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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Traubengasse

Im Zuge der Totalsanierung und Erweiterung eines Liesinger Mehrfamilienhauses aus dem Jahr 1904 wurde die gesamte Wärmeversorgung auf Luftwärmepumpe umgestellt.

  • Nachverdichtung im Zuge der Totalsanierung eines 1904 errichteten Mietshauses (Bauherrenmodell): Verdoppelung der Wohnnutzfläche durch Aufstockung und Dachausbau in Holzbauweise
  • Umstellung von Gasetagenheizungen auf zentrale Heizungs- und Warmwasserversorgung über Luftwärmepumpe: 2 Split-Wärmepumpen in Kaskade mit 23,8-kW-Leistung
  • Photovoltaikanlage am extensiv begrünten Dach zur Deckung eines Drittels des Gesamtjahresenergiebedarfs beziehungsweise für die Warmwasserbereitung im Sommer
Gebäude in der Traubengasse

Statt zum Abbruchobjekt wurde ein 1904 errichtetes sanierungsbedürftiges Wohnhaus in der Liesinger Traubengasse zu einem Beispiel für verantwortungsvolle Nachverdichtung bei gefördertem Wohnraum. Anstelle der Versiegelung zusätzlicher Grundfläche entschied sich die Miteigentümer*innen-Gemeinschaft für eine Aufstockung mit Dachausbau in Holzbauweise sowie für eine zeitgemäße energetische Ertüchtigung und Umrüstung des zuvor gasversorgten Mietshauses. Zudem profitieren die Bewohner*innen nun von großzügigen Radabstellmöglichkeiten und eigenen ausgewiesenen Grünflächen.

Im Zuge der Totalsanierung erhielt das Gebäude nebst einem barrierefreien Liftzubau, neuer Steigschächte und Hausinstallationen unter anderem eine 24 Zentimeter dicke Wärmedämmung der gegliederten Fassade, gedämmte Keller- und oberste Geschoßdecken sowie 3-fach verglaste Wärmeschutzfenster. Sowohl die adaptierten 6 Bestandswohnungen als auch die 7 neu errichteten Wohnungen wurden mit Fußbodenheizungen ausgestattet. Sie bildeten die Voraussetzung für die Umstellung von Gasetagenheizungen auf ein Niedertemperatursystem auf Wärmepumpenbasis.

Das neue System zur Abdeckung der gesamten Gebäudeheizlast für Heizung und Warmwasserbereitung basiert auf einer 23,8-kW-Luftwärmepumpe, bestehend aus 2 in Kaskade geschalteten Split-Wärmepumpen. Die Außenteile befinden sich in Schallschutz-Einhausungen am Dach. Die Innengeräte befinden sich in der Haustechnikzentrale im Keller, wo auch der Pufferspeicher zur zentralen Warmwasserbereitung steht. Betrieben wird das System unter anderem mit Strom aus der hauseigenen 9,1-kWp-Photovoltaikanlage am extensiv begrünten Flachdach. Das ermöglicht Einsparungen der laufenden Heizkosten von rund einem Viertel. Im Sommer können auf diese Weise 100 Prozent des Energiebedarfs für die Warmwasserbereitung und über das volle Jahr gerechnet rund ein Drittel des Gesamtenergiebedarfs inklusive Heizung gedeckt werden. Etwaige Überschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Dezentrale Heizungs- und Warmwasserbereitung über Gasthermen, Heizkörper zur Wärmeabgabe
  • Hoher Heizwärmebedarf mit 125 kWh/m2a

Elemente des neuen Energiesystems

  • Abdeckung der Gesamtheizlast für Gebäude und Warmwasserbereitung über 23,8-kW-Luftwärmepumpe, bestehend aus 2 Split-Wärmepumpen in Kaskadenverschaltung (Außenteile am Hausdach, Innenteile in Haustechnikzentrale)
  • Heizraum mit 1.000-Liter-Pufferspeicher und Warmwasserbereitung im Keller
  • Wärmeabgabe über Fußbodenheizung (Verrechnung verbrauchsabhängig über Wärmemengenzähler)
  • Zentralisierung über Schacht im erweiterten Stiegenhaus
  • 9,1-kWp-Photovoltaikanlage am extensiv begrünten Dach (etwaige geringe Überschüsse werden ins Netz gespeist)

Unterstützung durch die Stadt Wien

  • Das Gebäude wurde unter Verwendung von Förderungsmitteln des Landes Wien durchgreifend saniert (Totalsanierung).

Über das Gebäude

  • Adresse: 23., Traubengasse 3
  • Gebäudetyp: mehrgeschoßiger Wohnbau, errichtet 1904
  • Eigentümerschaft: privat (Bauherrenmodell)
  • Fertigstellung: 2023
  • Wohnnutzfläche: 863 Quadratmeter (zuvor 428 Quadratmeter)
  • Anzahl der Wohneinheiten: 13 (zuvor 6 und 1 Tierarztpraxis)
  • Heizwärmebedarf: 31,8 kWh/m2a (zuvor 125 kWh/m2a)
  • Energieeffizienzklasse: A

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