5. Wiener Innovationskonferenz 2020

Wiener Spitzenthemen, konkrete Leitprojekte der neuen Strategie "WIEN 2030 - Wirtschaft & Innovation" und der Mehrwert der Einbindung der Sozialpartner waren die Kernthemen der 5. Wiener Innovationskonferenz am 23. Jänner 2020 im Wiener Rathaus.

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke am Podium

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke betonte die hervorragende wirtschaftliche Ausgangsposition Wiens: Das Thema Innovation ist in Wien angekommen, mit 100 Milliarden Euro ist die Wirtschaftsleistung in Wien so hoch wie in Slowenien und Kroatien zusammen. Jetzt werde sich Wien intensiv den 3 großen Zukunftsherausforderungen widmen und eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen: Die von Stadtrat Hanke präsentierte Strategie baut auf das Wiener Lösungspotenzial zu den Herausforderungen des demografischen Wandels, Digitalisierung und Klimaerwärmung.

Gruppenbild von der Innovationskonferenz 2020

Die Umsetzung der Wirtschafts- und Innovationsstrategie wird durch das von Stadtrat Hanke ins Leben gerufene Vienna Economic Council gemeinsam mit allen Sozialpartnern, Forschung und städtischen Akteuren gelenkt. Die Bedeutung dieser Zusammenarbeit zeigte sich in den Worten der Spitzenvertreter aller Sozialpartner: Renate Anderl (Präsidentin Arbeiterkammer Wien), Johannes Höhrhan (Geschäftsführer Industriellenvereinigung Wien), Wolfgang Katzian (Präsident Österreichischer Gewerkschaftsbund) und Walter Ruck (Präsident Wirtschaftskammer Wien) betonten gemeinsam den hohen Stellenwert der Strategie mit einer Wirtschaft für die Menschen. Einigkeit bestand auch über die gute wirtschaftliche Ausgangslage Wiens, besonderes Lob erntete die zeitgleiche und systematische Strategieumsetzung: 34 konkrete Leitprojekte wurden bereits im Herbst vom Vienna Economic Council beschlossen.

Elisabeth Oberzaucher

Die Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher betonte in ihrer Keynote die große Bedeutung innovativen Denkens und Handelns, um scheinbare Widersprüche zwischen Ökonomie und Ökologie auflösen zu können. Evolutionsgeschichtlich zeigt sich, dass Krisen die Innovationskraft von Menschen stets beflügelt haben - aus diesem Blickwinkel stellen die Klimaveränderung und andere aktuelle Herausforderungen große Potenziale auch für die kommende Wirtschaftsentwicklung in Wien dar.

Mit der Strategie "WIEN 2030 – Wirtschaft & Innovation" hat Wien nun 6 internationale Top-Themen entwickelt, die zur Lösung der kommenden städtischen Herausforderungen beitragen und auf den Stärken des Standortes aufbauen. Klemens Himpele (Leiter der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien) erläuterte die Logik und die konkrete Vorgehensweise durch die strategischen Leitprojekte. Die mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten im Festsaal des Wiener Rathauses 6 Spitzenfelder des Wirtschafts- und Innovationsstandortes Wien, deren Themenverantwortliche stellten sich den Fragen des interessierten Publikums.

Innovationskonferenz 2020 im Rathaus

Das Spitzenthema "Smarte Lösungen für den städtischen Lebensraum des 21. Jahrhunderts", präsentiert von Eva Czernohorszky (Wirtschaftsagentur Wien), setzt auf die wirtschaftliche Verwertung jener Lösungen, die weltweit zur Bewältigung der Klimaerwärmung benötigt werden. Wien als international ausgezeichnete "Smart City" sieht hier aufgrund der hohen Lebensqualität und des aktuellen Rückenwindes von europäischer Ebene enormes Potential für den weiteren Ausbau der Lebensqualität und das Nutzen neuer, innovativer und ökologischer Geschäftsmodelle. Innovationen mit integralen Lösungen, zum Beispiel beim kreislauffähigen Sanieren und Bauen mit umweltverträglicher Mobilität, werden gemeinsam mit Unternehmen, der Forschung und mit der Beteiligung der Wienerinnen und Wiener realisiert werden.

Leitprojekte:

  • Deep Demo City im EIT Climate: Klimabudget, smarte Lösungen für Sanierung, Stadtentwicklung und Mobilität, kooperative Entwicklung von innovativen Lösungen
  • Do-Tank für Kreislauffähiges Bauen: Wissensbasis, Regulierung, neue Geschäftsmodelle, Pilotprojekte
  • Nachhaltige Entwicklung von Grätzln: im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern technische und soziale Innovationen für Mobilität, Energie und Bau testen und implementieren
  • Förderschwerpunkt Lebensmittel: Förderungen für nachhaltigere Produktion, Verpackung, Logistik
  • "From Waste to Value": Wärme, Strom und hochwertige Gase aus Abfallstoffen, Eröffnung einer modernen Pilotanlage in Simmering Mitte 2020 (1 MW Kapazität)
  • Vienna UP'20 Smart City Summit: Wien sucht die besten internationalen Start-ups und SMEs
  • Wiener Klimarat: 8 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beraten Politik und Verwaltung kontinuierlich bei der Entwicklung von klimapolitischen Impulsen
Podiumsdiskussion

Der Wiener Standortanwalt Alexander Biach (Wirtschaftskammer Wien) erklärte, wie die hervorragende Ausgangsposition Wiens für leistbaren Zugang zu hochwertigen Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen und Spitzenmedizin für eine internationale Spitzenposition genutzt wird. Mit der neuen Positionierung als "Gesundheitsmetropole Wien" werden Gesundheitsprävention, optimale Versorgung im Spital und Innovationen in der Pflege als zentrale Lösungskompetenzen zu einem Wiener Markenzeichen ausgebaut.

