Startseite wien.gv.at

Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) "An und unter der Tangente"

Visualisierung des Stadtgebiets mit Gebietsabgrenzung
Historische Gebäude wie die Marx Halle und die Gasometer prägen das vielseitige Gebiet bis heute.

Vernetzte, lebendige und vielfältige Stadtteile entlang der Tangente

Für das Gebiet an und unter der A23 - Südosttangente in den Bereichen des 3. und 11. Bezirks wurde eine gemeinsame Entwicklungsperspektive erarbeitet. Dazu wurde gemeinsam mit der Bevölkerung, Expert*innen, Stellen der Stadt und weiteren wichtigen Stakeholder ein Stadtteilentwicklungskonzept erstellt.

Dieses verbindet die übergeordneten Strategien der Stadt Wien, wie den Stadtentwicklungsplan 2025 und seine Fachkonzepte, mit grundstücksbezogenen, lokalen Entwicklungsplänen und stellt eine richtungsweisende Entwicklungsperspektive für die nächsten 15 bis 20 Jahre dar.

Das Stadtteilentwicklungskonzept wurde im Dezember 2023 von der Stadtentwicklungskommission beschlossen. Seither ist es der verbindliche Orientierungsrahmen für zukünftige Vorhaben der Stadtplanung an und unter der Tangente.

Vielfältige Stadtteile entlang der Tangente

Das Gebiet ist eines der vielfältigsten Wiens, das Orte mit vielen Potenzialen für eine qualitätsvolle Weiterentwicklung bietet. Lange Zeit übernahm das Gebiet eine wichtige Rolle in der Versorgung und Entsorgung für die Stadt. Einige Gebäude wie die heutige Marx Halle, das Kulturzentrum Arena oder die markanten Gasometer sind bis heute erhalten und erinnern an den ursprünglichen Charakter dieses Stadtteils.

Seit einigen Jahren befindet sich das Gebiet in Transformation. Neue Nutzungen siedeln sich an, die auch mit veränderten Ansprüchen des Stadtteils einhergehen. Zeitgleich durchquert die Tangente, die meist befahrene Verkehrsachse Österreichs, das Gebiet. Sie übernimmt eine wichtige Rolle in der Verkehrsorganisation, hat aber auch eine große Trennwirkung für die Stadtteile in ihrer Umgebung.

Bei der Weiterentwicklung des Gebietes rückt die Qualität der öffentlichen Räume in den Fokus: wenig genutzte Freiflächen, Lücken im Wegenetz und fehlendes Angebot an Grünflächen.

Schwerpunkte der räumlichen Entwicklung

Das Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) für die Räume an und unter der Tangente soll gezielte Verbesserungen für das Quartier bringen. Bei der Entwicklung liegt ein besonderes Augenmerk auf den folgenden Schwerpunkten.

Stadtteil gemeinsam weiterentwickeln

Das Gebiet ist durch eine hohe Entwicklungsdynamik geprägt. Bereits jetzt findet sich ein bunter Mix an Nutzungen an dem Standort. Um diesen Mix weiter auszubauen und zeitgleich die Potenziale des Standortes bestmöglich zu nutzen, wurden Teilräume mit Entwicklungsmöglichkeiten definiert, die jeweils mit der Aufwertung des öffentlichen Raumes einhergehen.

Für einzelne Bereiche sind vertiefte Planungen vorgesehen. So sollen in den nächsten Jahren folgende Bereiche einem weiterführenden qualitätssichernden Verfahren unterzogen werden:

  • Städtebauliches Leitbild Baumgasse
  • Städtebauliches Leitbild Gewerbeinsel Erdberger Mais
  • Städtebauliches Leitbild Rennweg-Leberstraße

Öffentlicher Raum als Schlüssel für die Zukunft

Das Gebiet ist zurzeit einen hohen Versiegelungsgrad auf, auch im öffentlichen Raum finden sich Defizite. Die großen grünen Bausteine, wie der Prater und Böhmische Prater liegen an den Rändern des Gebietes. Im öffentlichen Raum finden sich noch viele ungenutzten Potenziale. Bei künftigen Planungen soll ein starker Fokus auf den öffentlichen Raum gelegt und gezielte Maßnahmen im Sinne einer klimagerechten Stadtentwicklung gesetzt werden.

  • Große Erholungsräume an den Rändern verbinden
  • Grüne Fragmente vernetzen
  • Straßenräume zu "grünen Adern" aufwerten
  • Zugangsmöglichkeit des St. Marxer Friedhofes verbessern
  • Klimaresilientes und klimafittes Freiraumsystem schaffen

Charakteristik des Stadtraumes bewahren und stärken

Bei der künftigen Weiterentwicklung soll insbesondere die Identität des Stadtteiles gewahrt und Verdrängungsmechanismen aktiv entgegengewirkt werden. Kulturelle Orte wie die Arena, die Marx Halle und auch die künftige WH Arena gelten als starke Strahlpunkte des Gebietes und prägen seine Identität.

