frau GR Dr Monika
Vana gestellt wurde und an die amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe
Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal gerichtet ist: Unseren
Informationen zufolge sollen die Außenstellen des Integrationsfonds demnächst
aufgelöst und in drei Regionalzentren zusammengefasst werden. Was sind -
angesichts der bisher hervorragenden in den Außenstellen geleisteten Arbeit -
die Hintergründe dieser nicht nachvollziehbaren Maßnahme?
Frau
Stadträtin, ich erteile Ihnen das Wort.
Amtsf StR Mag
Renate Brauner: Sehr geehrte Frau Dr Vana!
Ich kann mir
Ihre Anfrage nur erklären aus einem Diskussionsprozess heraus, den es im Moment
im Wiener Integrationsfonds gibt. Der Wiener Integrationsfonds macht, wie jede
Organisation das meiner Meinung nach auch tun sollte, einen permanenten
Evaluierungsprozess der eigenen Strukturen. Er hat gerade jetzt eine Organisationsberatung
beauftragt, die eigenen Strukturen zu durchleuchten und hat begonnen mit der
Abteilung 2, mit der größten und man kann sagen vielleicht auch wichtigsten
- jedenfalls in der Außendarstellung - Abteilung, nämlich der Abteilung
Stadtteilarbeit und Außenstellen.
Der Grund für
diese Evaluierung und diese Organisationsberatung ist, dass die Außenstellen
mittlerweile - wie in Ihrer Anfrage dankenswerterweise auch angemerkt wird -
sehr, sehr erfolgreich arbeiten, seit sieben Jahren allerdings auf Grund
desselben unveränderten Konzepts. Seitdem hat sich einiges getan. Es haben sich
die Rahmenbedingungen der Integrationsarbeit in dieser Stadt geändert, sowohl
in rechtlicher Hinsicht, als auch in Hinsicht auf die umfangreich gewordenen
Angebote. Es hat sich auch das Leistungsangebot des Fonds selber sehr
verändert, was natürlich auch Auswirkungen auf die Tätigkeit der Außenstellen
hat. Die Anforderungen an die Standards der Arbeit sind gestiegen, Stichwort
Mediationsprojekte, antirassistische Arbeit, Stadtteilarbeit, und auch die
Anforderungen an die Ausstattung der Außenstellen, rein technisch gesehen, sind
gestiegen. Es ist in den Außenstellen nicht immer so, dass die Ausstattung
wirklich so ist, dass auch persönliche Beratungen zur Zufriedenheit
durchgeführt werden können.
All dieses war der
Grund, dass die Geschäftsleitung mit allen MitarbeiterInnen gemeinsam prüft: Welche
Verbesserungen gibt es? Was könnte man tun, um die Arbeit der Außenstellen noch
zu verbessern? Gibt es ein neues Konzept? Wie könnte dieses ausschauen? - Und
im Moment ist dieser Prozess mitten im Gange. Es gibt überhaupt keine endgültigen
Ergebnisse. Es ist ein absoluter Diskussionsprozess. Ich persönlich mische mich
ja in diese Sachen überhaupt nicht ein, das ist nicht meine Aufgabe als
politisch Verantwortliche. Aber ich halte es grundsätzlich für
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