Unser Floridsdorf - Stadtteilentwicklungskonzept Brünner Straße
Ein Stadtteil im Wandel
Gemeinsam mit Fachplaner*innen und Bürger*innen erstellt die Stadt Wien ein Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) für den Zentralraum von Floridsdorf. Mit dem SEK werden gemeinsame Leitlinien der räumlichen Entwicklung erarbeitet, die den Charakter und die Identität Floridsdorfs nachhaltig stärken und die Zukunft des Bezirks gestalten. Dabei werden vorausschauend wesentliche Themen der Stadtplanung behandelt, wie die
- Grün- und Freiraumversorgung
- Mobilitätsstrategien
- Infrastrukturversorgung
- Bebauungsmöglichkeiten
Das Konzept bildet die Basis für künftige und weiterführende Planungen im Gebiet und vertiefte Betrachtungen des Floridsdorfer Zentralraums.
Das Entwicklungsgebiet erstreckt sich vom Betriebsgebiet Shuttleworthstraße beziehungsweise der Siemens City im Norden bis zur Alten Donau im Süden. Im Westen wird das Gebiet von der Koloniestraße (westlich der Donauufer-Autobahn) und dem südlichen Teil der Prager Straße begrenzt, im Osten durch die Leopoldauer Straße, die Bessemerstraße und die Fultonstraße.
In dem etwa 460 Hektar großen Stadtgebiet leben rund 39.100 Wiener*innen (Stand: 2022). Ausgehend von der neuen Klinik Floridsdorf an der Brünner Straße entstehen neue Entwicklungsprojekte in deren Umfeld. Diese und weitere potenzielle Transformationsprozesse führen zu einer dynamischen Veränderung im Stadtteil, die mit einer Bevölkerungszunahme und wachsenden Bedürfnissen einhergehen. Hieraus ergibt sich der Bedarf für ein zusammenhängendes Entwicklungskonzept. Innerhalb des Entwicklungsgebiets können wesentliche Themen der Stadtplanung funktional zusammenhängend betrachtet werden.
Was ist ein Stadtteilentwicklungskonzept (SEK)?
Das Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) ist ein Instrument der Wiener Stadtplanung. Bezirksteile, in denen besonders "viel los" ist, sollen so zukunftsorientiert und verantwortungsbewusst in die Zukunft geführt werden. Dabei wird auf den Vorgaben des Stadtentwicklungsplans für ganz Wien aufgebaut. Im Detail werden die besonderen Erfordernisse dieses Stadtteils für die nächsten 15 bis 20 Jahre betrachtet. Damit können gute Rahmenbedingungen für künftige Entwicklungen geschaffen werden.
Das Stadtteilentwicklungskonzept ist zwischen dem generellen Stadtentwicklungsplan (STEP) und dem flächendeckenden und sehr exakten Flächenwidmungs- und Bebauungsplan angesiedelt.
Stadträume
Das Gebiet weist eine sehr gemischte Stadtstruktur mit unterschiedlichen Charakteristiken auf: von gewachsenen, mehrgeschossigen Wohnbebauungen im Süden bis zu niedrigen Hallenstrukturen in den nördlich gelegenen Gewerbegebieten. Dazwischen finden sich Kleinstrukturen in Form von Einfamilienhäusern und Kleingartenanlagen. Vorhandene bauliche Barrieren, meist Gleisanlagen, erschweren die Vernetzung der einzelnen Quartiere.
Klinik Floridsdorf als Impulsgeberin
Die Klinik Floridsdorf wurde 2019 eröffnet. Rund 2.000 Mitarbeiter*innen sind dort tätig, rund 850 Patienten*innen-Betten stehen zur Verfügung. Es ist eines der modernsten Krankenhäuser Europas und ein Aushängeschild des neuen Krankenhaus-Konzepts der Stadt Wien. Gemeinsam mit der Klinik Donaustadt übernimmt die Klinik Floridsdorf die medizinische Versorgung der Wiener*innen im Nordosten der Stadt.
Die Klinik liegt innerhalb eines Betriebsgebiets und hat durch die starke Frequentierung bereits neue Impulse für den Bereich gebracht. Der großräumige Vorplatz wird stark genutzt und hat eine hohe Aufenthaltsqualität. Die überwiegend gewerblich genutzten Flächen im Umfeld sollen im Bereich der gesundheitsorientierten Dienstleistungen oder für Forschungs- und Bildungseinrichtungen genutzt werden. Die Klinik Floridsdorf wird auch in Zukunft Impulsgeberin für eine gesamtheitliche Aufwertung im Umfeld der S-Bahn-Station Brünner Straße sein.
Wohnen
Das Gebiet des Zentralraums Floridsdorf teilt sich in mehrere Wohngebiete mit unterschiedlichen Gebäudetypologien und Wohnformen. Die Viertel rund um den Floridsdorfer Bahnhof bilden einen homogenen, historisch gewachsenen Stadtraum. Dieser ist hauptsächlich durch mehrgeschossige Wohnbauten geprägt. Diese Viertel sind im Norden durch die Katsushikastraße und im Süden durch die Alte Donau begrenzt. Eine kleinteiligere, niedrigere Bebauung weisen die Einfamilienhaussiedlungen und Kleingartensiedlungen nördlich der Katsushikastraße auf.
