Bürger*innen-Beteiligung in der Stadtentwicklung
Die möglichst frühe Einbindung der Bürger*innen in kommunale Projekte ist ein zentrales Anliegen der Stadt. Sie kennen ihr Grätzl am besten und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung. Das lokale Wissen und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort können wertvolle Impulse für Planungen geben. Gleichzeitig kann das Verständnis für Planungsentscheidungen verbessert werden.
Beteiligung ist für die Stadtplanung ein wesentliches Mittel zur Vorbereitung von guten Entscheidungen. Sie ermöglicht, dass unterschiedliche Interessen besser abgewogen werden können und die bestmögliche Lösung für das Projektvorhaben gefunden wird.
Bürger*innen haben die Möglichkeit, sich an der Wiener Stadtplanung zu beteiligen. Sie können in Flächenwidmungs- und Bebauungspläne Einsicht nehmen sowie ihre Wünsche und Ideen bei Informationsveranstaltungen einbringen.
Besonderen Wert legt die Stadtentwicklung dabei auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Verständlichkeit der Prozesse. Regelwerke wie der Masterplan Partizipation sowie Informations- und Serviceangebote tragen wesentlich dazu bei.
Masterplan Partizipation - Regelwerk für Beteiligung in Wien
Die wesentliche Grundlage für die Beteiligung der Bürger*innen in der Stadtteilplanung ist der "Masterplan für eine partizipative Stadtentwicklung". Dieser legt Prinzipien und Regeln für die Beteiligung in Wien fest und ist seit seinem Beschluss durch den Gemeinderat im Dezember 2016 für die Stadtteilplanung bindend. Erstellt wurde der Masterplan in einem partizipativen Prozess unter breiter Einbindung der Bevölkerung.
Im Masterplan für eine partizipative Stadtentwicklung ist festgelegt, dass die Bevölkerung frühzeitig informiert und eingebunden wird. Die geplanten Informations- und Beteiligungsangebote zu einem Vorhaben sowie die öffentliche Auflage des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans werden rechtzeitig angekündigt und in einer Übersicht der aktuellen Vorhaben und Planungen aufgelistet.
Einladen - Beteiligen - Rückmelden
Für den Masterplan Partizipation wurde eine Grundsystematik, die Beteiligungsschleife, entwickelt. Diese steht für den typischen Ablauf der Beteiligung und ist an folgendem Dreischritt zu erkennen: dem Einladen, dem Beteiligen und dem Rückmelden.
Die Rückmeldung als neues Element soll dafür sorgen, dass die Bevölkerung erfährt, welche Ergebnisse die Beteiligung gebracht hat und was damit geschieht. Mit dem Masterplan wurde die Rückmeldung als wesentlicher Bestandteil der Beteiligung eingeführt.
Wann gibt es Beteiligung?
Die Stadt hat 5 Kriterien festgelegt, bei denen jedenfalls Beteiligung erfolgt:
- Wenn mindestens 300 Wohneinheiten beziehungsweise 30.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche geplant sind.
- Wenn es sich um den Bau von Hochhäusern handelt.
- Wenn das Vorhaben in der Kernzone des Weltkulturerbes geplant ist.
- Wenn Grünland in Bauland umgewidmet werden soll.
- Wenn ein städtebauliches Vorhaben eine strategische Umweltprüfung braucht.
Wer kann sich einbringen?
Mit der Beteiligung erreicht und zur Mitsprache eingeladen werden sollen Bewohner*innen der Nachbarschaft im Umkreis von 500 Metern, lokale Akteur*innen (etwa Vereine, Organisationen, Betriebe) sowie künftige Bewohner*innen.
Die Stadtentwicklung ist bestrebt, dass durch die Berücksichtigung vieler unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und Akteur*innen auch ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern sowie zwischen den verschiedenen Gruppen erreicht wird.
Welche Beteiligungsformate gibt es?
Die Stadtentwicklung bietet unterschiedliche Formate an. Häufig angebotene Möglichkeiten sind sogenannte Stakeholder-Gespräche, Dialogausstellungen vor Ort, Online-Infostunden und Workshops. Eingeladen werden Bürger*innen mittels Postwurf, Bezirksmedien und sozialen Medien.
Aktuelle Vorhaben und Planungen der Stadtteilplanung
Die "Vorhabenliste" bietet eine Übersicht über die aktuellen Vorhaben und Projekte der Stadtentwicklung. Informations- und Beteiligungsangebote sowie die öffentliche Auflage zur Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung werden hier frühzeitig angekündigt.
Die Übersicht umfasst Stadtteilplanungen, Flächenwidmungs- und Bebauungsplanverfahren, Planungen für öffentliche Gebäude und für die Umgestaltung des öffentlichen Raums sowie generelle Verkehrsplanungen.
Servicestelle Stadtentwicklung
Die Servicestelle Stadtentwicklung ist die Auskunftsstelle der Wiener Stadtteilplanung und Flächenwidmung. Hier erhalten Sie persönliche und individuelle Informationen zu Flächenwidmung und Planungsverfahren.
Servicestelle Stadtentwicklung
Newsletter Beteiligung
Für Vorhaben und Projekte mit umfangreichen Beteiligungsverfahren wurde der Newsletter Beteiligung etabliert. Dieser informiert über aktuelle Entwicklungen, Beteiligungsmöglichkeiten und wichtige Termine im jeweiligen Projektgebiet. Der Newsletter ist kostenlos und Sie können ihn jederzeit wieder abbestellen.
Newsletter Bürger*innen-Beteiligung - Anmeldung
Veranstaltungen und Ausstellungen
Bei Vorträgen und Ausstellungen haben Sie die Möglichkeit, sich über aktuelle Pläne der Stadtentwicklung zu informieren und eigene Ideen einzubringen.
Veranstaltungen der Stadtplanung
Lokale Agenda 21
Mit der Lokalen Agenda 21 setzen Bürger*innen nachhaltige Projekte in Wien um.
Praxisbuch Partizipation
Als Planer*in können Sie sich im "Praxisbuch Partizipation - Gemeinsam die Stadt entwickeln" Anleitungen für die Planung und Durchführung von Beteiligungskonzepten holen. Das "Praxisbuch Partizipation" fasst basierend auf Erfahrungen von Mitarbeiter*innen der Stadtentwicklung und von Planungs- und Kommunikationsfachleuten Methoden und Maßnahmen zusammen, die für Beteiligungsprozesse benötigt werden.
Kontakt
Abteilung Stadtteilplanung und Flächenwidmung (MA 21A)
Stabsstelle Bürger*innen-Beteiligung und Kommunikation
E-Mail: mitreden@ma21a.wien.gv.at
Weitere Informationen
Kontakt
Telefon: +43 1 4000-8840
Kontaktformular
Servicestelle Stadtentwicklung
Newsletter der Stadtplanung
Neuigkeiten zur Bürger*innen-Beteiligung sowie zu Projekten und Entwicklungen der Stadtplanung