Warum Radfahren? - Generelle Radverkehrsplanung

Radfahrer auf Radweg in der Favoritenstraße

Städte sollen vor allem im Sinne des Umweltverbundes und der aktiven Mobilität gestaltet werden, denn die gewachsene Stadtstruktur erlaubt keinen wesentlichen Neubau von Verkehrsflächen. Im Vergleich zum Auto kann das Fahrrad möglichst umwegfrei genutzt werden. Es ist daher auf kurzen Distanzen - bis circa 5 Kilometer - das schnellste Verkehrsmittel.

Radfahren vereinigt die Anforderungen an moderne Verkehrsmittel. Es ist schnell, gesund, umweltfreundlich, nachhaltig und wirtschaftlich. Darüber hinaus benötigt der Radverkehr weniger Verkehrsfläche als der Kraftfahrzeugverkehr. Er ist deshalb ein wichtiger Faktor für die Belebung der Städte und zukünftige Mobilitäts- und Klimapolitik. Letztendlich spielt das Fahrrad auch für die Förderung der Gesundheit und bei der Erholung in der Bevölkerung eine wichtige Rolle.

Der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad kann nur dann erreicht werden, wenn die wesentlichen Vorteile des Radverkehrs in der Planung und Ausführung berücksichtigt werden. Je nach räumlicher Situation und Verkehrsaufkommen sind vorrangig baulich getrennte Radverkehrsanlagen in entsprechender Qualität zu errichten beziehungsweise ist ein "radfahrfreundliches Klima" zu schaffen. Weitere wichtige Faktoren sind ausreichend dimensionierte und qualitativ hochwertige Radabstellanlagen sowie eine verständliche, durchgehende Beschilderung und Radwegführung.


Radfahren ist schnell

Das Fahrrad ist vor allem in der Stadt auf kürzeren Distanzen - "Tür zu Tür"-Vergleich - das schnellste Verkehrsmittel. Durch den geringeren Platzbedarf sind Staubereiche keine Hindernisse. Weitere Zeitersparnisse im Vergleich zum öffentlichen Verkehr ergeben sich aufgrund entfallender Wartezeiten und durch kürzere Zu- und Abgangswege als zu den Haltestellen. Beim Radfahren entfällt das Parkplatzsuchen. Die Strecke vom Gürtel zur Ringstraße dauert mit dem Fahrrad etwa zehn Minuten, von der Reichsbrücke zum Ring 15 bis 20 Minuten.

Wesentliche Faktoren zur Erreichung einer optimalen Reisezeit sind gut ausgebaute Hauptradverkehrsanlagen, ein möglichst flächendeckendes Öffnen der Einbahnstraßen für den Radverkehr sowie gut erreichbare Radabstellmöglichkeiten.

Radfahren ist gesund

Immer mehr Menschen wollen sich durch Bewegung und Sport fit halten. Im Alltag bleibt meist nicht genügend Zeit für Sport. Darum ist es sinnvoll, für alltägliche Wege (Arbeit, Einkauf oder Ausbildung) das Fahrrad zu verwenden. Bereits eine halbe Stunde Radfahren pro Tag vermindert das Krankheitsrisiko deutlich. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist das Radfahren ein guter Ausgleich für die im Schulalltag oft nur unzureichend gegebenen Bewegungsmöglichkeiten. Auch Senior*innen können durch regelmäßiges Radfahren aktiv und vital bleiben. Der Trend zu E-Bikes stellt hier eine Möglichkeit dar, auch im höheren Alter Rad zu fahren.

Die Zahl an sportausübenden Radfahrer*innen hat stark zugenommen. In den letzten Jahren kam es zu einem stetigen Anstieg des Mountainbikens (Radfahren im Wald). Dieser Trend wird durch die Stadt Wien in Zusammenarbeit mit Niederösterreich und Burgenland durch das Ausweisen ausgewählter Radrouten unterstützt.

Radfahren ist umweltfreundlich und nachhaltig

Zu Fuß gehen und Radfahren sind die umweltfreundlichsten Fortbewegungsarten. Radfahren verursacht weder Abgase noch Staub, erzeugt keinen Lärm und verbraucht vergleichsweise wenig Platz. So können auf einem Pkw-Abstellplatz acht Fahrräder untergebracht werden. Damit ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel für die Stadt. Es beeinträchtigt weder die Lebensqualität der Bevölkerung, noch belastet es die Umwelt. Die Förderung des Radverkehrs in Wien ist eine wichtige Maßnahme der Stadtregierung zur Erreichung des Ziels, bis 2030 50% und bis 2040 100% der CO2-Emissionen des Verkehrssektor pro Kopf zu senken.

Smart Klima City Strategie Wien - "Mobilität & Verkehr"

Radfahren spart Geld

Grafik zeigt Kostenvergleich von Radfahren, Autofahren und Öffentlichen Verkehrsmitteln

Radfahren ist besonders wirtschaftlich. In der täglichen Nutzung als Verkehrsmittel lässt sich viel Geld sparen und man ist voll mobil in der Stadt unterwegs. Studien zeigen, dass sich die jährlichen Kosten (gerechnet auf 5 Jahre) für ein herkömmliches Fahrrad auf circa 180 Euro, für ein E-Bike auf 700 Euro und für ein Lastenrad auf 900 Euro belaufen. Im Vergleich dazu kostet ein privater Pkw pro Jahr circa 5.500 Euro, laut klimaaktiv.at. Für den öffentlichen Verkehr gibt eine Person pro Jahr circa 365 Euro aus - das entspricht dem Preis der Wiener Linien Jahreskarte (Stand Sommer 2024).


Radfahren im Alltag

Immer mehr Wiener*innen nützen das Fahrrad für ihre täglichen Wege: ob in der Früh zur Arbeit, in die Schule oder zur Universität, untertags zum Einkaufen beziehungsweise für eine Erledigung, am Abend für einen Besuch bei Freund*innen beziehungsweise für den Weg zu einer Freizeitaktivität - und natürlich auch für die sportliche Betätigung in der Natur.

Radfahren hat viele Vorteile: rasche und individuelle Anreise, keine Parkplatzsuche, flexible Weiterfahrt, geringe Kosten. Nebenbei ergeben sich neue Blicke auf die Stadt: Es lassen sich noch unbekannte Straßen, Gassen und Plätze entdecken. Beim persönlichen Kontakt mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen lassen sich neue Menschen kennenlernen.

Radfahren im Alltag ist mittlerweile das ganze Jahr über beliebt. Durch die Ergebnisse von Dauerzählstellen liegen hierzu mittlerweile genauere Erkenntnisse über die jahreszeitliche Verwendung des Fahrrades vor.

Auch im Winter fahren immer mehr Radfahrer*innen. Dafür ist eine entsprechende Kleidung vorteilhaft, zum Beispiel Handschuhe. Die Betreuung der Radverkehrsanlagen inklusive Schneeräumung erfolgt auch im Winter. Trotzdem ist bei winterlichen Fahrverhältnissen besondere Vorsicht geboten.

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