Ernst-Happel-Stadion wird zum Energiekraftwerk
Die Stadt Wien stellt die Energieversorgung im Ernst-Happel-Stadion auf neue Beine. Das Stadion wird durch eine Photovoltaik-Anlage am Dach zum 1. energieautarken Stadion Europas.
Im November 2023 beschloss der Wiener Gemeinderat einstimmig, das Happel-Stadion zu einer emissionsneutralen Sportstätte weiterzuentwickeln. Erreicht wird das durch eine Solaranlage auf dem denkmalgeschützten Dach und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen. Dafür wurden unter den elf erneuerten Trainingsplätzen des Ernst-Happel-Stadions 270 Erdsonden mit einer Tiefe von 150 Metern errichtet - Bohrungen mit einer Gesamtlänge von über 40 Kilometern.
Gemeinsam mit den Erdkollektoren unter den Kunstrasenplätzen und Wärmepumpen wird eine Jahres-Energiemenge von bis zu 9.700 MWh erzeugt, was dem Energiebedarf von mehr als 900 Wiener Haushalten entspricht.
Emissionsneutral dank Photovoltaik und Erdwärme
Nach den geothermischen Arbeiten wurden die Trainingsplätze neu errichtet und so angeordnet, dass den Sportler*innen nunmehr 6 Plätze mit der internationalen Wettkampfgröße von 105 mal 68 Metern zur Verfügung stehen.
Bei den Kunstrasenplätzen wurde für die Leistungszentren des Wiener Fußballverbandes und des SK Rapid der '"Ferrari unter den Kunstrasenplätzen" verlegt - ein unverfüllter Kunstrasen mit 3 verschiedenen Garntypen und 670.000 Halmen pro Quadratmeter.
Neues Flutlicht, Arbeiten an Photovoltaik-Anlage gehen weiter
Zudem wurden alle Flutlichtanlagen und die Gehwegbeleuchtung erneuert und durch LED ersetzt. Der Strom dafür kommt künftig aus der Photovoltaik-Anlage des Stadiondachs.
Die Errichtung einer der größten Photovoltaik-Anlagen Wiens geht derweil in die nächste Etappe: Die Beschichtung des Stadiondaches ist abgeschlossen. Im November 2024 wird mit der Montage der Module begonnen, die rund ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Parallel dazu werden die Planungen für die neue Technikzentrale mit den Wärmepumpen abgeschlossen.
Nutzung bis Mitte der 2060er-Jahre
Als Grundlage für die Investitionen in das Stadion wurde von Sportstadtrat Peter Hacker im Frühjahr 2023 eine eingehende Substanzanalyse beauftragt. Laut Zwischenergebnis können das denkmalgeschützte Dach und die Konstruktion bis zum Fundament zumindest bis Mitte der 2060er-Jahre genutzt werden.
Energie für Stadionbad
Die geplante Photovoltaik-Anlage im Happel-Stadion wird eine der größten Aufdach-Anlagen Wiens mit einem Jahresertrag von 4.377 MWh. Das sind circa 800 MWh mehr als die derzeit benötigte Energie im Stadion. Die überschüssige Energie wird nebenan im Stadionbad verwendet.
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