Nachhaltiges Regenwassermanagement

Dachbegrünung bei der MA 22

Dachbegrünung bei der MA 22

Der Verlust von Grünflächen und Böden in Folge der Errichtung von Gebäuden und Infrastruktur hat zahlreiche negative Konsequenzen: Erholungs- und Naturräume werden reduziert, landwirtschaftliche Flächen und Böden gehen verloren, Regenwasser wird nicht mehr im Boden gespeichert und über die Vegetation verdunstet. Temperatur, Luftqualität und Klima werden dadurch ungünstig beeinflusst.

Regenwassermanagement bietet die Möglichkeit, auch das Niederschlagswasser, das auf verbaute und versiegelte Flächen fällt, im natürlichen Wasserkreislauf zu belassen.

Wasserkreislauf statt Versiegelung von Flächen

Schematische Darstellung der Regenwasserverdunstung in der Natur: 75% verdunsten

In der Natur wird der Großteil des Regenwassers vom Boden zwischengespeichert und später über die Vegetation wieder verdunstet. Circa 75 Prozent des Niederschlagswassers verdunsten im natürlichen Wasserkreislauf wieder am selben Ort. Die dabei entstehende Verdunstungskälte wirkt als natürliche Klimaanlage - sie kühlt und befeuchtet die Luft.


Schematische Darstellung der Regenwasserverdunstung in der versiegelten Stadt: 70% fließen ab

Im Siedlungsgebiet nimmt die Versiegelung von Flächen immer weiter zu und durch die konventionelle Ableitung der Oberflächenwässer über die Kanalisation beträgt der Anteil des verdunstenden Regenwassers in der Stadt nur circa 5 Prozent.


Schematische Darstellung der Regenwasserverdunstung in der Stadt mit Regenwassermanagement: 75% verdunsten

Nachhaltiges Regenwassermanagement strebt - auch in der Stadt - einen möglichst naturnahen Wasserkreislauf an. Die Speicherfunktion des Bodens wird technisch nachgeahmt, beispielsweise durch Dachbegrünungen oder Straßenunterbauten. Mit dem Wasser werden Dach- und Fassadenbegrünungen oder Straßenbäume versorgt. Die Verdunstungsrate wird erhöht, und dem sogenannten Urbanen Hitze-Insel-Effekt wird entgegengewirkt.


Die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22), die Stadtbaudirektion (MD-BD), die Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) sowie die Unternehmung Wien Kanal arbeiten gemeinsam daran, dass nachhaltiges Regenwassermanagement in Wien verstärkt zum Einsatz kommt.

Vorteile von nachhaltigem Regenwassermanagement

  • Wasser wird im natürlichen Kreislauf belassen
  • Versorgung des Bodens mit Wasser
  • kühlende Wirkung durch Verdunstungskälte
  • Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
  • Grundwasserneubildung
  • Erhaltung bzw. Neuschaffung von Feuchtbiotopen
  • finanzielle Vorteile durch Entlastung des Kanals und der Kläranlage
  • Verringerung der Hochwasserabflussmengen
  • Reduktion von Hochwasserschäden bzw. von erforderlichen Schutzbauten
  • Natürliche, gleichmäßigere Pegelstände der Fließgewässer
  • Vermeidung der Nutzung von Trinkwasser für Bewässerungen

Möglichkeiten von nachhaltigem Regenwassermanagement

  • Dachbegrünung
  • Verdunstungsbecken
  • Teiche
  • Flächenversickerung
  • Beckenversickerung
  • Muldenversickerung
  • Rohr- und Rigolversickerung
  • Schachtversickerung ist kein Bestandteil von nachhaltigem Regenwassermanagement, da 100 Prozent des Wassers direkt dem Grundwasser zugeführt werden - ohne Reinigungsleistung der belebten Bodenschicht und vor allem ohne Verdunstungsanteil. Aus Sicht des Stadtklimas ist die Schachtversickerung daher keine Verbesserung im Vergleich zur Ableitung über den Kanal.

Leitfaden

Der "Oberflächenentwässerung - Leitfaden für die Bauplanung" bietet einen Überblick über die technischen Möglichkeiten für Regenwassermanagement und die damit verbundenen rechtlichen Rahmenbedingungen in Wien sowie Empfehlungen der Stadt Wien aus Sicht der Stadtökologie.

Sie können den Leitfaden herunterladen oder als gedrucktes Exemplar kostenlos anfordern: Folder-Telefon: +43 1 4000-73420 oder per E-Mail unter komm@ma22.wien.gv.at.

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Folder

Der Folder "Regenwassermanagement. Nachhaltiger Umgang mit wertvollem Regenwasser." gibt einen kurzen Überblick über das Thema. Sie können den Folder herunterladen oder als gedrucktes Exemplar kostenlos anfordern: Folder-Telefon: +43 1 4000-73420 oder per E-Mail unter komm@ma22.wien.gv.at.

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Expertisen

Eine ausführliche Darstellung der Vorteile und Möglichkeiten inklusive Praxisbeispiele bieten folgende Expertisen der MA 22:

Wiener Pilotprojekte

Weiterführende Informationen

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