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Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof

Luftbild auf das Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof
Bis 2035 soll am ehemaligen Bahnhofsareal ein lebendiges Grätzl entstehen.

Vom Güterumschlagplatz zum neuen Stadtteil bis 2035

Der Nordwestbahnhof ist mit 44 Hektar Fläche das letzte große innerstädtische Entwicklungsgebiet. Das Gelände liegt zwischen Donau und Donaukanal in der Nähe des Augartens und wurde als Güterumschlagplatz genutzt. Hier bietet sich die einmalige Chance, die beiden durch den Bahnhof getrennten Bezirkshälften durch einen neuen Stadtteil miteinander zu verbinden. Dieser Stadtteil soll ein klimafreundliches und sozial durchmischtes Wohn- und Arbeitsviertel werden.

Die rund 1,5 Kilometer lange und 400 Meter breite Barriere zwischen Augarten und Dresdner Straße wird aufgehoben. Bis 2035 planen die Stadt Wien und die ÖBB in enger Kooperation rund 6.500 Wohnungen für rund 16.000 Menschen und schaffen 4.700 Arbeitsplätze.

Hohe Umwelt-, Planungs- und Baustandards tragen dazu bei, dass inmitten der Brigittenau ein neuer attraktiver urbaner Ort mit Wohnungen, Arbeitsplätzen, Erholungsmöglichkeiten und Platz für Freizeit-Aktivitäten entsteht.

Aktuelle Informationen und Ausblick

Im Herbst 2023 wurde der Entwurf des Flächenwidmungsplans öffentlich aufgelegt und im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen und Info-Angebote präsentiert. Der neue Flächenwidmungs- und Bebauungsplan wurde am 20. März 2024 durch den Gemeinderat beschlossen und beinhaltet die Flächenwidmung für das gesamte Stadtentwicklungsgebiet und Bebauungsbestimmungen für die 1. Bauphase.

Seit Ende Jänner 2024 liegt ein rechtskräftiger positiver Bescheid des Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung vor. Die relevanten Rechtsverfahren sind somit abgeschlossen, sodass mit den Planungen der 1. Umsetzungsphase begonnen werden kann.

Die Planungen umfassen unter anderem qualitätssichernde Verfahren wie einen Gestaltungswettbewerb für die Grüne Mitte und den öffentlichen Raum sowie Bauträger- und Projektwettbewerbe. Eine Grundlage für diese qualitätssichernden Verfahren ist das im Juni 2024 fertiggestellte Qualitätenhandbuch. Geplanter Baubeginn für die 1. Errichtungsphase im Südosten des Areals ist 2026.

Informationszentrum vor Ort

Im STADTRAUM am Nordwestbahnhof gibt es die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Ausstellung und eines digital bespielten Modells über die Zielsetzungen und Planungen für das Gebiet zu informieren: Informationszentrum STADTRAUM Nordwestbahnhof

Zeitgemäßer Städtebau

Der Stadtteil soll innerstädtisches Wohnen und Arbeiten mit höchstem Freizeit- und Erholungswert vereinen. Die Ansprüche der Menschen in Bezug auf Arbeiten und Wohnen steigen. Globale Megatrends wie Individualisierung, Wissensgesellschaft, Ressourcen-Knappheit, demografischer Wandel, New Work et cetera stellen zusätzliche Anforderungen an den Städtebau.

Die Antwort der Stadt Wien ist eine neue Art der Stadterweiterung innerhalb der Stadt. Rund um Arbeiten und Wohnen sollen zusätzliche Angebote auf höchstem Niveau geschaffen werden. Dazu zählen Kultur- und Bildungsangebote, Geschäfte, Erholung und Freiraum.

Städtebauliches Leitbild

Um die optimalen Lösungen für die künftigen Nutzungen des Bahnareals zu finden, hat die Stadt Wien ein städtebauliches Leitbild erstellt. So wurde eine Basis für die Neunutzung geschaffen.

"Grüne Mitte" als multifunktionales Zentrum

Im Zentrum des Areals wird die sogenannte "Grüne Mitte" sein. Dieser 10 Hektar große Freiraum ist ein parkartiges Gelände mit Geh- und Radwegen und ohne durchgehende Straßen. Seine Sichtachse ist auf den Leopoldsberg und das Riesenrad ausgerichtet. Er vernetzt Arbeiten und Wohnen, Einkaufen und Erholen, Sport und Kultur, soziale Kontakte und zeitgemäßes Design.

Zusammen mit der "Freie Mitte" entsteht so eine ökologisch wertvolle Spange im Donau-nahen Bereich von etwa 20 Hektar Fläche.

