Glossar - Stadtvermessung
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A
- Adria Null (Adriapegel): Jede Höhenmessung bezieht sich auf eine definierte Referenzfläche, welche normalerweise das Geoid oder ein mittlerer Pegelstand des Meeresspiegels ist. Für Westeuropa ist dies meist Normalnull (NN, Pegel von Amsterdam). Für Südeuropa und die Länder der früheren Monarchie Österreich-Ungarn ist es der Adriapegel bei Triest. Andere traditionelle Referenzflächen sind unter anderem die Pegel von Genua, Kronstadt, Kaliningrad (Königsberg). Zur Zeit wird überlegt innerhalb der Europäischen Union einen einheitlichen Nullpegel einzuführen.
- Applikation: Als EDV-Lösung konzipierte und realisierte Aufgabenstellung, die damit für die Bedienung durch die Endbenutzer*innen aufbereitet wird. Speziell im GIS-Bereich: Für einen bestimmten Anwendungszweck entwickeltes Programm mit den Möglichkeiten der Durchführung von Operationen, die auf einer GIS-Software basieren. Meist unmittelbar mit einer Bedienungsoberfläche verbunden.
- ASCII : American Standard Code for Information Interchange; Normierter numerischer Code für Zeichen zwischen 0 und 255 (Ein Byte).
- Attribut: Ein Attribut (vom lateinischen attribuere: zuteilen, zuordnen) ist gemeinhin die Zuordnung eines Merkmals zu einem konkreten Objekt. Ein Attribut definiert und beschreibt ein konkretes Objekt. Zu einem Attribut gehört ein ihm zugeordneter Wert, der Attributwert. Im technischen Umfeld von GIS-Anwendungen handelt es sich bei Attributen vorwiegend um nähere Beschreibungen inhaltlicher Natur, die geometrisch definierten Geoobjekten zugeordnet werden (zum Beispiel kann einem geschlossenen Linienzug die Eigenschaft "Haus" zugeordnet werden, aber auch das Attribut "unterkellert"). Es handelt sich somit um das Merkmal einer Datengruppe, das aber selbst keinen Schlüssel (eindeutiges Zugriffskriterium) darstellt. Oft sind die Abgrenzungen zwischen Attributen und Geoobjekten fließend und vom näheren Anwendungsbereich abhängig.
B
- Baukörpermodell (BKM): Alle wesentlichen Teile der Gebäude von Wien werden als Prismen abgebildet. Diese Prismen entstehen einerseits durch die Erfassung der Umgrenzung der Bauteile und andererseits durch die Erfassung ihrer Höhe etwa bei ihren Dachtraufen. Diese Prismen werden Baukörper genannt. Durch die Gesamtheit der Abbildung entsteht ein vereinfachtes Baumodell der Stadt in 3. Dimensionen - das Baukörpermodell.
- Bruchlinie oder Bruchkante: Unterbrechung des kontinuierlichen Verlaufs einer Oberfläche wie zum Beispiel Geländekante oder tektonische Strukturfläche
C
- CAD: Computer Aided Design (CAD) ist der Sammelbegriff für Techniken mittels Computersoftware Konstruktionszeichnungen herzustellen. Der Einsatz von CAD-Programmen und CAD-Techniken ist bei der Wiener Stadtvermessung mittlerweile weit verbreitet und erleichtert die tägliche Arbeit in der Planungs- und Vermessungsarbeit. Das Marktangebot von CAD-Software ist vielfältig und auf den jeweiligen Nutzerkreis abgestimmt. Es reicht vom reinen Konstruktions- und Zeichenprogramm bis hin zu speziellen Anwendungen für bestimmte Aufgaben (zum Beispiel als Grundlage für 3-dimensionales Simulations-Programm).
- Computergestützte Kartographie: Fachgebiet, das sich mit der Herstellung von Karten unter Einsatz von EDV befasst. Ein bedeutender Bestandteil der GIS-Technologie.
D
- Datenbank: Einheitlich strukturierter Datenbestand, der für eine gegebene Kategorie von (eventuell räumlichen) Objekten einen definierten Satz von Attributen beinhaltet. Wesentlicher Bestandteil jedes Informationssystems.
