Wien ist für das neue Schuljahr gut gerüstet

Am 2. September beginnt für über 245.000 Wiener Schüler*innen und rund 30.000 Lehrkräfte das neue Schuljahr.

Über den Sommer ist es der Bildungsdirektion für Wien gelungen, die meisten offenen Planstellen mit geeignetem Lehrpersonal zu besetzen. Besonders im Volksschulbereich wurde bis zuletzt an individuellen Lösungen gearbeitet, um trotz des vorherrschenden Fachkräftemangels uneingeschränkten Unterricht zu gewährleisten. So wird sichergestellt, dass alle Schüler*innen ab dem 1. Schultag Unterricht bekommen.

Insgesamt arbeiten in Wiens Schulen rund 30.000 Pädagog*innen. Davon sind rund 16.000 im gesamten Pflichtschulbereich tätig, etwa 8.000 unterrichten in Wiener Volksschulen. Über den Sommer wurden über 1.600 neue Lehrkräfte angestellt und im kommenden Schuljahr gibt es zusätzlich 137 neue Schulklassen.

Familienzusammenführung macht zusätzlichen Schulraum notwendig

Kommendes Schuljahr nehmen 4 Neubauten, ein Zubau, eine Anmietung und eine Erweiterung ihren Betrieb auf. Den Wiener Kindern und Jugendlichen stehen somit 12 neue Kindergartengruppen und 137 neu geschaffene Klassenräume zur Verfügung.

Wien ist eine wachsende Stadt und demografische Entwicklungen sowie schulorganisatorische Rahmenbedingungen in vielen Regionen Wiens haben kurzfristig zu einem massiven Schulraumbedarf geführt. Um der Verpflichtung nachzukommen, Kindern eine wohnortnahe schulische Versorgung bieten zu können, gehen im September 2024 an 5 Standorten Mobilklassen mit bis zu 9 Klassenräumen in Betrieb:

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr:

Wien hat durch zahlreiche neue Bildungsbauten und Sanierungen vorausschauend agiert. Durch die nicht geplanten, im Schulsystem zu integrierenden Schüler*innen aus der Ukraine und durch im Rahmen der Familienzusammenführungen nach Wien gekommenen Kinder, mussten wir zusätzlich kurzfristigen Schulraum in Form von mobilen Schulklassen schaffen. Hier ist es der Stadt gelungen, rasch geeigneten Schulraum bereitzustellen, damit der Unterricht in adäquater Form stattfinden kann.

In den letzten 10 Jahren hat die Stadt Wien - Schulen (MA 56) rund 1.200 neue Klassen geschaffen, um mit dem Wachstum der Stadt Schritt zu halten.

Orientierungsklassen als Einstiegshilfe für geflüchtete Kinder

Im Februar 2024 wurden die sogenannten Orientierungsklassen geschaffen, um Kindern den Einstieg zu erleichtern, die noch nie in einer europäischen Schule waren.

Alle Kinder, die über die Familienzusammenführung nach Wien kommen, werden von der Bildungsdirektion gemeinsam mit ihren Erziehungsberechtigten zu einem Orientierungsgespräch eingeladen. Bei diesen Orientierungsgesprächen werden schulische Vorerfahrungen, der Alphabetisierungsstand und weitere für den Schulalltag wichtige Informationen erfasst und ein erster Eindruck gewonnen.

Derzeit stehen 6 Orientierungsklassen an 2 Standorten zur Verfügung, mit Schulbeginn ist ein Ausbau um weitere 4 Klassen geplant. Rund 300 Kinder und Jugendliche haben bisher eine Orientierungsklasse besucht. In diesen Klassen werden die Kinder 2 Monate lang betreut und auf den Schulbesuch vorbereitet. Die Eltern bekommen ebenfalls alle notwendigen Informationen rund um den Schulbesuch und können sich mit Fragen an die arabischsprechende Leitung der jeweiligen Klasse wenden. Diese Vorbereitung dient auch der Unterstützung der Schulen bei der Integration der neu aufzunehmenden Schüler*innen.

Mehr Schulen mit Tagesbetreuung

Das Angebot an ganztägigen Schulen wird dieses Schuljahr um 10 Standorte erweitert. Von insgesamt 235 öffentlichen Wiener Volksschulen sind bereits 158 ganztägig geführt, das sind rund 2 Drittel.

