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"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Geiselbergstraße

In der Geiselbergstraße im 11. Bezirk wurde 2023 eine gründerzeitliche Wohnhausanlage mit 6 Stiegen saniert und großteils auf Luftwärmepumpen umgestellt.

  • Sanierung einer teilbewohnten ÖBB-Wohnhausanlage aus der Spätgründerzeit (errichtet 1900) inklusive Fenstertausch, Dämmung der Fassade, Keller- und obersten Geschoßdecke
  • Reduktion des Heizwärmebedarfs um 80 Prozent
  • Umstellung der unvermieteten 39 Wohnungen von dezentralen Gasetagenheizungen mit Heizkörpern auf Fußbodenheizung über zentrale Luftwärmepumpen am Dach
  • Warmwasserbereitung in umgestellten Wohnungen über dezentrale Elektro-Boiler
  • Verbleibende 21 unbefristet vermietete Wohnungen werden nach Freiwerden umgerüstet (Aufstellfläche für 3. Wärmepumpe bereits vorgesehen)
  • Zusätzliche Maßnahmen im Bereich Hitzeschutz und Begrünung
Hausfassade

In der Geiselbergstraße 38-42 in Simmering befindet sich eine spätgründerzeitliche Wohnanlage mit Werkswohnungen der ÖBB-Infrastruktur AG. Die 6 im Jahr 1900 errichteten 3-stöckigen Gebäude ohne Dachausbauten sind lückenlos um einen Innenhof herum gruppiert und zeigten sich bis vor Kurzem in stark sanierungsbedürftigem Zustand. Mehr als die Hälfte der 66 Wohneinheiten stand leer.

In den Jahren 2021 bis 2023 ließ die Eigentümerin eine umfassende Gebäudesanierung inklusive Fenstertausch und Dämmung der Fassaden, Keller- und obersten Geschoßdecken vornehmen. Im Zuge dessen wurden alle leerstehenden Wohnungen auf einen zeitgemäßen Standard (mit WCs in der Wohnung und Balkonzubauten) gehoben und teilweise zusammengelegt. Zusätzlich zur erzielten Reduktion des Heizwärmebedarfs um 80 Prozent wurden hierbei auch die bestehenden Gasetagenheizungen mit Heizkörpern durch fossilfrei versorgte Fußbodenheizungen ersetzt: 2 50-kW-Luftwärmepumpen am Hausdach versorgen nun 39 sanierte Wohnungen über Leitungen in den Stiegenhäusern mit erneuerbarer Heizwärme. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral über Elektro-Boiler. Eine angedachte Aufdach-Photovoltaikanlage zum Betrieb der Wärmepumpen konnte aus statischen Gründen nicht errichtet werden.

Die 21 Bestandsmieter*innen mit unbefristeten Mietverträgen wurden frühzeitig über die geplanten Verbesserungsmaßnahmen informiert. Sie konnten während der gesamten Bauphase in ihren Wohnungen bleiben und behielten auf Wunsch ihr bisheriges Energiesystem mit Gasthermen. Bei Auszug werden diese Wohneinheiten auch auf das neue, effiziente System umgestellt. Die Aufstellfläche für die dann erforderliche zusätzliche Wärmepumpe wurde bereits vorgesehen.

Als zusätzliche Maßnahmen im Bereich Hitzeschutz und Begrünung wurden alle Wohnungen mit Außenjalousien und Fensterlüftungen ausgestattet und die Mülltonnen im vollversickerungsfähigen Innenhof grün überdacht.

Ausgangssituation der Energieversorgung

  • Unsanierte Gründerzeitbauten mit sehr hohem Heizwärmebedarf (mehr als 150 kWh/m2a)
  • Dezentrale Gasetagenheizungen mit Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip
  • Wärmeabgabe über Heizkörper

Elemente des neuen Energiesystems

  • 2 50-kW-Luftwärmepumpen auf dem Dach (Platzbedarf für künftige 3. Wärmepumpe berücksichtigt)
  • 1.000-Liter-Heizungspufferspeicher im Keller
  • Leitungsführung über Stiegenhaus
  • Wärmeabgabe in 39 von 60 Wohnungen über Fußbodenheizung (Stand Ende 2023; restliche Wohneinheiten werden nach Freiwerden umgestellt)
  • Warmwasserbereitung dezentral über wohnungsweise Elektro-Boiler mit 110 Liter Warmwasserspeicher (System neu) beziehungsweise weiter über Gaskombithermen (System alt)

Über das Gebäude

  • Adresse: 11., Geiselbergstraße 38-42
  • Gebäudetyp: sanierte Wohnhausanlage mit 6 Stiegen, errichtet 1900
  • Eigentümerschaft: ÖBB-Infrastruktur AG
  • Fertigstellung: Dezember 2023
  • Heizwärmebedarf: 29,2 kWh/m2a (zuvor 150,9 kWh/m2a)
  • Energieeffizienzklasse: B (zuvor E)
  • Wohnnutzfläche: 4.180 Quadratmeter
  • Anzahl der Wohneinheiten: 60 (zuvor 66)
  • Auszeichnungen: klimaaktiv Silber

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