Restaurierung - Schloss Hetzendorf

Die Arbeiten begannen im Oktober 1946, als die Modeschule der Stadt Wien im Schloss Hetzendorf untergebracht wurde. Durch allmähliche Restaurierung der historischen Räume und den Wiederaufbau des Osttraktes konnte nach und nach ein regulärer Schulbetrieb eingerichtet werden.

Restaurierungsarbeiten ab 1991

Am Beginn der circa zehnjährigen Restaurierung 1991 stand die Außeninstandsetzung. Von den historischen Putzen waren nur noch geringe Reste vorhanden. Der schadhafte Putz aus jüngerer Zeit musste nahezu vollständig erneuert werden. Die Farbgebung folgte dem historischen Befund. Die Dachdeckung wurde ebenso erneuert wie die unzureichende Verblechung und Entwässerung.

Danach folgte die Restaurierung der vier steinernen Sphingen im Ehrenhof wie auch des Figurenschmucks auf der Attika und an den Fassaden. Nach Entfernung der Sinterschicht und anschließender Moos- und Flechtenbekämpfung wurden die von früheren Restaurierungen stammenden, ungeeigneten Ergänzungen erneuert. Korrodierte Metallarmierungen wurden durch korrosionsbeständiges Material ersetzt. Abschließend wurden die Skulpturen mit einer schützenden Kalkschlämme versehen und hydrophobiert. Bei den Attika- und Fassadenfiguren war im Bereich von stark absandenden Zonen vor der Reinigung eine chemische Vorfestigung und spätere Hauptfestigung notwendig.

Vestibül (Aula)

Die Restaurierung des Vestibüls umfasste die gesamte Raumschale mit Fresko, Wand und Stuckdekor. Die Stuckmarmorsäulen, die mit einem unansehnlichen Ölanstrich versehen waren, wurden wieder freigelegt. Beim Deckengemälde konnte die entstellende Übermalung des Hintergrundes abgenommen und so die ursprüngliche Farbigkeit wiedergewonnen werden. Auch die Beleuchtungskörper wurden sorgfältig instand gesetzt.

Marmorgalerie

Bei der 1991 begonnenen Restaurierung wurden die Stuckmarmorflächen fachgerecht instand gesetzt. Beim Fresko hatten sich Teile des Putzuntergrundes von der Decke gelöst und drohten abzustürzen. Nach vorsichtiger Verhängung und Fixierung wurden alte Plomben abgenommen. Die Freskooberfläche wurde gereinigt und störende, teils großflächige Retuschen und Übermalungen wurden entfernt. Abplatzende Malschichtschollen wurden fixiert. Nach dem Verkitten von Fehlstellen und größeren Rissen wurden diese Bereiche retuschiert.

Spiegelgalerie und Prunksaal

Deckenfresko eines Putto

Die letzte 2011 beendete Restaurierungsphase betraf vor allem die gartenseitigen Prunkräume im ersten Obergeschoß. Die Restaurierung der Spiegelgalerie umfasste die fachgerechte Instandsetzung der Fenster und Türen samt Beschlägen, den Stuckmarmor der Wände sowie sämtliche Vergoldungen. Auch die beiden angrenzenden Räume, der Blaue beziehungsweise Gelbe Salon, erfuhren eine grundlegende Sanierung. Sie beinhaltete unter anderem die Restaurierung der Holzausstattung, der vergoldeten Zierelemente, der Stuckdecke sowie die Neubespannung der Wände.


Frau bei Renovierungsarbeit am Deckenfresko

Die im Oktober 2010 begonnenen Generalsanierungsarbeiten an den Fresken des italienischen Künstlers Carlo Innocenzo Carlone aus 1716 im Prunksaal des Schlosses wurden im Herbst 2011 abgeschlossen. Die Darstellung "Der Triumph des Apolls mit Allegorien der vier Jahreszeiten" war im Lauf der Jahrhunderte aufgrund von Wassereinbrüchen und statischen Schäden mehrfach renoviert und dabei auch verändert worden. Nach rund 200 Jahren ist die malerische Ausgestaltung des Festsaales im Schloss Hetzendorf nun wieder in ihrer ursprünglichen künstlerischen Qualität zu sehen.

Schlosskirche

Die Restaurierungsarbeiten in der Schlosskirche konnten nach jahrelangen Vorbereitungsarbeiten schließlich im 1997 in Angriff genommen werden. Diese beinhalteten das Gewölbefresko, die Architekturmalerei an den Wänden, den Stuckmarmor, die Stuckputten, Marmorsockel, Mensa und Tabernakel sowie das Hochaltarbild und die beiden Seitengemälde. Der schlechte Erhaltungszustand der Deckenmalereien resultierte einerseits aus einem Bombenschaden, andererseits aus früheren rigorosen Restaurierungsversuchen und damit verbundenen großflächigen Übermalungen.

Die Restaurierung umfasste die Reinigung des Freskos, die Abnahme der Übermalungen, die Fixierung der Malschicht, die Entfernung von Gipsplomben und Ausbesserung mit Kalkmörtel sowie die anschließende Retusche. Die im Zuge der letzten Instandsetzung farblich und formal veränderte und nunmehr unpassende Nullflächen- und Scheinarchitekturfassung wurde im Kirchenraum in Anpassung an die restaurierten und nun in ihrer ursprünglichen Farbigkeit und Leuchtkraft wiederhergestellten Gewölbemalereien rekonstruiert. Im Bereich der Orgelempore konnte die originale Fassung freigelegt und restauriert werden.

Der Stuckmarmor wurde nur gereinigt und von einigen störenden Ausbesserungen befreit. In einem äußerst schlechten Zustand befanden sich dagegen die acht auf den Türüberdachungen sitzenden Putten, die zahlreiche störende Ergänzungen und gekittete Stellen aufwiesen und mehrfach überstrichen waren. Die Restaurierung bestand in der Freilegung der Oberfläche, Entfernung der störenden Plomben sowie Ergänzung der Fehlstellen. Der Marmorsockel, die Mensa und der Tabernakel wurden im Wesentlichen nur vorsichtig gereinigt und Fehlstellen ergänzt.

Die Seitengemälde wurden in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes restauriert. Schmutz- und Firnisschicht sowie Übermalungen und Kitt wurden abgenommen, Fehlstellen in der Malschicht neu gekittet und retuschiert. Abschließend wurde ein Firnis aufgebracht. In analoger Vorgangsweise wurde das Altarbild, das eine starke Verschmutzung der Gemäldeoberfläche aufwies, gereinigt. Die Malschicht wurde partiell gefestigt, der Firnis sowie störende Übermalungen und Kitt wurden abgenommen, neuer Kitt aufgebracht und die Fehlstellen retuschiert. Abschließend wurde ein Firnis aufgebracht. Um die klimatische Situation für das Bild zu verbessern, wurde ein Rückseitenschutz angebracht.

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