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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Gersthof

Wie eine Luftwärmepumpe auch im sanierten Altbestand effizient eingesetzt werden kann, zeigt dieses Einfamilienhaus im 18. Bezirk.

  • Generalsanierung des Einfamilienhauses
  • Umstellung von einer zentralen Gasheizung auf eine Luftwärmepumpe
  • Grüner Strom von der Photovoltaikanlage am Dach in Kombination mit einem Batteriespeicher
  • Kosteneinsparung durch das erneuerbare Energiesystem
Einfamilienhaus

Das im Jahr 1885 errichtete Haus wurde 2016 innerhalb der Familie an den heutigen Eigentümer übergeben, der es vor seinem Einzug einer dringend notwendigen Generalsanierung unterzog. Unter Federführung eines umsichtigen Architekten und mit viel Eigenleistung wurde das Gebäude bestmöglich thermisch saniert und mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

Eine Umstellung des alten Gaskessels auf einen Brennwertkessel oder ein fossilfreies Heizsystem unterließ der Eigentümer damals - einerseits aus Kostengründen und andererseits aufgrund von Unsicherheiten bei der Auswahl des geeigneten Heizsystems. Wegen der gestiegenen Gaspreise und aufgrund der nun verfügbaren Förderungen entschied sich der Eigentümer Anfang 2022 dazu, die Heizung auf ein erneuerbares System umzustellen.

Nach intensiver Recherche und Abwägung verschiedener Systeme entschied sich der Eigentümer für eine Luftwärmepumpe. Nach Lieferverzögerungen konnte diese schließlich im März 2023 eingebaut und in Betrieb genommen werden. Zeitgleich mit der Wärmepumpe ließ der Eigentümer auf dem verwinkelten Dach eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 kWp in Kombination mit einem im Heizungskeller positionierten Speicher mit einer Kapazität von 9,8 kWp errichten.

Aufgrund der Fußbodenheizung ist eine Heizungsvorlauftemperatur von unter 40 Grad Celsius, meist sogar von unter 35 Grad Celsius, ausreichend. Die Warmwasserbereitung läuft bei 44 Grad Celsius. So lag die Jahresarbeitszahl der Luftwärmepumpe im ersten Betriebsjahr bei 4,2. Der effiziente Betrieb der Wärmepumpe konnte durch eine gewissenhafte Inbetriebnahme und vor allem durch eine kontinuierlich optimierte Regelung erzielt werden, die insbesondere ein zu häufiges Takten der Wärmepumpe verhindert.

Das Außengerät der Luftwärmepumpe wurde aufgrund der Abstandsbestimmungen zu Nachbar*innen und für eine möglichst kurze Leitungsführung im Vorgarten aufgestellt. Der Eigentümer entschied sich auch deswegen für das leiseste Gerät (40 Dezibel) in dieser Leistungsklasse.

Nach der ersten Heizperiode und einer 1,5-jährigen Betriebsdauer hat sich der Umstieg auf Luftwärmepumpe und Photovoltaikanlage für den Eigentümer auch finanziell gelohnt: Nach der thermischen Sanierung lag der Gasverbrauch des 4-Personen-Haushaltes bei rund 33.000 kWh pro Jahr und der Stromverbrauch bei 4.500 kWh pro Jahr. Nach der Heizungsumstellung liegt der Stromverbrauch nun bei 12.000 kWh pro Jahr, wobei 8.100 kWh über das Netz bezogen werden. Bezogen auf die aktuellen Energiepreise ergibt das eine Ersparnis zwischen 3.500 und 4.000 Euro pro Jahr.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • 2016 beziehungsweise 2017 thermisch saniertes Haus aus dem Jahr 1885
  • Gaskessel fürs Heizen und für die Warmwasserversorgung
  • Wärmeabgabe über Fußbodenheizung

Elemente des neuen Energiesystems

  • Heizung und Warmwasserversorgung über Luftwärmepumpe (circa 18 kW)
  • Bestehende Fußbodenheizung als Wärmeverteil- und Abgabesystem
  • 300-Liter-Speicher für die Warmwasserbereitung
  • 500-Liter-Heizungspufferspeicher
  • Klimaanlage für Teile des oberen Geschoßes aufgrund der Hitze im Sommer
  • Bequeme Steuerung und Monitoring des Heizsystems und der Photovoltaikanlage über selbstprogrammierte App

Über das Gebäude

  • Adresse: 18., Alsegger Straße
  • Gebäudetyp: thermisch saniertes Einfamilienhaus aus dem 19. Jahrhundert
  • Eigentümerschaft: privat
  • Fertigstellung: März 2023
  • Nutzfläche: circa 220 Quadratmeter
  • Heizwärmebedarf: circa 75 kWh/m²a

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Stadt Wien - Energieplanung

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