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Wiener Flächenwidmung: Klimaschutz und leistbares Wohnen als Schwerpunkte

Die Wiener Stadtteilplanung stellt sich den Aufgaben Wohnungsbedarf, Leistbarkeit von Wohnraum und Klimaschutz und ist ein wichtiger Motor für Innovation und Beschäftigung.

Besonders im vergangenen Jahrzehnt hat Wien ein in der jüngeren Zeit beispielloses Bevölkerungswachstum erlebt und war zeitweise die am schnellsten wachsende Stadt im deutschsprachigen Raum. Allein seit 2010 sind rund 200.000 Neu-Wiener*innen zu verzeichnen.

Der Bevölkerungszuwachs im Jahr 2021 betrug laut den vorläufigen Daten der Landesstatistik Wien (MA 23) rund 13.900 Personen oder plus 0,7 Prozent. Am 1. Jänner 2022 lebten etwa 1.935.000 Menschen in der Stadt.

Es handelt sich um das stärkste Bevölkerungswachstum seit 2017. Nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs ist Wien die fünftgrößte Stadt der Europäischen Union hinter Berlin, Madrid, Rom und Paris. Laut Wiener Bevölkerungsprognose 2018 soll die 2-Millionen-Grenze 2027 überschritten werden: Trotz COVID-19-Pandemie ist die Abweichung vom Prognosepfad weiterhin gering.

Bevölkerungswachstum braucht Vorsorge

Durch eine Kombination aus zukunftsweisenden raumplanerischen Grundlagen, finanziellen Steuerungsinstrumenten und einer kontinuierlichen Flächenwidmung kann ausreichend Vorsorge für qualitätsvollen, klimagerechten aber auch leistbaren Wohnraum geschaffen werden.

Allein im Rahmen des Widmungsprogramms wurde seit 2015 Vorsorge für über 50.000 Wohnungen getroffen. Mit der Widmungskategorie "Geförderter Wohnbau" gelingt es zudem, Bodenspekulation zu eliminieren. Mit dem Leitbild Grünräume wird der 50-prozentige Grünraum-Anteil der Stadt für die Zukunft gesichert.

Auf Basis dieser Strategien kann der Bedarf an bebaubaren Flächen für neue leistbare Wohnungen in der Stadt gestillt werden, ohne die Herausforderungen des Klimawandels aus dem Auge zu verlieren. Gleichzeitig bleibt die gründerzeitliche, historisch wertvolle Bausubstanz erhalten.

Der sorgsame Umgang mit der Ressource Boden steht dabei im Mittelpunkt der Planungen. Wien ist das Bundesland mit dem bei weitem geringsten Pro-Kopf-Bodenverbrauch. Während im Burgenland pro Kopf 1.200 Quadratmeter verbaut werden, sind es in Wien nur 100 Quadratmeter. Damit ist Wien österreichische Bodenschutz-Meisterin.

Investitionsfaktor Stadtentwicklung: 2,1 Milliarden Euro pro Jahr

Die Wiener Stadtentwicklung löst mit diesen Tätigkeiten für den Wohnbau jährliche Investitionen von 1,9 Milliarden Euro aus. Dazu kommen damit verbundene Infrastruktur-Investitionen von rund 200 Millionen Euro für Schulen, Kindergärten, Sportanlagen und vieles mehr. Damit ist die Wiener Stadtentwicklung ein wesentlicher Faktor für die Wiener Wirtschaft und sichert jährlich bis zu 50.000 Arbeitsplätze. Der U-Bahnbau oder die Errichtung neuer Straßenbahnen ist in diese Summe noch nicht eingerechnet. Diese stehen aber ebenfalls in unmittelbarem Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung der Stadt.

Paradigmenwechsel in den 90er-Jahren

In den 90er-Jahren kam es zu einer rechtlichen Veränderung. Nach Aufhebung des § 1 der Bauordnung für Wien durch Erkenntnis des VfGH vom 2. März 1995 verloren alle Flächenwidmungs- und Bebauungspläne mit Ablauf des 31. August 1996 ihre Rechtskraft.

Für die Neufestsetzungen von Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen in den 90er-Jahren bildete der Stadtentwicklungsplan 1994 eine erste Basis. In diesem wurde schon damals auf den bevorstehenden Anstieg der Bevölkerung und den dringenden Wohnungsbedarf hingewiesen, sodass alle heute in Rechtskraft stehenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne auch unter der Prämisse einer wachsenden Bevölkerungsentwicklung und einem steigenden Bedarf an Wohnraum erstellt wurden.

Planungsprozess der Wiener Flächenwidmung

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