Klimafitte Natur- und Erholungsräume
Wien hat viele Grün- und Waldflächen sowie landwirtschaftlich nutzbare Flächen. Mehr als die Hälfte der Fläche Wiens sind Grünräume. Besonders Wälder und Oberflächengewässer, aber auch Parks und Wiesen, sind natürliche Klimaanlagen und dienen den Wiener*innen als wertvolle Erholungsräume. Unversiegelte Böden speichern zudem Regenwasser und Treibhausgase.
Allerdings geraten auch die Ökosysteme durch den Klimawandel zunehmend selbst unter Druck. Hitze und Trockenheit im Sommer sowie zunehmender Schädlingsbefall durch wärmere Winter sind für viele heimische Pflanzen ein Problem. Die sich ändernde Vegetationszeit führt zu mehr Pflege- und Bewässerungsbedarf und zur Einwanderung invasiver Arten. Auch Gewässer reagieren stark auf die Klimaerwärmung, sodass Pflegemaßnahmen (wie z. B. das Mähen der Unterwasserpflanzen in der Alten Donau) laufend angepasst werden müssen.
Gefragt ist eine Stärkung der Resilienz der Ökosysteme, um einer ökologischen Destabilisierung aktiv entgegenzuwirken. Ziele und Maßnahmen wurden im Rahmen des Wiener Klimafahrplans festgelegt.
Ziele bis 2040
- Grünraumanteil Wiens von mehr als 50 Prozent sichern
- Schaffung von neuen Waldflächen und Grünräumen zur Erholung sowie zur Verbesserung des Stadtklimas
- Schaffung von unversiegelten Flächen und Erhaltung natürlicher Bodenfunktionen
- Mehr biologische Vielfalt
Maßnahmen
Wälder, Wiesen und Gewässer schützen
- Aktiver Waldbau mit kleinflächigen Pflegemaßnahmen
- Natürliche Entwicklung des Waldes ohne forstliche Eingriffe auf mindestens 10 Prozent der Wiener Waldfläche
- Renaturierung von Fließgewässern und naturnahe Ausgestaltung der Uferbereiche
- Anpassung und Vereinheitlichung der Schutzgebietsverordnungen
- Umsetzung von Pilotprojekten zur aktiven Klimaanpassung von Ökosystemen, z. B. DICCA
Erholungsräume sichern und ausweiten
- Vernetzung und Sicherung der Grünräume in und um Wien
- Zusätzliche Erholungsräume durch Flächenankauf, Flächenwidmung oder vertragliche Vereinbarungen
- Sicherung des freien Zugangs zu Oberflächengewässern
- Freizeitangebote für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen (z. B. Erholungswiesen, Mountainbike-Strecken und Hundeauslaufzonen)
- Erreichbarkeit von Erholungsräumen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad
Bodenschutz
- Möglichst naturnah bewirtschaftete Wald- und Wiesenflächen
- Humusaufbau und nachhaltige Bodenbewirtschaftung
- Weniger Pestizide
- "Circular Soil": bei Baumaßnahmen werden wertvolle, entnommene Böden wiederverwendet