Leitprojekte:

  • Ausbau der gemeinsamen Nutzung von High-Tech Forschungsinfrastruktur der Vienna Bio Center Core Facilities GmbH
  • Entwicklung eines Technologiezentrums für Life Science für Unternehmen und Start-ups
  • Unterstützung des Aufbaus einer Benannten Stelle für Medizinprodukte
  • Bau des Zentrums für Translationale Medizin
  • Zentrum für Präzisionsmedizin

Weitere bereits initiierte Projekte:

  • Ausbau von Primärversorgungseinheiten (SV)
  • Aufbau eines Diabeteszentrums (SV)
  • Neubau Pavillon 6 des Hanusch KH
  • Forschungscluster - Spitzenforschung am AKH
Podiumsdiskussion

Wien fördert entlang des Spitzenthemas "Wiener Digitalisierung" jene Lösungen, bei denen auch in der digitalen Welt Sicherheit und Fairness ganz oben stehen, erklärte Ulrike Huemer (Stadt Wien). Smartphone, Tablet und Computer machen unser Leben bequemer, vieles ist nur auf den ersten Blick gratis. Wer im Internet surft, gibt mit jedem Klick mehr von seinen Vorlieben und Gewohnheiten preis. Privatsphäre und Anonymität kosten viel Aufwand und da und dort zunehmend Geld.


Leitprojekte:

  • Digitaler Humanismus - integriertes Programm
  • 5G Use-Case Challenge
  • Cyber Security Hub

Wien ist - gemeinsam mit Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark - in der Gruppe der großen Produktionsstandorte in Österreich, erklärte Johannes Höhrhan (Industriellenvereinigung Wien). Um Produktion und Produkte sozial und ökologisch nachhaltig zu gestalten und zugleich technologisch für den globalen Wettbewerb zu rüsten, baut Wien das Thema "Smarte Produktion in der Großstadt" aus. Wichtig wird weiterhin sein, dass in einer wachsenden Stadt gezielt Produktionsflächen zur Verfügung stehen und die Potenziale des Handwerks genutzt werden.

Leitprojekte:

  • EIT Manufacturing Hub: Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut hat Ende letzten Jahres in Wien einen Hub der Knowledge Community "EIT Manufacturing" eröffnet. Ziel des Hubs ist es, die europäische Produktion für den wachsenden globalen Wettbewerb zu rüsten und zugleich sozial wie ökologisch nachhaltig zu gestalten.
  • Verstärkte Förderung von Prototyping Labs: Das "Happy Lab" und andere Prototyping Labs werden durch die Wirtschaftsagentur Wien verstärkt unterstützt, um die Infrastruktur für die Produktentwicklung von Hardware-Start-ups und KMU zu verbessern.
  • Imagekampagne "Made in Vienna": Wirtschaftsagentur Wien, IV-Wien und Wirtschaftskammer Wien führen 2020 zum 3. Mal die Imagekampagne "Made in Vienna" durch. Dadurch soll bei den Menschen - innerhalb und außerhalb Wiens - ein besseres Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Wien eine Stadt ist, in der nachhaltig und sozial verträglich produziert wird.

Das Spitzenthema "Stadt der internationalen Begegnung", präsentiert von Norbert Kettner (Wien Tourismus), zeigt Wiens Exzellenz als Sitz internationaler Organisationen, als Wissenschafts- und Headquarterstandort und als Tourismusdestination: Wien ist ein Ort der Diplomatie, Kongresse und Business Events. Wien als Stadt baut künftig ihre Rolle als global geschätzte Gastgeberin für den internationalen Austausch weiter aus.

  • Weiterentwicklung der Event- und Kongressinfrastruktur
  • One-Stop-Shop für Veranstalter internationaler Events
  • Internationales Standortmarketing: Positionierung der Wiener Stärken beziehungsweise Spitzenthemen

Die Stadt Wien kann auf ihren Ruf als "Kultur- und Kreativmetropole" von Weltrang, auf exzellente Hochschulen sowie auf herausragende Köpfe zurückgreifen. Von Staatsoper, Musikverein, Musical-Theatern und Museen hat so gut wie jeder Tourist und jede Touristin schon einmal vor dem 1. Wien-Besuch gehört. Das soll und wird auch so bleiben. Zusätzlich blüht und gedeiht die Kreativwirtschaft zunehmend: Design, Mode und die Werbe-, Musik- und Filmwirtschaft in Wien, erklärte Elisabeth Noever-Ginthör (Wirtschaftsagentur Wien).

Leitprojekte:

  • Aufbau eines Ökosystems
  • Discover Programm
  • Co-Creation im Rahmen der Creative Days Vienna
  • Förderung für Pilotanwendungen
  • Etablierung eines Cult Tech Accelerators

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