Gemeinderat, 54. Sitzung vom 22.05.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 109
zem das Gratis-Öffi-Ticket für PflichtschullehrerInnen vorgestellt wurde. Danke dafür, das ist auch eine langjährige grüne Forderung gewesen und ein wichtiger Schritt im Sinne der Wertschätzung der Lehrerinnen und Lehrer. Ein richtiger Schritt ist auch das Ticket für LehrerInnen und Schulkinder auf Schulausflügen, jeder, der einmal mit einer Klasse unterwegs war, auf einer Exkursion, auf einem Ausflug, weiß, wovon ich rede. Ich glaube, ich muss gar nicht ins Detail gehen dazu, ein paar kennen das.
Auf eine Gruppe in der Wertschätzung haben Sie leider vergessen. Vielleicht können Sie es noch ändern, gerne auch in ein paar Monaten, je schneller, desto besser, denn auch diese leistet einen unermüdlichen Einsatz, wenn es um die Bildung der Kinder geht, und das bei vergleichsweise niedriger Bezahlung, bei niedrigerer Bezahlung als bei den städtischen BetreiberInnen. Es sind zwei Drittel der Kindergärtenplätze von privaten Trägern gestellt, das wissen Sie auch. Und das wäre eine sehr schöne Geste der Wertschätzung, wenn Sie auch diese Privaten in Ihre Wertschätzung mit einbeziehen und wenn auch diese vom kostenfreien Öffi-Ticket in Wien profitieren könnten. Vielen Dank. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Emmerling, und ich erteile es ihr. Bitte, Frau Gemeinderätin.
GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Sehr geehrter Herr Vorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuseherinnen und Zuseher!
Ich möchte noch kurz etwas zum Poststück sagen. Es geht heute um die Reform der Förderrichtlinie für die Kindertageseltern. Ich glaube, das ist ein schönes Projekt, das sicherstellt, dass für die kommenden Jahre organisatorisch, aber auch finanziell das Projekt Tageseltern auf gute Beine gestellt ist und die Tageseltern im neuen Berechnungssystem im Vergleich zu vorher auch mehr Geld bekommen. Wir beschließen heute einen Rahmenbetrag 2024 bis 2028 in einer sehr hohen Höhe, in der Höhe von 56,8 Millionen EUR, der auf die Jahre aufgeteilt ist bis 2028.
Tageseltern spielen auch in unserer Stadt eine extrem wichtige Rolle. Sie sind ein weiterer Baustein im Betreuungssystem neben dem Kindergarten und für Eltern, die sich dafür entscheiden, eine gute zusätzliche Option zu einem privaten oder öffentlichen Kindergarten oder zu Kindergruppen. Von gemeinnützigen Organisationen werden derzeit Betreuungsmöglichkeiten in Form von Tagesbetreuungsplätzen bei angestellten Tagesmüttern und Tagesvätern angeboten. Dieses System wird auch dem Wunsch vieler Eltern und Obsorgeberechtigter nach einer stundenweisen oder tageweisen Betreuung gerecht, die der Kindergarten so oft nicht liefern kann.
Die Kindertagesheimstatistik zeigt uns auch, dass Wien gut dasteht. Aber das wissen wir, glaube ich, alle. Die Tageseltern leisten da auch ihren Beitrag. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist wichtig, bei 33 Prozent der Kinder unter 3 Jahren werden in Wien diese Ziele erreicht und bei mindestens 90 Prozent für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Für 3- bis 6-jährige Kinder ist in Wien durch den laufenden intensiven Ausbau die Versorgungsquote aktuell bei rund 100 Prozent.
Alles in allem danke ich für die Zustimmung zu diesem wichtigen Poststück und würde noch kurz auf die Anträge eingehen. Was das Thema Sprachförderung betrifft: Wir haben es auch heute Vormittag schon debattiert, dass Sprachförderung massiv wichtig ist, gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen, aber nicht nur jetzt, sondern überhaupt, vor allem, wenn wir anerkennen müssen, dass viele Kinder, die schon sehr lange bei uns sind, die auch schon längere Zeit einen Kindergarten besuchen, nicht die ausreichenden Deutschkenntnisse besitzen, um gut in die Schule einzusteigen.
Wir haben von Anfang an gesagt, wir müssen Sprachförderkräfte weiter ausbauen. Das tun wir auch. Wir haben gesagt, 500 sollen es bis 2025 werden. Es können immer mehr sein, überhaupt keine Frage. Der Prozess ist nicht einfach so, dass man sie aus dem Ärmel schüttelt und die Sprachförderkräfte sind da. Das ist ein längerwieriger Prozess. Aber natürlich glaube ich, das Ziel oder die Vision eint uns, in jedem Kindergarten eine Sprachförderkraft zu haben so wie in jeder Schule einen Sozialarbeiter. Da möchte ich mich auch nicht davon distanzieren, auch wenn ich hier in Verantwortung sage, es ist halt nicht möglich, dass man sie aus dem Ärmel schupft.
Ja, der Ausbau schreitet weiter voran. Ich glaube, im Herbst fangen viele, viele Neue an, sodass wir Schritt für Schritt auch zu den 500 kommen bis 2025. Das ist ein kurz- bis mittelfristiges Ziel. Dass es danach weitergehen muss, ist auch klar. Und gerade auch der zusätzliche Fokus auf die Deutschförderung, die der Vizebürgermeister vor Kurzem vorgestellt hat, bildet da einen weiteren Baustein.
Nicht ganz vergessen dürfen wir in dieser Diskussion auch, dass Deutschkurse oft nicht von jenen Kindern besucht werden, die es dringend bräuchten, und wir deswegen schon sehr, sehr lange darauf pochen, dass wir die Möglichkeit haben, verpflichtende Deutschkurse anzubieten, die in den Sommermonaten jenen Kindern zu Gute kommen, die es wirklich brauchen. Das wäre ein guter und wichtiger integrationspolitischer Schritt.
Zur Gratisjahreskarte für ElementarpädagogInnen - da gab es auch vor Kurzem die Ankündigung, dass auf der einen Seite alle Bediensteten der Stadt Wien das Jobticket bekommen. Das ist schon länger her. Aber jetzt sollen auch alle Lehrerinnen und Lehrer das Jobticket bekommen. Ja, es soll auch die Gratisjahreskarte für alle ElementarpädagogInnen geben, die Kollegin (in Richtung GRin Mag. Mag. Julia Malle) hat es angesprochen. Die PädagogInnen der MA 10 bekommen es, weil es ihnen ihr Dienstgeber zur Verfügung stellt. Genauso ist es natürlich auch bei den privaten ElementarpädagogInnen - da muss es der Dienstgeber zur Verfügung stellen, dem das natürlich freisteht. Ich glaube, wenn wir da anfangen, es gratis zu vergeben, dann ist die Frage, wo hören wir auf. Aber keine Frage, dass ich das begrüßen würde, definitiv, aber es ist und bleibt leider Sache des Dienstgebers. Vielen Dank. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Berichterstatter hat das Schlusswort.
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