Klimasensible Stadtplanung
Das Stadtklima in Wien ist aufgrund der Lage, des benachbarten Wienerwalds sowie der Donau vergleichsweise günstig. Ausgedehnte Parks und viele Grünflächen sorgen zudem für eine gute Versorgung mit Frisch- und Kaltluft.
Dennoch gibt es auch in Wien Bereiche, die sich aufgrund der dichten Bebauung und einer hohen Bodenversiegelung im Sommer stark aufheizen (Urban Heat Islands). Hohe Temperaturen haben massive Auswirkungen auf Energieverbrauch, Gesundheit und Lebensqualität.
Daher hat sich die Stadt Wien in der "Smart Klima City"-Strategie vorgenommen, dass mit klimasensibler Stadtplanung, Umgestaltung des bestehenden Straßenraums und der Entsiegelung von Flächen mehr Wohlfühloasen vor der eigenen Haustüre entstehen, die für frische Luft, Aufenthaltsmöglichkeiten und Abkühlung sorgen. Konkrete Ziele und Maßnahmen wurden auch im Wiener Klimafahrplan festgehalten.
Ziele bis 2040
- An den Klimawandel angepasste Bau- und Stadtentwicklungsvorhaben
- Mehr Grün- und Freiflächen für alle Wiener*innen
- 15-Minuten-Stadt mit kurzen Wegstrecken, lebendigen, gemischt genutzten Stadtteilen und einer Umgestaltung des öffentlichen Straßenraums
- 25.000 neue, klimaangepasste Bäume
Maßnahmen
Klimagerechte Stadtentwicklung als verbindliches Prinzip in der Stadtplanung
- Konkrete Zielvorgaben einer klimaangepassten Stadtentwicklung
- Einsatz der Klima-Checkliste auf allen Ebenen, von der Stadtentwicklung bis zur Objektplanung
- Klimaanpassungskriterien in öffentlichen Ausschreibungen und Wettbewerben: Neue Bauvorhaben sollen idealerweise Verbesserungen für das Stadtklima bringen.
- Der "Wiener Klimaanpassungscheck" überprüft vorab Effekte auf das Mikro- und Stadtklima.
- Monitoring und Verbesserung der Erreichbarkeit von öffentlich zugänglichen Grünflächen
- Klimatologische Detailuntersuchungen beziehungsweise interaktive Simulationen
Grüne Infrastruktur sichern und ausweiten
- Sparsam mit unversiegelten Böden umgehen.
- Stadtstrukturen kompakt, aber mit einer ausreichenden Grünraumversorgung, Stadterweiterungen mit klaren Siedlungsgrenzen
- Flächen schützen, die für das Stadtklima wichtig sind (z. B. Frischluftschneisen)
- Klimasensible Planung von neuen Stadtteilen (gute Durchlüftung und Beschattung, Straßen mit unversiegelten Bereichen, Grün- und Wasserflächen, Erhalt des bestehenden Baumbestands)
- Verringerung von urbanen Hitzeinseln durch neue Grün- und Freiräume in dicht bebauten Gebieten, z. B. durch die Auflassung von Verkehrsflächen, Entsiegelung oder die Begrünung von Innenhöfen und Fassaden.
- Erhaltung und Schaffung von Kaltluftströmen
- Festschreibung eines maximal zulässigen Versiegelungsgrades im Neubau beziehungsweise zur Erzielung von Entsiegelung im Bestand
Was Wien bereits für lebenswerte Grätzel tut
Wien ist laut vielen Rankings die lebenswerteste Stadt der Welt. Der öffentliche Raum hat einen entscheidenden Anteil daran.
Mit dem "Raus aus dem Asphalt"-Programm hat die Stadt Wien eine große Begrünungs- und Entsiegelungsoffensive auf Plätzen und im Straßenraum gestartet, um der steigenden Hitze in der Stadt etwas entgegenzuhalten.
Gleichzeitig ist die Einbindung der Bürger*innen in die Gestaltung des öffentlichen Raums ein zentrales Anliegen der Stadt. Mittels unterschiedlicher Beteiligungsformate werden Wünsche, Ideen, Feedback und Fragen zu Gestaltungsvorhaben im öffentlichen Raum eingeholt.
Für Ideen, wie Sie als Bewohner*innen Ihr Grätzl klima- oder zukunftsfit gestalten können, gibt es beispielsweise ein eigenes Budget, die Grätzlmarie, oder das Förderprogramm Grätzloase.