- Datenmodell: Ein Datenmodell kann eine abstrahierte Abbildung der Realität darstellen, in der nur diejenigen Sachverhalte repräsentiert sind, die als Modell der Realität für einen bestimmten Zweck relevant sind. Üblicherweise werden darin Objekte, sowie deren Attribute und die Beziehungen zwischen diesen unabhängig von der Datenstruktur definiert ("semantisches Datenmodell"). Darüber hinaus kann das Datenmodell als theoretisches Grundkonzept für ein Datenbanksystem ("Datenbankmodell") herangezogen werden.
- Datenstruktur: Eine bestimmte Art Daten zu verwalten und miteinander zu verknüpfen, um in geeigneter Weise auf diese zugreifen und diese manipulieren zu können. Datenstrukturen sind immer mit bestimmten Operationen verknüpft, die diesen Zugriff und die Manipulation ermöglichen.
- Digitales Höhenmodell (DHM), digitales Geländemodell (DGM) und digitales Oberflächenmodell: Das digitale Höhenmodell (DHM) ist die digitale Abbildung der Geländeoberfläche durch digitale, numerische Abspeicherung der Höheninformation der Erdoberfläche. Diese wird dabei in der Regel entweder als regelmäßiges Raster oder unregelmäßig verteilte Höhenkoten repräsentiert. Durch Ergänzung mit weiteren berechneten Reliefkennzahlen (Neigung, Exposition) oder gemessenen Erdoberflächenelementen (zum Beispiel Bruchkanten) kann ein DHM zum digitalen Geländemodell (DGM) ausgebaut werden. Ein solches schließt Gebäude oder Bäume nicht ein, sondern bezieht sich auf den natürlichen Untergrund beziehungsweise die imaginär zum Beispiel unter Gebäuden verlaufend gedachte natürliche Erdoberfläche. Bezieht die Oberflächengestalt eines 3-dimensionalen Stadtmodells als umhüllende Fläche auch Gebäude oder Bäume ein, so bezeichnet man es als Digitales Oberflächenmodell.
- Digitale Katastralmappe (DKM): Die digitale Katastralmappe (DKM) ist der grafische Datenbestand des Katasters im Koordinatensystem der Österreichischen Landesvermessung in digitaler Form in einem exakt definierten Format. Die Daten der DKM sind mit den Datenbanken des Katasters (Grundstücksdatenbank, Koordinatendatenbank) abgestimmt.
- Digitales Landschaftsmodell (DLM): Das Digitale Landschaftsmodell (DLM) des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen (BEV) enthält Objekte und Attribute der Erdoberfläche in Vektorform. Es handelt sich dabei um originäre Messdaten (maßstabsfrei und nicht durch kartographische Bearbeitung verändert), die durch Name und Attribute näher beschrieben sind. Das DLM ist in 7 Objektbereiche gegliedert: Verkehr, Siedlung, Raumgliederung, Gewässer, Bodenbedeckung, Gelände und Namen. Diese Objektbereiche sind weiter untergliedert in Objektgruppen und Objektarten. Die Gesamtstruktur ist in einem Objektartenkatalog festlegt.
- Digitale Stadtkarte: Die digitale Stadtkarte von Wien (Mehrzweckkarte) - deren Daten 3-dimensional erfasst werden und die flächendeckend für das gesamte Stadtgebiet vorliegt - ist Grundlage für das 3-dimensionale Stadtmodell. Aus der Mehrzweckkarte werden die Bausteine des 3d Modells - das digitale Geländemodell, die Flächen-Mehrzweckkarte und das Baukörpermodell - abgeleitet.
- 3-dimensionales Stadtmodell (3d Modell): Realitätsnahe Abbildung der Stadt, die aus einem digitalen Geländemodell und den auf diesem aufgesetzten (3d Gebäuden, welche möglichst mit ausgestalteten Dächern versehen sein sollten, gebildet wird.
E
- Exposition: Die Lage eines Hanges in Bezug auf die Einfallsrichtung der Sonnenstrahlen. Die Expositionsrichtung wird üblicherweise angegeben als Richtung der Flächennormale in Grad, ausgehend von der Nordrichtung:
- Exposition = 0 Grad bedeutet einen Hang, der nach Norden ausgerichtet ist (Nordhang, oft auch als "Schattseite" bezeichnet).