Rund um die Klinik Floridsdorf und entlang der Shuttleworthstraße finden sich flachere Gewerbebauten. Wohngebäude sind in dieser Gegend kaum vorhanden. Mit den Siedlungsentwicklungen "Florasdorf" und "Am Park" wurden im nördlichen Teil des Betrachtungsgebietes bereits neue Quartiere errichtet. Weiteres Potenzial für eine Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe weist das Fachkonzept Produktive Stadt unter anderem für die Brünner Straße rund um die neue Klinik Floridsdorf aus.
Grün- und Freiraum
Das Gebiet um die Brünner Straße liegt im Nahbereich von Erholungsräumen wie der Alten Donau, dem Bisamberg, Rendezvousberg und dem Marchfeldkanal. Im Gebiet selbst sind die Grün- und Freiräume stark zerteilt und die Versorgung mit wohngebiets- und nachbarschaftsbezogenen Flächen ist mangelhaft. Der Großteil der bestehenden Grünräume liegt im Süden. Hier bieten vor allem der Wasserpark sowie der Uferbereich der Alten Donau große Freiraumqualitäten.
Mobilität
Im Projektgebiet findet sich eine Vielzahl an Barrieren: Gleisanlagen der Schnellbahn und der Floridsdorfer Hochbahn, die A22 Donauufer Autobahn, die B3 Katsushikastraße sowie die Alte Donau. Querungsmöglichkeiten sind nur bedingt vorhanden.
Als höherrangige Radverbindungen des Projektgebiets zählen die Radverkehrsanlagen Brünner Straße (von Katsushikastraße bis Shuttleworthstraße), Katsushikastraße, Shuttleworthstraße und die Floridsdorfer Hauptstraße. Die Brünner Straße zwischen Schloßhofer Straße und Katsushikastraße weist eine Lücke im Radverkehrsnetz auf.
Die übergeordnete Erschließung des Gebiets mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt über den Verkehrsknoten Bahnhof Floridsdorf. Dieser stellt einen Umsteigepunkt zwischen den Schnellbahnlinien S1, S2, S3 und S4, der U-Bahnlinie U6, den Straßenbahnlinien 25, 26, 27, 30 und 31 sowie mehreren Buslinien dar. Weitere hochrangige Erschließungspunkte sind die Schnellbahnstationen Brünner Straße, Jedlersdorf und Siemensstraße.
Das hochrangige Straßennetz im Projektgebiet besteht aus den Hauptstraßen B7 Brünner Straße und B226 Floridsdorfer Hauptstraße, Pragerstraße als Nord-Süd Verbindungen sowie B3 Katsushikastraße und B229 Lundenburger Gasse, Shuttleworthstraße und Siemensstraße als Ost-West-Verbindungen.
Freizeit und Kultur
Die vorhandenen kulturellen Einrichtungen im Entwicklungsgebiet konzentrieren sich südlich der Katsushikastraße. Mehrere meist gewerbliche und kostenpflichtige Freizeitanlagen sind in den südlichen bis westlichen Bereichen verteilt. Im öffentlichen Raum frei zugängliche und kostenfreie Sportanlagen wie beispielsweise der Skatepark Nordbrücke unterhalb der A22 sind ebenso vermehrt im südlichen Bereich vorzufinden. Für die Stärkung des Zentrums von Floridsdorf und ebenso bei zukünftigen Entwicklungen im Gebiet können weitere Freizeit- und Kultureinrichtungen für ein qualitätsvolles urbanes Leben integriert werden.
Soziale Infrastruktur
Auch die vorhandenen Bildungseinrichtungen konzentrieren sich im südlichen Bereich. Besonders der Bildungsboulevard Franklinstraße mit Fortsetzung in die Donaufelder Straße ist ein wichtiger Lernraum für die Floridsdorfer Jugend. Zusätzlich weist die Franklinstraße durch die Gestaltung des öffentlichen Raums eine hohe Aufenthaltsqualität für die junge Bevölkerung auch außerhalb der Schulzeiten auf. Bereits geplante Bildungsstandorte wie im ehemaligen Krankenhaus Floridsdorf werden das Schulangebot ergänzen.
Projektstand
- Konzepterstellung: Offen
Für große Gebiete werden zuerst Zielvorgaben und Zukunftsbilder für die Entwicklung des Standorts ausgearbeitet. Die Möglichkeiten der Beteiligung der Bürger*innen werden geprüft. Das Ergebnis sind zum Beispiel Leitbilder oder Entwicklungskonzepte. Hier werden Themen wie Mobilität, Grünraum, Nutzungen oder Gebäudehöhen behandelt.
Newsletter zum Projekt
Wir informieren Sie regelmäßig über die neuesten Entwicklungen des Projekts. Der Newsletter Unser Floridsdorf ist kostenlos und Sie können ihn jederzeit wieder abbestellen.
AnmeldenBeteiligung
- Dialogausstellung: Abgeschlossen
- Online-Beteiligung: Abgeschlossen
- Dialogausstellung: Abgeschlossen
Weitere Informationen
- Gebietsbetreuung 21, 22
- Bisher ausgesendete Newsletter:
- Einladung zur Online-Beteiligung 4. Februar 2022
- Wichtige Information: Dialogausstellung abgesagt, Online-Veranstaltung findet statt 21. Jänner 2022
- Einladung zur Dialogausstellung und zur Online-Veranstaltung 14. Jänner 2022