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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt SmartCity Baumgarten

SmartCity Baumgarten demonstriert, wie ganze Bestandsquartiere künftig zu 100 Prozent erneuerbar mit Wärme, Kälte und Strom versorgt werden können.

  • Multiplizierbare liegenschaftsübergreifende Lösung zur Versorgung von Bestandsquartieren mit 100 Prozent erneuerbarer Wärme, Kälte und Strom
  • Anergienetz (Niedertemperaturnetz) mit 24 Erdwärmesonden in Verbindung mit Sole-Wärmepumpen in den 5 angeschlossenen Gebäuden
  • Voraussetzung: gemeinsame, übergreifende Planung von Sanierungen und Energiesystem
  • Optimale Ausnutzung von Photovoltaik-Potenzialen (an Fassade, Dach und Pergola) dank gebäudeübergreifender Montagemöglichkeiten
  • Erstmalig wird im Bestand eine Energiegemeinschaft mit Anergienetz umgesetzt: Wärme und Strom können gemeinsam produziert, gespeichert, verbraucht oder verkauft werden
Baustelle

Das Quartier SmartCity Baumgarten im 14. Bezirk zwischen Linzer und Hütteldorfer Straße ist von einem für die Wiener Außenbezirke typischen Bauteilmix mit Gebäuden unterschiedlicher Epochen geprägt. Außerhalb des Fernwärme-Versorgungsgebiets gelegen, erfolgte die Wärmeversorgung hier bisher vorwiegend noch über Gas- und Ölheizungen.

Künftig wird das Quartier, bestehend aus zumindest 5 Gebäuden, über ein liegenschaftsübergreifendes Anergienetz zu 100 Prozent erneuerbar mit Wärme, Kälte und Strom versorgt. Möglich wird das aufgrund der Errichtung eines Neubaus in einer Blockbaulücke – er wird zum Ausgangspunkt eines innovativen Niedertemperaturnetzes, das die unterschiedlichen Liegenschaften und Gebäudetypologien miteinander verbindet. Voraussetzung ist, dass alle Bestandsgebäude energieeffizient saniert und alle Planungen für Sanierung und Energiebereitstellung im Quartier gemeinsam umgesetzt werden. So können die Potenziale der einzelnen Liegenschaften hinsichtlich Erdwärme und Photovoltaik optimal ausgeschöpft werden.

Das Anergienetz, das ab Sommer 2024 in Betrieb sein wird, ist ein gebäudeübergreifendes Rohrsystem, in dem Wasser mit Niedertemperatur zwischen Wärmequellen (Solarkollektoren, Abwärme aus Kühlung), Wärmespeichern (Erdsonden) und Wärmeverbrauchern (Sole-Wärmepumpen in jedem Haus) zirkuliert. Dazu werden am Areal des Ersatzneubaus 24 Erdsonden errichtet und ein zentrales Energiemanagementsystem installiert. Dieses steuert nicht nur die Wärme, sondern auch den Strom, der unter anderem aus eigenen Photovoltaikanlagen an Fassade, Dach und Pergola der Gebäude stammt.

Die SmartCity Baumgarten ist ein Vorzeigeprojekt, das im Rahmen des Technologieprogramms "Stadt der Zukunft" gefördert wird und einen multiplizierbaren Prototyp für lokale, klimaneutrale Energieversorgung im nachbarschaftlichen Verbund (als Energiegemeinschaft) liefert.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Alle Gebäude des Quartiers waren mit Gas- beziehungsweise Ölheizungen ausgestattet, teilweise zentral, größtenteils aber über Gasetagenheizungen
  • Energieeffizienz der Bestandsgebäude: C bis F (Heizwärmebedarf bis zu 200 kWh/m2a)

Elemente des neuen Energiesystems

  • Anergienetz mit 24 Erdsonden (zu 147 Metern) unter dem Ersatzneubau in Verbindung mit Sole-Wärmepumpen in jedem Haus, die vom Anergienetz gespeist werden (zentrale 38-kW-Wärmepumpe und wohnungsweise Booster für Warmwasser in der Linzer Straße 280, 45-kW-Wärmepumpe im Haus 282 sowie Sole-Flächenkollektor, thermische Solarkollektoren, 2 60-kW-Wärmepumpen und 50-kW-Booster und 12-kW-Spitzenlastabdeckung auf der Liegenschaft 286-288)
  • Bauteilaktivierung im Ersatzneubau
  • Photovoltaik: 49,7-kWp-PV-Dach und PV-Fassade, optional Batteriespeicher (Linzer Straße 280) sowie 10,7-kWp-PV-Dach und Pergola-Anlage (Linzer Straße 282)

Über das Gebäude

  • Adresse: 14., Linzer Straße 280 bis 288
  • Gebäudetyp: Bauteilmix (Gründerzeit bis 1980er-Jahre)
  • Fertigstellung: 2024
  • Heizwärmebedarf: 25 bis 48 kWh/m2a (zuvor bis 200 kWh/m2a)
  • Energieeffizienz: A bis B (zuvor C bis F)
  • Bruttogrundfläche: circa 6.000 Quadratmeter
  • Anzahl der Wohneinheiten: 57

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