Die ehemalige Zulaufstrecke der Nordwestbahn vom Handelskai zum Bahnareal wird zum Highline-Park für den Fuß- und Radverkehr umgebaut.

Klimafreundliche Planung und Qualität

Mit dem städtebaulichen Leitbild für das Areal und mit qualitätssichernden Verfahren wird das zukünftige Aussehen des neuen Stadtteils festgelegt. Ein Qualitätsbeirat begleitet die konkreten Planungen und sämtliche Maßnahmen des Klimaschutzes. Neben der Grünen Mitte werden auch sämtliche Innenhöfe begrünt. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen und ein nachhaltiges Regenwassermanagement sind vorgesehen.

Mobilität

Von zentraler Bedeutung wird die erstmalige Durchquerung des Areals mit der neuen Straßenbahnlinie 12 voraussichtlich ab 2029 sein. Sie verbindet über die verlängerte Wallensteinstraße nicht nur das Areal mit dem Nordbahnhof, sondern wird das bestehende Bus- und Straßenbahn-Angebot vor Ort ergänzen.

Die U6 im Norden (Stationen "Dresdner Straße" und "Jägerstraße") und die Schnellbahn-Stammstrecke im Osten (Station "Traisengasse") liefern hochwertige öffentliche und klimafreundliche Mobilität im Minutentakt.

Besondere Aufmerksamkeit wird auf Radfahrer*innen und Fußgänger*innen durch ein großzügiges und engmaschiges Wegenetz gelegt.

Für den Pkw-Verkehr wird es im Areal Stichstraßen plus Tiefgaragen geben. Eine Durchquerung des Areals mit dem Auto ist nicht möglich. Sharing-Möglichkeiten inklusive E-Mobilität und Ladestationen vervollständigen das Angebot.

Bildung

Insgesamt werden 3 neue Bildungsstandorte im neuen Stadtviertel in unterschiedlicher Größe und Ausrichtung errichtet. Neben Kindergärten, Volks- und Mittelschulen wird es eine AHS-Oberstufe vor Ort geben. Kurze Wege für eine moderne und zukunftsfitte Ausbildung sind gewährleistet.

Hochhäuser mit Perspektive

An 4 Standorten werden Hochhäuser entstehen. Ähnlich wie am Nordbahnhof gilt auch hier: Das Bauen nach oben bringt Platz in der Mitte. Die attraktiven Blickachsen in Richtung Wienerwald bleiben bestehen. Das Prinzip des leistbaren Wohnens wird auch am Nordwestbahnhof umgesetzt: 60 Prozent der Wohnungen sind gefördert, wobei dieser Anteil auch Gemeindewohnungen (Gemeindebau Neu) umfasst. Der Rest wird freifinanziert. Wohnungsanmeldungen sind möglich, sobald die Bauträger bekannt sind.

Büros, Lokale und Geschäfte

Nur in einem Stadtteil, in dem gewohnt und gearbeitet wird, entsteht urbane Qualität. Deswegen sieht die Planung auch Büro-Schwerpunkte vor. Großen Wert wird auch auf die neue, autofreie Verbindung, die verlängerte Wallensteinstraße gelegt: Hier werden zahlreiche Geschäfte und Gastronomie zum Flanieren, Einkaufen und Verweilen einladen.

Zwischennutzung Urban Gardening, Kultur, Ausstellungen und Info-Center

In einer ehemaligen Industriehalle entsteht ein neues Zentrum für die freie Performance-, Tanz- und Theaterszene. Das Gelände wird von brut Wien und den Wiener Festwochen bis voraussichtlich Ende 2024 als temporäre Spielstätte genutzt.

Der STADTRAUM in der Nordwestbahnstraße 16 bietet seit Juli 2021 in einer Ausstellung mit digital bespieltem Stadtmodell einen umfassenden Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Bahnareals. Ein Info-Center der ÖBB sowie eine historische Ausstellung des Vereins Tracing Spaces im Museum Nordwestbahnhof befinden sich im selben Gebäude.

Umweltfreundlicher Abbruch

Beim Abbruch der Lagerhallen, der voraussichtlich ab Mitte 2024 stattfindet, wird der Abtransport großteils über die Schiene erfolgen. Dies reduziert während der Abbruchphase bis 2026 einen erhöhten Lkw-Verkehr in der Umgebung. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sollen Materialien wieder verwertet werden.

Projektstand

Grundlagenerhebung: Abgeschlossen

Die grundsätzliche Verträglichkeit des Vorhabens für den Standort wird geklärt. Dabei werden unter anderem baulich-technische Rahmenbedingungen geprüft. Außerdem werden Gegebenheiten wie zum Beispiel Freiflächen, Arbeitsstätten, öffentlicher Verkehr, Wegeverbindungen und Schulen untersucht. Auch mögliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft werden abgeschätzt.