- Exposition = 90 Grad: Osthang, Hang mit viel Morgensonne
- Exposition = 180 Grad: Südhang, "Sonnseite"
- Exposition = 270 Grad: Westhang, Hang mit viel Abendsonne (dafür aber in Mitteleuropa am meisten den Witterungseinflüssen ausgesetzt)
F
- Flächen-Mehrzweckkarte (FMZK): Die Flächen-Mehrzweckkarte ist die digitale Stadtkarte von Wien in einer flächigen Darstellungsform. Aufbauend auf der Mehrzweckkarte zeigt die FMZK die kleinräumige Bodennutzung für das gesamte Wiener Stadtgebiet. Aufgrund ihres klar strukturierten Erscheinungsbildes ist die FMZK beispielsweise besonders gut für Bezirks- beziehungsweise Stadtpläne geeignet.
G
- Geobasisdaten: Geobasisdaten sind eine Teilmenge der Geodaten, welche die Landschaft (Topographie), die Grundstücke und Gebäude (zum Beispiel Liegenschaftskataster) anwendungsneutral beschreiben. Zu ihnen zählen im Wesentlichen die Daten der Vermessungsverwaltung, die als Grundlage für viele Anwendungen geeignet sind. Speziell umfasst der Geobasisdatensatz die vorhandenen Daten unter anderem aus der Digitalen Katastralmappe (DKM), dem Digitalen Landschaftsmodell (DLM), dem Digitalen Geländemodell, des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesens (BEV). Daneben sind es Daten zu Bezugssystemen und die Grundlagennetze sowie Verwaltungsgrenzen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Es zählen hierzu auch die Bilddaten wie Orthofotos, Luft- und Satellitenbilder. Vielfach werden Geobasisdatenbestände von öffentlichen Stellen erstellt.
- Geocodierung: Ermittlung beziehungsweise Zuordnung von Koordinaten von Adressen beziehungsweise anderen Inhalten.
- Georeferenzierung: Durch den Vorgang der Georeferenzierung wird eine Positions- oder Ortsinformation auf der Erde ("Geo-") mit einem Objekt der Erdabbildung (Karte, Rasterdaten, Information) in Verbindung gebracht. Dies erfolgt meist mit Hilfe von Koordinaten in einem Bezugs- oder Koordinatensystem. Dabei hat man meist das Problem, ein 3-dimensionales Objekt (Kugel oder Ellipsoid) auf ein 2-dimensionales Objekt (Kartenblatt) zu projizieren. Dies kann prinzipbedingt nicht verlustfrei erfolgen. Der Vorgang wird im Zusammenhang mit LIS oder GIS auch als Verortung bezeichnet.
- Geofachdaten: (Geo)Fachdaten sind die in den jeweiligen Fachdisziplinen erhobenen Daten. Durch den Zusatz "Geo" soll konkretisiert werden, dass auch diese Daten einen Raumbezug besitzen. Zumeist wird dieser Zusatz aber weggelassen. Der Raumbezug kann direkt über Koordinaten oder auch indirekt zum Beispiel durch Postleitzahlbezirke oder administrative Einheiten gegeben sein. Geofachdaten werden unter anderem aufgrund von Fachgesetzen (zum Beispiel für Statistik, Boden, Naturschutz) in den Verwaltungen der Länder und des Bundes geführt.
- Geodateninfrastruktur: Als Geodateninfrastruktur werden die technologischen, politischen und institutionellen Maßnahmen verstanden, die sicherstellen, dass Methoden, Daten, Technologien, Standards, finanzielle und personelle Ressourcen zur Gewinnung und Anwendung von Geoinformationen zur Verfügung stehen.
- Geografisches Informationssystem (GIS): Rechnergestütztes System zur Erfassung, Speicherung, Prüfung, Manipulation, Integration, Analyse und Darstellung von Daten, die sich auf räumliche Objekte beziehen. Nach gängigem Verständnis besteht ein GIS aus einer räumlich adressierbaren Datenbank (inklusive der Daten), geeigneter, darauf abgestimmter Anwendungssoftware, der entsprechenden Hardware und dazugehörenden Anwendungen. GIS bezeichnet sowohl eine Technologie, Produkte als auch Vorhaben zur Bereitstellung von Geodaten.
