Kinder- und Jugendmobilität im Bildungsgrätzl Triesterviertel
Im Bildungsgrätzl Triesterstraße im 10. Bezirk wurde ein Pilotprojekt zu Kinder- und Jugendmobilität durchgeführt. Da es viele kooperierende Institutionen im Triesterviertel gibt wurde hier die räumliche Vernetzung von unterschiedlichen Bildungseinrichtungen untersucht.
Ziel war es, die im Bildungsgrätzl vernetzten und zusammenarbeitenden Bildungseinrichtungen auch auf ihren Wegen gut und sicher zu verbinden. Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum wurden erarbeitet, damit Kinder und Jugendliche ihre Wege im Grätzl sicher, aktiv, klimaschonend und selbstständig bewältigen können.
Im Rahmen des Projekts wurden auch Beispiele für verkehrsberuhigende und gestalterische Maßnahmen im Umfeld von Bildungseinrichtungen erarbeitet.
Das Ergebnis des Pilotprojektes bietet den politischen Entscheidungsträger*innen eine Unterstützung bei der Umsetzung künftiger Projekte.
MS 10., Herzgasse 27, Variante Wohnstraße mit farbiger Gestaltung der Fahrbahn
Schulvorplatz BHAK 10., Pernerstorfergasse 77
Beispielhafte Maßnahmen-Vorschläge
Anhand typischer Raumsituationen wurden Maßnahmen-Vorschläge erarbeitet:
- Aufenthaltsbereiche vor Schulvorplätzen schaffen
Schüler*innen haben manchmal keine Freiflächen am Schulareal. Der Gehsteig vor der Schule ist schmal und bietet vor Schulbeginn, nach Unterrichtsende und während der Pausen nicht ausreichend Platz.
Je nach Standort wurden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: Verbreiterung des Schulvorplatzes durch Reduktion von Kfz-Stellplätzen, Begrünung, multifunktionale Möblierung, die sich zum Sitzen, Spielen oder Balancieren eignet, Wasserelemente, Trinkbrunnen und Radabstellanlagen. - Verbesserung der Querungen von stark befahrenen Straßen
Breite Fahrbahnen von stark befahrenen Straßen im Projektgebiet ohne Querungshilfen können für Kinder eine große Barriere darstellen.
Je nach Standort wurden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: Errichtung von Mittelinseln/Fahrbahnteilern und Gehsteigvorziehungen, die die Fahrbahnbreite reduzieren und den Fußgänger*innen das Queren erleichtern. - Aufwertung des Straßenraums
Entlang von wichtigen Verbindungen zwischen den Bildungseinrichtungen gibt es oftmals wenig schattenspendende Bäume und Sitzgelegenheiten.
Je nach Standort wurden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: punktuelle Verbreiterung des Gehsteigs um neue Bäume zu pflanzen, Wasserelemente vorsehen und Sitzmöbel aufstellen.
Ziele
Die Maßnahmen-Vorschläge sollen
- einen Beitrag am Weg zur Klimamusterstadt und zur Reduktion von Hitzeinseln durch neue Baumpflanzungen, Beschattung, Fassadenbegrünung, Wasserangebote et cetera leisten.
- zur Verbesserung der Querungen und somit der Verkehrssicherheit an wichtigen Kreuzungen im Grätzl beitragen.
- durch die Aufwertung des öffentlichen Raums und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität dazu führen, dass mehr Wege zu Fuß zurückgelegt werden und mehr Platz zum Verweilen und Spielen zur Verfügung steht.
Das Projekt bildet die Grundlage für weiterführende Detailplanungen und bietet den politischen Entscheidungsträger*innen eine Unterstützung bei der Umsetzung künftiger Projekte.
Bildungsgrätzlplan
Im Zuge des Projekts wurde ein Bildungsgrätzlplan (2 MB PDF) ausgearbeitet. Er bietet Kindern, Jugendlichen, Pädagog*innen und Eltern eine Orientierung im Bildungsgrätzl und lädt zum Erkunden des Grätzls ein.
Der Bildungsgrätzlplan zeigt:
- Die kooperierenden Bildungseinrichtungen
- Wichtige Wegeverbindungen und empfohlene Wege
- Hinweise aus den Schulwegplänen der Stadt Wien zu gefährlichen Straßenquerungen
- Empfehlungen, an welchen Kreuzungen eine sichere Querung möglich ist
- Parks, Spielplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Trinkbrunnen und schattige Straßenabschnitte
Beteiligte
Die Abteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) hat in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Rosinak & Partner ZT GmbH das Pilotprojekt "Kinder- und Jugendmobilität im Bildungsgrätzl Triesterviertel" durchgeführt.
Die vom Projektteam erarbeiteten Maßnahmenvorschläge wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirk und den relevanten Dienststellen der Stadt Wien abgestimmt.
Bei der Analyse wurden Kinder und Jugendliche, Schuldirektor*innen, Kindergartenleiter*innen, Anrainer*innen, Kooperationspartner*innen und Planer*innen einbezogen.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Schulen
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