Autorinnen feiern Autorinnen

  • Festrede von Anna Baar über Dorothea Zeemann
  • Termin: Mittwoch, 3. Mai 2023, 19 Uhr
  • Ort: Stadtsenatssitzungssaal, Wiener Rathaus, Eingang: 1., Lichtenfelsgasse 1
  • Anmeldung:
  • Der Eintritt ist frei.
  • Begrüßung: Veronica Kaup-Hasler
  • Einleitung: Julia Danielczyk

Im Jahr 2023 jährt sich der Todestag der Schriftstellerin Dorothea Zeemann zum 30. Mal. Aus diesem Anlass hat die Kulturabteilung der Stadt Wien die Autorin Anna Baar eingeladen, die Schriftstellerin zum Gegenstand einer literarischen Reflexion zu machen.

Baar porträtiert die Autorin jenseits des Klischees der Frau im Schatten berühmter Männer als aufgeweckte Chronistin einer Welt von gestern, deren Verwerfungen uns Heutige zur Vorsicht gemahnen. Sie entwirft das von eigenen Reflexionen durchgesetzte Bild einer lebensbejahenden Frau, die sich im Wien des 20. Jahrhunderts mit traumwandlerischer Sicherheit auf dem Grat zwischen Selbstbehauptung und althergebrachten Geschlechterrollen zurechtfindet, mit 70 Jahren aller moralischen Entrüstung zum Trotz eine Art literarischen Durchbruch feiert und rückblickend reuelos von sich behauptet, Feministinnen nichts bieten zu können.

Die Rede erscheint im Rahmen der Schriftenreihe "Autorinnen feiern Autorinnen" im Mandelbaum Verlag.

Dorothea Zeemann

Porträt einer Frau

Dorothea Zeemann

1909 in Wien geboren, gestorben 1993 ebenda. Die bis zu dessen Tod im Jahr 1949 mit dem akademischen Maler Rudolf Holzinger verheiratete Autorin absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete nach 1945 als freiberufliche Publizistin und Kritikerin. Zeemann war in der Wiener Volksbildung und von 1970 bis 1972 als Generalsekretärin des Österreichischen P.E.N.-Clubs tätig. Dem frühen Roman "Ottilie. Ein Schicksal um Goethe" (1949) und dem auf Heimito von Doderers Romantheorie basierenden "Rapportbuch" (1959) wurde kein großes Publikumsinteresse zuteil. Stärkere Aufmerksamkeit erregten (wohl auch wegen der darin angesprochenen sexuellen Themen) die zweibändige Autobiographie "Einübung in Katastrophen" (1979) und "Jungfrau und Reptil" (1982) sowie die drei nachfolgenden Romane "Das heimliche Fest" (1986), "Eine Liebhaberin" (1989) und "Reise mit Ernst" (1991).


Anna Baar

Porträt einer Frau mit roter Jacke und brünetten, schulterlangen Haaren

Anna Baar

1973 in Zagreb (Jugoslawien) geboren, lebt in Klagenfurt und Wien. Die Romane "Die Farbe des Granatapfels" (2015), "Als ob sie träumend gingen" (2017) und "Nil" (2021) sind im Wallstein Verlag, alle weiteren Publikationen - Gedichte, Essays, Erzählungen, Prosaminiaturen und Schriften zu künstlerischen Produktionen - in Erzähl- und Sammelbänden, Programm- und Literaturzeitschriften, Kunstbüchern und Anthologien erschienen. Anna Baar erhielt unter anderem 2022 den Österreichischen Staatspreis für Literatur.

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