- Geoobjekt: Geoobjekte sind die Informationsbasis von Geoinformationssystemen. Sie gliedern sich in der Regel in raumbezogene Objekte (zum Beispiel Gebäude, Wald) und nicht raumbezogene Objekte (zum Beispiel Person, Lagebezeichnung, Adresse). Nicht raumbezogene Objekte können nur dann als Geoobjekte aufgefasst werden, wenn sie im Kontext mit raumbezogenen Objekten vorkommen. Dies ist zum Beispiel der Fall bei der Person, die ein Grundstück besitzt, der Lagebezeichnung als Lagebezeichnung eines Gebäudes und der Adresse als Wohnort der Person, die das Grundstück besitzt.
- Geoid: Die Erdmassenverteilung im Inneren der Erde ist nicht gleichmäßig. Aus diesem Grunde verläuft die Lotrichtung zum Zentrum der Erde nicht immer streng senkrecht und linear. Sie wird von ihrer erwarteten Lotrichtung aus in Richtung einer schweren Masse im Erdinneren abgelenkt. Auf dem Meer bildet sich die Oberflächenform derart aus, dass sie versucht, sich den Massenverteilungen bestmöglich anzupassen, sie befindet sich dann in einem Gleichgewichtszustand. Stellt man sich diese Fläche in mittlerer Meereshöhe unter der Erdoberfläche fortgesetzt vor, dann bildet sie eine theoretische Erdgestalt, die man Geoid nennt.
- GPS: Abkürzung für Global Positioning System. Ein vom amerikanischen Verteidigungsministerium ersonnenes, realisiertes und betriebenes Satellitenortungssystem. Es besteht aus 24 Satelliten, die die Erde in einer nominellen Höhe von 17.700 Kilometer umkreisen. GPS-Satelliten senden ein Signal aus, das die genaue Ortsbestimmung eines GPS-Empfängers ermöglicht. Die Empfänger können ihre Position ermitteln, wenn sie stillstehend sind oder sich auf der Erdoberfläche, in der Erdatmosphäre oder in niederen Umlaufbahnen bewegen. GPS wird sowohl als Navigationshilfe in der Luft- und Seefahrt und in Kraftfahrzeugen als auch zur Positionsbestimmung bei der Landvermessung und anderen Anwendungen eingesetzt.
H
- Höhen: Angabe von Werten in Meter und Zentimeter über einem bekannten, als Null definierten Niveau (in der Regel eine Meereshöhe). In Europa gibt es mehrere solcher Nullniveaus. In Österreich gilt allgemein der "Adriapegel" (Adria Null). Für die Angaben der Vermessungen in Wien wird im Allgemeinen das "Wiener Null" verwendet.
K
- Kataster: Der Kataster ist eine in Österreich von den Vermessungsämtern geführte öffentliche Einrichtung zur Ersichtlichmachung bestimmter tatsächlicher Grundstücksverhältnisse (zum Beispiel Lage, Fläche, Nutzung) und - soweit der Grenzkataster angelegt worden ist - zum verbindlichen Nachweis der Grenzen. Statistische Daten zu jeder Katastralgemeinde sind in der Regionalinformation der Grundstücksdatenbank gespeichert.
Der Kataster besteht aus dem Grundstücksverzeichnis, dem Koordinatenverzeichnis, der Katastralmappe, den technischen Unterlagen für die Ersichtlichmachungen sowie den technischen Unterlagen zur Lagebestimmung der Festpunkte und der Grenzen der Grundstücke.
Weiterführende Informationen: Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) - Katastralgemeinde: Katastralgemeinden sind Verwaltungseinheiten innerhalb einer Gemeinde; sie werden im Grundbuch als getrennte Einheiten geführt. Wien besteht aus 89 Katastralgemeinden. Pro Katastralgemeinde erfolgt die eindeutige Bezeichnung aller Grundstücke (Grundstücknummer).
- Koordinaten, Koordinatensysteme: Koordinaten dienen zur eindeutigen Lokalisierung von Objekten in mehr- (meist 2- oder 3-) dimensionalen Räumen wie zum Beispiel der Erdoberfläche. Jedem Objekt werden ein oder mehrere Zahlentupel zugeordnet, die einen oder mehrere Punkte im Raum eindeutig identifizieren. Eindeutig kann die Erdoberfläche nur mittels geografischer Koordinaten abgebildet werden, lokal angepasste (Projektions-) Systeme bieten jedoch den Vorteil rechtwinkeliger Achsen mit einheitlich metrischer Teilung, so dass die euklidische Metrik angewandt werden kann.