Unterstützungspaket für Schulen und Lehrkräfte

Für die Wiener Schulen bedeuten die Rahmenbedingungen eine große Herausforderung. Daher stellt die Stadt Wien im Rahmen eines Unterstützungspakets Maßnahmen vor, die Schulen und Lehrkräfte entlasten:

  • Die Bereitstellung von Lernmaterialien für Schüler*innen an öffentlichen allgemeinbildenden und berufsbildenden Pflichtschulen bleibt weiterhin kostenfrei, um die finanzielle Belastung von Erziehungsberechtigten zu minimieren.
  • Für das Schuljahr 2024/25 hat die Stadt eine Erhöhung der Finanzautonomie der öffentlichen Pflichtschulen beschlossen. Das bedeutet, dass jede Schule zusätzliche finanzielle Mittel für den Ankauf von Schul- und Lernmaterialien erhalten wird, um den Bildungsstandards gerecht zu werden und die Schüler*innen bestmöglich zu unterstützen. Volksschulen erhalten nun 36 Euro, Mittelschulen 48 Euro und Sonderschulen 46 Euro pro Kind. Insgesamt investiert die Stadt Wien im Bereich der Finanzautonomie zur Bereitstellung von Lehr- und Lernmittel 11,5 Millionen Euro für alle Wiener Pflichtschulen. In diesem Betrag ist eine Erhöhung von circa 0,6 Millionen für die öffentlichen Wiener Pflichtschulen enthalten. Dies entspricht einer Erhöhung von 5,5 Prozent für die öffentlichen Wiener Pflichtschulen.
  • Ausbau der administrativen Unterstützungskräfte für konkrete Entlastung der Direktionen und Lehrkräfte:
    • Das Ziel, dass jede allgemeinbildende öffentliche Wiener Pflichtschule über eine administrative Unterstützungskraft verfügt, konnte bereits erreicht werden. In den letzten beiden Jahren konnte die Anzahl der Schulsekretär*innen im Bereich der allgemein bildenden öffentlichen Wiener Pflichtschulen (exklusive Campus-Standorte ) um mehr als 150 Personen aufgestockt werden.
    • Ausbau i-Plus Kräfte: In den Wiener öffentlichen Pflichtschulen waren vergangenes Schuljahr 10 i-Plus Fachkräfte im Einsatz. Im Schuljahr 2024/25 wird der Personalstand um 24 auf insgesamt 34 i-Plus Fachkräfte aufgestockt. Die Stadt Wien investiert hier weitere 1,5 Millionen Euro.
    • Ausbau der Schulsozialarbeit: Im kommenden Schuljahr erfolgt eine Erhöhung des psychosozialen Unterstützungspersonals um weitere 10 Vollzeitstellen auf insgesamt 95 Vollzeitstellen.
    • Mehr Freizeitpädagog*innen an Wiener Schulen: Im kommenden Schuljahr werden 2.770 Freizeitpädagog*innen an Wiens öffentlichen Pflichtschulen tätig sein. Das ist ein Plus von 371 Personen. Damit konnten alle in diesem Bereich offenen Stellen besetzt werden.

Wiener Bildungschancen gehen in die 2. Runde

Mit den Wiener Bildungschancen erhalten alle allgemeinbildenden Wiener Pflichtschulen auch im nächsten Schuljahr ein zusätzliches Budget, um mehr externe Angebote von Vereinen, Organisationen und Expert*innen bezahlen zu können. Dafür stehen insgesamt über 4 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Wiener Bildungschancen sind eine entscheidende Säule der Bildungsoffensive in Wien und ergänzen den regulären Schulbetrieb durch innovative Angebote von externen Anbieter*innen. Lehrkräfte werden dadurch entlastet, Schulen gestärkt und Chancen durch spürbare Verbesserungen an Wiens allgemeinbildenden Pflichtschulen ermöglicht. Externe Anbieter*innen bereichern den Schulalltag durch unterschiedliche Blickwinkel, innovative Methoden und vielfältige Zugänge.

Wiener Landeslehrer*innen bekommen "Jobticket"

Nachdem 2024 das Jobticket für Mitarbeiter*innen der Stadt Wien eingeführt wurde, folgt nun mit dem Schuljahr 2024/25 die Erweiterung des Jobtickets auf Wiener Landeslehrer*innen. Auch hier wird das Jobticket oder der Wiener Anteil am Klimaticket zurückerstattet. Dies ist neben dem Klimaschutz ein Zeichen der Wertschätzung für die Wiener Landeslehrer*innen und ein Anreiz zur Gewinnung neuer und Bindung bestehender Lehrkräfte in Wien.

Nach derzeitigem Stand sind damit 16.321 Landeslehrer*innen anspruchsberechtigt. Der Kostenersatz - unter Berücksichtigung aller Ermäßigungen und der günstigsten Zahlungsart - ist unter Nachweis der Jahreskarte durch die Lehrer*innen über die Bildungsdirektion für Wien zu beantragen.

Kostenlose Klassenausflüge

Klassenausflüge erweitern den Horizont der Schüler*innen und ergänzen den Unterricht mit praktischen Erfahrungen. Sie stärken das Klassengefüge und fördern soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Rücksichtnahme.

Mit Beginn des neuen Schuljahres werden Fahrten für Schüler*innen und deren Begleitpersonen im Rahmen der Klassenausflüge kostenlos. Das gilt auch für Ausflüge im Rahmen der schulischen Tagesbetreuung von ganztägig geführten Pflichtschulen.

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