EU-Projekt LIFE-Boat 4 Sturgeon - Rettung bedrohter Donau-Störarten
Die Rettung von 4 Störarten in der Donau ist das Ziel des 2022 gestarteten internationalen EU-Projekts LIFE-Boat 4 Sturgeon.
Das EU-Projekt LIFE-Boat 4 Sturgeon widmet sich bis 2030 dem Schutz 4 vom Aussterben bedrohter Störarten in der Donau. Dazu zählen neben dem Sterlet, der bereits in einem Vorgängerprojekt im Zentrum stand, die Arten Waxdick, Sternhausen und Hausen.
Störe leben seit mehr als 200 Millionen Jahren auf der Erde. Sie sind die am stärksten bedrohte Tierfamilie der Welt. In Europa sind alle Störarten vom Aussterben bedroht, in der Donau sind bereits zwei 2 von 6 Arten nicht mehr vorhanden. Die verbleibenden 4 Arten können sich aus eigener Kraft nicht erholen.
Projektziel und Maßnahmen
Innerhalb der Projektlaufzeit sollen etwa 1,6 Millionen Störe nachgezüchtet und Jungtiere in unterschiedlichen Donau-Abschnitten ausgewildert werden. Mit dem Aufbau einer "lebenden" Gendatenbank soll die genetische Vielfalt erhalten werden.
Die geplanten Maßnahmen umfassen:
- Haltung und Nachzucht von Elterntieren
- Auswilderung von Jungfischen
- Gendatenbanken
- Wissenschaftliche Begleitung und Monitoring
- Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit
Schwimmende Aufzuchtstation am Donauufer
Für die Haltung der Muttertiere und Aufzucht der Jungtiere ist eine schwimmende Fischaufzuchtstation am donauseitigen Ufer der Donauinsel vorgesehen. viadonau stellt das ehemalige Steintransportschiff MS Negrelli zur Verfügung, die Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) den Liegeplatz.
Die Planungen für den Umbau des Schiffs haben bereits begonnen. Im Frühjahr 2025 soll das Schiff seinen Betrieb als schwimmende Aufzuchtstation aufnehmen.
Das Projekt LIFE-Boat 4 Sturgeon baut auf den Erfahrungen des erfolgreich abgeschlossenen Projekts LIFE Sterlet auf, in dessen Rahmen rund 240.000 junge Sterlets nachgezüchtet und ausgewildert werden konnten.
Die im Vorgängerprojekt errichtete und betriebene Sterlet-Aufzuchtstation auf der Donauinsel ist seit April 2023 wieder in Betrieb. Sie dient bis zur Fertigstellung der neuen Fischaufzuchtstation als vorläufige Aufzuchtstation für Jungstöre.
Internationales Projektteam
Das EU-Projekt LIFE-Boat 4 Sturgeon wird federführend von der Universität für Bodenkultur in Wien (Projektleitung) gemeinsam mit den Partner*innen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, viadonau und Stadt Wien (Abteilung Wiener Gewässer) durchgeführt.
Internationale Partner*innen sind Institutionen aus Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Slowakei und Ukraine. Dazu zählen WWF Rumänien, WWF Ukraine, WWF Bulgarien, das slowenische Institut REVIVO, MATE - Ungarische Universität für Landwirtschaft und Biowissenschaften sowie die slowakische Forschungseinrichtung Plant Science and Biodiversity Centre SAS.
Eckdaten
- Projekttitel: LIFE-Boat to rescue four Danube sturgeon species from extinction
- Projektleitung: Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement (IHG)
- Projektpartner: viadonau, Stadt Wien - Wiener Gewässer (MA 45), Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
- Assoziierte Partner: WWF Romania, WWF Bulgaria, WWF Ukraine, MATE, SAS
- Laufzeit: Herbst 2022 bis Ende 2029
- Gesamtbudget: 11,8 Millionen Euro (67 Prozent Förderung durch LIFE-Förderprogramm der EU
- Co-Finanzierung: viadonau, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Stadt Wien - Wiener Gewässer (MA 45)
Weitere Unterstützung kommt unter anderem von den Landesfischereiverbänden aus Niederösterreich, Oberösterreich und Wien, der ICPDR Internationale Kommission zum Schutz der Donau und dem Nationalpark Donauauen.
Weiterführende Informationen
Das Projekt wird aus Mitteln des LIFE-Programmes der Europäischen Union gefördert.
Stadt Wien | Wiener Gewässer
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