Man unterscheidet primär zwischen polaren, geografischen und kartesischen Systemen:- Polarkoordinaten werden durch gerichtete Strecken definiert. Die geografischen Koordinaten im eigentlichen Sinne sind geografische Länge (früher Längengrad), geografische Breite (früher Breitengrad) und Höhe über Normalnull.
- Kartesische Koordinaten werden durch ein rechtwinkeliges Koordinatensystem, dessen Koordinatenlinien Geraden in konstantem Abstand sind, beschrieben.
L
- Luftbilder: Mit dem Vermessungsflugzeug aufgenommene Fotos der Erdoberfläche. Für Vermessungszwecke werden spezielle, die Bildgeometrie gewährleistende Kameras (heute zum Teil bereits digitale Kameras) eingesetzt. In der Regel wird versucht, die Aufnahmerichtung streng senkrecht zur Erdoberfläche zu halten.
M
- Mehrzweckkarte (MZK): Die Mehrzweckkarte ist die digitale Stadtkarte von Wien. Sie bildet für das gesamte Wiener Stadtgebiet die Objekte auf der Geländeoberfläche, wie zum Beispiel Gebäude, Gehsteige oder Fahrbahnen, detailliert ab und wird laufend aktualisiert. Als Grundlage für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan ist die MZK eine der wichtigsten Planungsgrundlagen der Stadt.
- Mehrzweckkarten-Schnittstelle: Für die Ausgabe und Übernahme von Mehrzweckkarten-Daten wurde Mitte der 1980er-Jahre eine eigene Schnittstelle entwickelt, die der Struktur und den Inhalten der Daten am besten entspricht. Es handelt sich um einen 116-stelligen sequenziellen File, in dem viele Objektzuordnungen implizit vorhanden sind. In dieser Schnittstelle können alle Inhalte der Mehrzweckkarten ausgeliefert werden.
Weiterführende Informationen bietet die Schnittstellenbeschreibung: 167-KB-PDF | 81-KB-RTF
N
- Norm: Eine Norm ist eine allseits (zum Teil) rechtlich anerkannte und durch ein Normungsverfahren beschlossene, allgemeingültige sowie veröffentlichte Regel zur Lösung eines Sachverhaltes. Alle Instanzen eines Normungsverfahrens wurden durchlaufen, anschließend wurde sie beschlossen und veröffentlicht. Voraussetzung für eine Norm ist, dass sie technisch ausgereift ist und einen Nutzen für die Anwender*innen hat. Aus dem englischen Sprachgebrauch kommt der Begriff de-jure-Standard (wobei die englische Schreibweise auf die Bindestriche verzichtet), der sich mit dem deutschen Begriff Norm deckt.
Internationale Organisationen zu diesem Zweck sind ISO und CEN, nationale Normungsorganisationen in Deutschland sind das DIN und in Österreich das ON. Diese Normen schreiben die allgemein anerkannten Regeln der Technik fest und ihre Einhaltung wird nicht selten in nationalen und internationalen Gesetzen und Verordnungen (zum Beispiel in der Europäische Union) verbindlich vorgeschrieben. - Nullniveau, Nullpegel: Mit der Bezeichnung Nullniveau oder Nullpegel wird ein Referenzwert für Höhenangaben auf der Erdoberfläche (zum Beispiel die Höhe von Bergen oder die Tiefe von Meeresgräben) bezeichnet.
O
- Objekte: Ein Attribut (vom lateinischen attribuere: zuteilen, zuordnen) ist gemeinhin die Zuordnung eines Merkmals zu einem konkreten Objekt. Ein Attribut definiert und beschreibt ein konkretes Objekt. Zu einem Attribut gehört weiter ein ihm zugeordneter Wert, der Attributwert.
- Orthofoto: Aus Luftbildern mittels Fotogrammetrie (ein Vermessungsverfahren) hergestellte, maßstäblich präzise Fotoabbildungen der Erdoberfläche
P
- Pixel: Abkürzung für PICture ELement. Kleinste Einheit in einem gerasterten Medium (Foto, Bildschirm, TV-Bildschirm).
