Zentrale der Abteilung Wiener Gewässer: Originalgetreue Sanierung des Otto-Wagner-Gebäudes am Brigittenauer Sporn abgeschlossen
Fassade, Ornamente und Fenster des ehemaligen Schleusengebäudes wurden originalgetreu saniert und erstrahlen seit Dezember 2023 in neuem Glanz.
Gleichzeitig mit dem Einzug der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45) wurden 2016/2017 Dach und Gebäudeinneres des ehemaligen Schleusengebäudes am Brigittenauer Sporn saniert.
Die 2. Sanierungsstufe mit der Sanierung der Fassade und deren Ornament-Teilen sowie der Fenster erfolgte 2023. Nach einer Bauzeit von rund 1 Jahr wurden die Arbeiten im Dezember 2023 abgeschlossen.
Die viadonau, geschäftsführende Stelle der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) des Bundes, hat beide Sanierungsstufen mitabgewickelt und ist zu 1 Drittel an dem Gebäude beteiligt. Die Stadt Wien, selbst in der DHK vertreten, ist zu 2 Dritteln Miteigentümerin.
Originalgetreue Sanierung und verbesserte Energieeffizienz
In den vergangenen 10 Jahren wurde das Schleusengebäude genauestens untersucht und das historische Erscheinungsbild gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt rekonstruiert. Dabei bestätigte sich, dass Otto Wagner das Gebäude monochrom weiß errichtete, während die Fenster braun gestrichen waren.
Das heute bekannte "Otto Wagner Reseda Grün" wurde erst nach dem 2. Weltkrieg als Rostschutzfarbe eingesetzt. Aus diesem Grund erstrahlen die zuvor in grün gehaltenen Elemente nach der Sanierung in Weiß.
Der Verputz an der Fassade wurde erneuert, die Zierteile wurden restauriert. Die Fenster wurden getauscht und gleichzeitig dem ursprünglichen Erscheinungsbild angepasst.
Die neuen Außen- und Innenfenster verbessern den Lärmschutz und die Wärmedämmung. Alle Fenster, auch die großen Glasfronten in der "Laterne" am Dach, wurden zur Gänze mit modernen mehrschichtigen Fenster-Verglasungen versehen.
Das Gesamtresultat ist eine gelungene Kombination aus historischem Erscheinungsbild und zeitgemäßer Nutzung.
Nistplätze für Mauersegler
Streng geschützte Mauersegler, die nur wenige Monate zum Brüten von Zentralafrika nach Europa kommen, haben sich das Gebäude als Brutplatz ausgesucht. Mauersegler nutzen Spalten und Ritzen als Nistplätze, vor allem an älteren Gebäuden mit Stuckverzierungen. Dabei kehren sie alle Jahre wieder an den gleichen Ort zurück, was bei geplanten Sanierungen dieser Gebäude zu beachten ist.
Gemeinsam mit Expert*innen der Wiener Umweltschutzabteilung wurde bereits bei der Erstsanierung ein Konzept für den Schutz und Erhalt dieser Nistplätze erstellt.
Während der Bauarbeiten wurden im Frühjahr 2023 an 2 Seiten des Gebäudes Ersatz-Brutplätze montiert. Wie erhofft, nahmen die auch in der Saison 2023 aus Afrika kommenden Mauersegler die für sie bereitgestellten Ersatz-Brutplätze an.
Das Otto-Wagner-Gebäude
Das ehemalige Schleusengebäude steht unter Verwaltung der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK). Ursprünglich als Teil des Wiener Hochwasserschutzes errichtet, diente das Otto-Wagner-Gebäude vor dem Einzug der Fachabteilung Wiener Gewässer der viadonau, geschäftsführende Stelle der DHK, als Standort.
Kosten und Beteiligte
Die Kosten für die Fassaden-Sanierung wurden zu 2 Drittel von der Stadt Wien und 1 Drittel von der Republik Österreich getragen. Auftraggeberin der Sanierungsarbeiten war die viadonau.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Wiener Gewässer
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