Durch folgende Maßnahmen soll die lokale Identität gestärkt werden:

  • Wirtschaftsstandort weiter ausbauen und zukunftsweisendes Arbeiten ermöglichen
  • Bestehende kulturelle Schwerpunkte des Gebietes stärken und weiter ausbauen
  • Science Cluster St. Marx erhalten und weiter ausbauen
  • Universitären und Forschungsschwerpunkt des Gebietes vorantreiben
  • Lokale Initiativen der Umgebung als potenzielle Nutzer*innen des Tangenten-Unterraumes berücksichtigen

Barrieren abbauen und neue Wege schaffen

Durch seine historische Entwicklung finden sich oft große Strukturen und viele Barrieren in dem Gebiet. Durch gezielte Maßnahmen soll diesen entgegen gewirkt und das Gebiet besser für die Bevölkerung nutzbar gemacht werden:

  • ÖV-Netz verbessern
  • Radtangente entwickeln und Lücken im Radwegenetz schließen
  • Feingliedriges Fußwegenetz schaffen
  • Barrierewirkung der Tangente abbauen

Witterungsgeschützten Raum unter der Tangente nutzbar machen

Eine Besonderheit des Gebietes ist die bauliche Struktur der Tangente. Aktuell weist diese eine starke Barrierewirkung auf. Die Räume unter der Tangente könnten künftig besser genutzt werden. Sie bieten die Möglichkeit eines witterungsgeschützten Freiraumes, der zu allen Jahreszeiten bespielt werden könnte.

2 Bereiche rückten bei der Analyse besonders in den Fokus:

  • Bereich des aktuellen Fernbus-Terminals Erdberg
  • Unterraum Tangente "Rennweg-Simmeringer Hauptstraße"

Die Verkehrsfunktion der Tangente soll weiterhin erhalten bleiben.

Projektstand

Grundlagenerhebung: Offen

Die grundsätzliche Verträglichkeit des Vorhabens für den Standort wird geklärt. Dabei werden unter anderem baulich-technische Rahmenbedingungen geprüft. Außerdem werden Gegebenheiten wie zum Beispiel Freiflächen, Arbeitsstätten, öffentlicher Verkehr, Wegeverbindungen und Schulen untersucht. Auch mögliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft werden abgeschätzt.

Konzepterstellung: Offen

Für große Gebiete werden zuerst Zielvorgaben und Zukunftsbilder für die Entwicklung des Standorts ausgearbeitet. Die Möglichkeiten der Beteiligung der Bürger*innen werden geprüft. Das Ergebnis sind zum Beispiel Leitbilder oder Entwicklungskonzepte. Hier werden Themen wie Mobilität, Grünraum, Nutzungen oder Gebäudehöhen behandelt.

Beteiligung

Expedition und Dialog: Abgeschlossen

Am 10. Juni 2022 fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eine Expedition mit Expert*innen für Stadt- und Verkehrsplanung statt. Entlang von 3 Routen wurde der vielseitige und wandelbare Raum an und unter der Tangente entdeckt und die Herausforderungen für die künftigen Entwicklungen lokalisiert und diskutiert. Im Gespräch mit Vertreter*innen des Planungsteams und der Stadt Wien konnten Ideen und Schwerpunkte seitens der Bevölkerung eingebracht werden. Ebenso konnten Anregungen für die künftige Entwicklung des Stadtteils schriftlich per Dialogkarte geäußert werden.

Die Schwerpunkte der eingebrachten Themen lagen bei der Verbesserung des Grün- und Freiraumangebotes im Gebiet, dem Wunsch nach Verbesserung des öffentlichen Verkehrs sowie der Schaffung von sicheren Radwegen.

Online-Infostunde: Abgeschlossen

Interessierte konnten sich am 4. Dezember 2024 in einer Online-Infostunde über die Zukunft des Stadtteiles informieren. Die Ergebnisse des Stadtteilentwicklungskonzeptes wurden präsentiert und Fachleute standen für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.

Weitere Informationen

Karte

Stadtteilentwicklungskonzept "An und unter der Tangente"

  • 3., A23 - Südosttangente

Kontakt

Stadt Wien - Servicestelle Stadtentwicklung

Telefon: +43 1 4000-8840
Kontaktformular
Servicestelle Stadtentwicklung

Newsletter der Stadtplanung

Neuigkeiten zur Bürger*innen-Beteiligung sowie zu Projekten und Entwicklungen der Stadtplanung