R
- Rasterdaten: Rasterdaten sind in Matrixform (Zeilen und Spalten) vorliegende digitale Daten mit impliziter räumlicher Positionsangabe durch das Zeilen-Spaltensystem. Diese Datenstruktur nutzt in der Regel quadratische Zellen gleicher Größe. In der GIS-Welt sind das in der Regel Bilddaten (Rasterbilder) mit einem (geo-)grafischen Bezug. Die einzelnen Bildelemente heißen Pixel, die die Bildinformation tragen. Es kann sich jedoch auch um beliebige andere numerische Informationen handeln (zum Beispiel Messwerte), die einer Rasterfläche zugeordnet sind. Um Rasterdaten in Konnex zu konkreten geografischen Lagen zu bringen, bedarf es einer eigenen Geocodierung dieser Daten.
- Räumliches Bezugssystem: Summe von Definitionen (Koordinatensystem, Passpunkte, Blattschnitte), die die Systematik des Lagebezugs räumlicher Objekte in einem GIS ordnen.
- Räumliches Bezugssystem Wien (RBW): Das RBW beinhaltet Straßeninformationen (Knoten im Achsverlauf zur Gliederung in Abschnitte), Verwaltungsabgrenzungen und Blockinformationen (Abgrenzung der Blöcke zu den Straßen und zueinander). Somit bietet es die systematische räumliche Einteilung des Stadtgebietes in identifizierbaren Einheiten (Objekte im öffentlichen Raum) mit denen Eigenschaften verbunden werden können. Abgesehen vom thematischen Inhalt dient somit das RBW auch der Verortung von Objekten im Stadtgebiet.
- Referenzfläche: Eine Bezugs- oder Referenzfläche bedeutet in Technik und Geowissenschaften eine definierbare Fläche, auf die sich Berechnungen oder Messungen beziehen.
S
- Standards: Ein Standard ist eine breit akzeptierte und angewandte Regel. Der Begriff findet im allgemeinen Verwendung als Synonym für eine technische Norm und den Bedeutungen Industriestandard und "herstellerspezifischer (proprietärer) Standard". Setzen sich solche Standards in der Praxis durch, spricht man in Anlehnung an das Englische auch von de-facto Standards. Im deutschen Sprachgebrauch ist in den letzten Jahren eine Begriffsverwirrung eingetreten, indem der englische Begriff Standard auch für Normen verwendet wird. Standards erhöhen die Flexibilität, die Funktionalität und Produktivität eines Informationssystems. Sie ermöglichen die Kommunikation zwischen verschiedenen Informationssystemen und sind die Grundlage zum Beispiel auch für eGovernment-Anwendungen.
T
- Thematische Karte: Zeigt auf vereinfachter topografischer Grundlage ortsbezogene Sachinformationen mittels (vielfach geometrischer und bildhaft-sprechender) grafischer Signaturen.
- Topografische Karte: Zeigt vorwiegend die Geländeform (zum Beispiel Höhenlinien oder Felszeichnung) und im Gelände sichtbare Orientierungselemente sowie geodätische Bezugssysteme.
V
- Vektordaten: So genannte "intelligente" geometrische Objekte, welche mit Attributen - durch Punkte, Text, Linien oder Flächen mit Bezug auf die Landeskoordinaten - verknüpft werden können. Vektordaten geben Positionen mit beliebiger Genauigkeit in Form von Koordinaten an, wie zum Beispiel Koordinatenpaare entlang von Polygonzügen, Position für Texte oder Koordinaten von Messstellen.
W
- Wiener Null: Bezugspunkt für absolute Höhenangaben im Wiener Höhenkotensystem (156,680 Meter über Adria Null) im Gegensatz zum Meeresspiegel (in Landkarten) oder "Niveau" (als Ausgangspunkt für Bauklassen oder Bauhöhen). Das "Wiener Null" ist ein historisch vom Pegel der Ferdinandsbrücke (heutige Schwedenbrücke) abgeleiteter Höhenbezug, der jetzt durch Lagerung auf 7 ausgewählten Punkten des übergeordneten BEV-Landesnetzes mathematisch festgelegt ist.
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