Vorsicht bei Wasserfilter-Geräten

Der Verein für Konsumenteninformation hat Wasserfilter-Geräte getestet. Das Ergebnis: Kein Gerät ist zu empfehlen.

Wassertropfen

Beim Verein für Konsumenteninformation langen immer wieder Anfragen verunsicherter Konsument*innen zu Wasserfilter-Geräten ein. Telefonisch oder bei "Partys" preisen Verkäufer*innen Wasserfilter-Geräte an. Solche Apparate sind bestenfalls überflüssig, manchmal sogar gesundheitsgefährdend. Der Verein für Konsumenteninformation hat in unabhängigen Tests gezeigt, dass keines der Geräte zu empfehlen ist. Schlimmer noch, die Wasserqualität verschlechtert sich sogar. Dennoch kommen immer wieder scheinbare Wundergeräte begleitet von neuen Werbeversprechen auf den Markt.


Gezielte Panikmache

Viele Menschen machen sich Sorgen um ihr wichtigstes Lebensmittel, das Trinkwasser. Geschäftemacher*innen bieten eine ganze Palette an Wasserfiltern und Reinigungsanlagen für den Privatgebrauch an. Laut Bewerbungsbroschüren soll das Wasser mit deren Hilfe gesünder sein und besser schmecken. Beim Anpreisen von teuren Aufbereitungssystemen scheuen die Vertreiber auch nicht davor zurück, wahre Schreckensszenarien zu malen.

Verkeimung und gefährliche Filter

Gerade das Wasser aus Aufbereitungsanlagen erreicht aber häufig keine Trinkwasserqualität. Die Benützer*innen gehen vielmehr das Risiko von Verkeimungen ein. Denn häufig steht das Wasser im Aufbereitungsgerät zu lange, bevor es verbraucht wird. So entstehen ideale Bedingungen für die Bakterienbildung. Im Zuge dieses Verkeimungsprozesses kann zudem das im Wasser enthaltene harmlosere Nitrat in giftiges Nitrit umgewandelt werden.

Weiters gibt es das Problem mit den Filtern. Ein voller Filter kann mit einem Schwall eine erhöhte Konzentration von Schadstoffen ins Trinkwasser abgeben. Für Säuglinge und Kleinkinder kann so ein Cocktail negative gesundheitliche Auswirkungen haben.

Trick Elektrolyse-Vorführung

Bei Veranstaltungen verblüffen geschulte Verkäufer*innen ihr Publikum häufig mit einer Elektrolyse-Vorführung. Dabei geht es darum, zu demonstrieren, dass Trinkwasser Schadstoffe enthält. Zur Demonstration füllen die Verkaufsprofis Leitungswasser in einen Glasbehälter. Im Wasser befinden sich eine Aluminium- und eine Eisenelektrode. Dann wird Strom eingeschaltet. Tatsächlich verfärbt sich die Flüssigkeit in eine graubraune unappetitliche Brühe.

Nichts als Rost

Was ist passiert? Im Umfeld der Elektroden entstehen Wasserstoff und Sauerstoff. Reagiert nun der Sauerstoff mit der Eisenelektrode, so bildet sich Rost. Die Verfärbung des Wassers stammt also von der Eisenelektrode. Voraussetzung für diese Reaktion ist, dass sich im Wasser gelöste Stoffe wie zum Beispiel Kalzium und Magnesium befinden. Diese Substanzen machen das Wasser jedoch nicht schädlich, für den Organismus sind sie sogar wichtig.

Ein weiterer Teil der Vorführung ist häufig die Gegenprobe mit Wasser, das ein Aufbereitungsgerät durchlaufen hat. Enthält das "Vorführwasser" nun keine gelösten Stoffe, weil destilliertes Wasser (ähnlich dem Bügelwasser) zum Einsatz kommt, so tritt keine Reaktion auf. Das Wasser bleibt klar.

Regelmäßige Trinkwasserkontrollen

Die Qualität des österreichischen Trinkwassers wird regelmäßig kontrolliert. Immerhin ist der größte Teil der Österreicher*innen an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Ein Aufbereitungs- oder Nachbehandlungsgerät für Trinkwasser, das die Anforderungen aus dem österreichischen Lebensmittelkodex gewährleistet, ist nicht bekannt.

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