Konzepterstellung: Abgeschlossen

Für große Gebiete werden zuerst Zielvorgaben und Zukunftsbilder für die Entwicklung des Standorts ausgearbeitet. Die Möglichkeiten der Beteiligung der Bürger*innen werden geprüft. Das Ergebnis sind zum Beispiel Leitbilder oder Entwicklungskonzepte. Hier werden Themen wie Mobilität, Grünraum, Nutzungen oder Gebäudehöhen behandelt.

Widmungsverfahren: Abgeschlossen

Auf Grundlage von Leitbildern oder anderen Planungen wird der Entwurf für den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan erstellt und dem Fachbeirat vorgelegt. Während der öffentlichen Auflage können dazu schriftlich Stellungnahmen abgegeben werden. Der Entwurf und alle Stellungnahmen werden dem Wiener Gemeinderat vorgelegt.

Gemeinderatsbeschluss: Abgeschlossen

Der Wiener Gemeinderat beschließt den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Das Widmungsverfahren ist damit abgeschlossen. Das Plandokument kann in der Servicestelle Stadtentwicklung eingesehen beziehungsweise online abgerufen werden.

In Umsetzung: Offen

Die detaillierte Entwicklung des Vorhabens wird begonnen. Die konkreten Entwürfe werden bei der Baubehörde zur Bewilligung eingereicht. Wenn diese einen positiven Bescheid erteilt, kann mit der baulichen Umsetzung begonnen werden.

Umgesetzt: Offen

Mit der Fertigstellung und dem Einzug der neuen Bewohner*innen wird der Standort belebt. Durch das Zusammenwachsen mit der bestehenden Nachbarschaft entsteht ein neues soziales Gefüge.

Beteiligung

Beteiligungsprozess: Abgeschlossen

Der Planungsprozess "Leitbild Nordwestbahnhof Neu" wurde von 2006 bis 2008 durch einen Beteiligungsprozess begleitet.

Informationsabend: Abgeschlossen

Am 2. Mai 2016 fand am Nordwestbahnhof-Gelände ein Informationsabend über den damaligen Stand der Überarbeitung des Städtebaulichen Leitbildes statt. Dabei wurden unter anderem die im Beteiligungsprozess 2006 bis 2008 erarbeiteten Empfehlungen präsentiert.

Die Bevölkerung hatte die Gelegenheit, im Rahmen einer Ausstellung mit Vertreter*innen der Stadtteilplanung und Fachplaner*innen persönliche Gespräche zu führen und Ergänzungen zum Leitbild einzubringen.

Ausstellungsplakate:

Rad- und Grätzltouren: Abgeschlossen

Rad- und Grätzltouren am Nordwestbahnhof-Gelände: 2016 gab es von April bis September Gratis-Touren mit Guides, und "Vor Ort-Führungen" mit Expert*innen der Stadt Wien zu ausgesuchten Themen.

Info-Veranstaltung Oktober 2022: Abgeschlossen

Am 25. Oktober 2022 gab es eine Info-Veranstaltung "Urban Future Talk 03" über den aktuellen Stand zu den konkreten Plänen für den neuen Stadtteil am Nordwestbahnhof.

Info-Veranstaltungen Oktober 2023: Abgeschlossen

Im Oktober 2023 gab es verschiedene Informationsangebote und Veranstaltungen zum Planungsstand des Stadtentwicklungsgebiets und den Entwurf des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans.

Eine Online-Infostunde mit Expert*innen der Stadtteilplanung, mehrere Thementage, ein Infotag im Infozentrum, eine Ausstellung und Beratungstermine im Bezirksamt Brigittenau fanden statt.

Infotag am Nordwestbahnhof 6.10.2023 (6 MB PDF)

Öffentliche Auflage: Abgeschlossen

Im Zuge der öffentlichen Auflage des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans gab es die Möglichkeit zur Stellungnahme. Über den Inhalt der Stellungnahmen wurde dem Wiener Gemeinderat, der den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan beschließt, im Vorfeld berichtet.

Infotag 22. November 2024: Abgeschlossen

Am 22. November 2024 gab es die Möglichkeit, sich über das Qualitätenhandbuch, die vorliegenden Konzepte für Mobilität und Erdgeschosszonen sowie den aktuellen Planungsstand zu informieren. Bei Dialogtouren mit Expert*innen durch das Areal gab es Informationen zu unterschiedlichen Themen.

Ausstellungsplakate:

Downloads

Weitere Informationen

Karte

Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof

  • 20., Nordwestbahnhof

Kontakt

Stadt Wien - Servicestelle Stadtentwicklung

Telefon: +43 1 4000-8840
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