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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt magdas Hotel

Das magdas Hotel in einem ehemaligen Priesterwohnhaus aus den 1960er-Jahren setzte bei der Sanierung auf Upcycling und nachhaltige Energieversorgung aus Erdwärme.

  • Social-Business-Hotel in einem ehemaligen Priesterwohnhaus aus den 1960er-Jahren, das im Sinne des Kreislaufgedankens generalsaniert und mit Upcycling-Möbeln eingerichtet wurde
  • Bestehender Fernwärmeanschluss nur noch zur Warmwasserbereitung - Heizung beziehungsweise Kühlung nun lokal über 18 Tiefensonden mit 2 70-kW-Erdwärmepumpen
  • Smartes, zentrales Lüftungssystem, das Gästezimmer energieeffizient entsprechend ihrer Auslastung automatisch temperiert
  • 10-kWp-Photovoltaikanlage am Dach (maximal mögliche Größe)
Fassade des magdas hotel

Nachdem das magdas Hotel zunächst 7 Jahre lang als Zwischennutzungsprojekt in einem ehemaligen Pensionist*innenheim der Caritas in der Leopoldstadt untergebracht war, übersiedelte es 2022 in die zentrumsnahe Ungargasse im 3. Bezirk. Als Österreichs 1. Social-Business-Hotel, das großteils von Menschen mit Fluchterfahrung betrieben wird, verband es seit jeher den sozialen mit dem Nachhaltigkeitsanspruch. So sollte auch der neue Standort in einem früheren Priesterwohnhaus samt Kapelle aus den 1960er-Jahren ressourcenschonend im Sinne des Kreislaufgedankens saniert und mit erneuerbaren Energien ausgestattet werden.

Außen erhielt das von Dombaumeister Kurt Stögerer errichtete 6-stöckige Gebäude mit 85 Gästezimmern eine Fassadendämmung und teilweise neue Fenster; im Inneren wurde ein großer Teil der Einrichtung erhalten, repariert beziehungsweise umfunktioniert. Die alte Rezeption wurde zur Bar, aus Balkongeländern ein Gartenzaun und Kastenmöbel wurden zu Tischen upgecycelt. Der bestehende Fernwärmeanschluss wird weiterhin zur Warmwasserbereitung genutzt, für Heizung und Kühlung sorgen nun jedoch 18 Tiefensonden. Diese wurden unter dem ehemaligen Parkplatz, der zu einem Grünraum mit Bäumen und Garten umgestaltet wurde, bis auf 140 Meter Tiefe geführt und über 2 70-kW-Erdwärmepumpen mit dem zentralen Lüftungssystem verbunden. Die Hotelzimmer werden nicht durchgängig beheizt beziehungsweise gekühlt, sondern über ein smartes Monitoringsystem abhängig von der Buchungslage optimal temperiert. Gäste können die Raumtemperatur innerhalb einer Spanne von +/- 2 Grad Celsius selbst regulieren.

Schließlich setzt auch das magdas Lokal im Erdgeschoß mit vielen regionalen, vegetarischen und biologischen Speisen auf Nachhaltigkeit. Ganz oben am Dach wurde - soweit dies ohne Blendung der Nachbar*innen möglich war - eine 10-kWp-Photovoltaikanlage zur lokalen erneuerbaren Stromproduktion errichtet.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Fernwärmeversorgter 1960er-Jahre-Bau mit hohem Heizwärmebedarf
  • Gas zum Kochen

Elemente des neuen Energiesystems

  • Warmwasserbereitung weiterhin zentral über Fernwärme
  • Heizung beziehungsweise Kühlung lokal über 18 Tiefensonden zu je 140 Metern unter dem Gastgarten
  • Technikzentrale mit 2 70-kW-Erdwärmepumpen und jeweils 2.000-Liter-Wärme-/Kältepufferspeicher im Keller (Jahresheiz- beziehungsweise Jahreskühlarbeit maximal 156.000 / 64.240 kWh)
  • Wärme- und Kälteabgabe großteils über Zentrallüftung; in Kapelle, Veranstaltungs- und EDV-Räumen über Heizkörper beziehungsweise Split-Klimageräte
  • Smarte Lüftungssteuerung, die Gästezimmer in Abhängigkeit vom Buchungszeitpunkt optimal temperiert
  • 10-kWp-Photovoltaikanlage am Dach (maximal mögliche Größe ohne Blendung von Nachbar*innen)
  • Kein Kochgas

Unterstützung durch die Stadt Wien

  • Das Gebäude wurde unter Verwendung von Förderungsmitteln des Landes Wien durchgreifend saniert (Heimsanierung).

Über das Gebäude

  • Adresse: 3., Ungargasse 38
  • Gebäudetyp: generalsaniertes Hotel mit Kapelle, errichtet 1962
  • Eigentümerschaft: Erzdiözese Wien
  • Fertigstellung: 2022
  • Anzahl der Hotelzimmer: 85
  • Bruttogeschoßfläche: 3.361 Quadratmeter

Kontakt

Stadt Wien - Energieplanung

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