Erdwärmepotenzialkataster
Seit einigen Jahren steigt das Interesse an der energetischen Nutzung der oberflächennahen Geothermie, besonders in Form von Erdwärmesonden und der thermischen Grundwassernutzung. Die Verwendung von erneuerbaren Energieträgern trägt maßgeblich zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung bis 2040 bei. Im Wiener Stadtgebiet sind bereits über 2.200 Anlagen zur geothermischen Nutzung erfasst. In und rund um Wien herrschen besonders günstige Bedingungen für die Nutzung von Grundwasser, von Erdwärmesonden zum Heizen und für Warmwasser. Der Erdwärmepotenzialkataster in der Online-Anwendung "Wien Umweltgut" gibt einen Überblick über mögliche Standorte und ermöglicht eine Ersteinschätzung des Potenzials. Der Geothermie-Atlas der GeoSphere Austria bietet darüber hinaus erweiterte Informationen und Funktionen zur Erdwärme.
Was kann der Erdwärmepotenzialkataster?
Zur erneuerbaren Wärmegewinnung bieten sich in manchen Gebieten geschlossene Systeme an, zum Beispiel Erdwärmesonden. In anderen Gebieten sind offene Systeme sinnvoller, zum Beispiel Wasser-Wasser-Wärmepumpen.
Ob und für welche Nutzungsformen ein Standort geeignet ist, ist im Erdwärmepotenzialkataster in der Online-Anwendung "Wien Umweltgut" (Stadtplan) ersichtlich. Der Erdwärmepotenzialkataster enthält unter anderem Angaben zur thermischen Leistung und Energiemenge für verschiedene Betriebsweisen (nur Heizen oder Heizen und Kühlen) in Kombination mit Wärmepumpen.
Der Geothermie-Atlas der GeoSphere Austria ermöglicht darüber hinaus flächendeckende geologische und hydrogeologische Basisinformationen sowie eine grundstücksbezogene Potenzialabfrage.
Das Erdwärmepotenzial bezieht sich auf die oberflächennahe oder "seichte" Geothermie, die zur Bereitstellung von Raumwärme und -kälte und zur saisonalen Wärmespeicherung genutzt werden kann.
- Methodik und Erstellung
- Erläuterungen zur Applikation
- Wiener Erdwärmepotenzial
- Daten und Fakten zur Erdwärme
Rechtliche und technische Hinweise
Der Erdwärmepotenzialkataster dient einer ersten Übersicht über die Bedingungen zur Erdwärmenutzung am gewählten Standort. Die Auskunft beruht auf den Kenntnissen und Erfahrungen der GeoSphere Austria und gibt einen orientierenden Überblick. Sie ersetzt keine Detailuntersuchung und Planung durch ein Fachbüro.
Aus den Karteninhalten (Darstellungen) und den dazugehörenden Texten können keine Rechtsansprüche begründet oder abgeleitet werden. Die Stadt Wien sowie die GeoSphere Austria übernehmen keine Haftung für Vollständigkeit und Inhalt. Die Karten und Texte sind Informationsmaterial für die Öffentlichkeit, keine amtliche Auskunft oder rechtsverbindliche Aussage. Vor der Planung beachten Sie bitte alle rechtlichen Bestimmungen. Beachten Sie bitte die relevanten Informationen für das Wasserrecht.
Weiterführende Informationen zu rechtlichen Aspekten und Zuständigkeiten finden Sie auf Erdwärme Wien.
Vorteile der geothermischen Nutzung
Für die Anhebung des Temperaturniveaus zur Gebäudeheizung kommen bei Erdwärmeanlagen meistens Wärmepumpen zum Einsatz. Wärmepumpen sind in mehrfacher Hinsicht eine vielversprechende Technologie: Mit ihnen kann der gesamte Wärmebedarf zum Heizen und für Warmwasser ebenso wie der Kühlbedarf eines Gebäudes auf ressourcenschonende und umweltfreundliche Weise gedeckt werden.
Wärmepumpen nutzen Energie, die in Grundwasser, Erdreich oder Luft gespeichert ist. Diese Umweltwärme erneuert sich permanent durch Sonneneinstrahlung, Niederschläge oder Erdwärme. Mit einer Wärmepumpe kann diese kostenlose Energie sehr effizient genutzt werden. Gerade für den urbanen Raum sind Wärmepumpen eine wertvolle Technologie.
Entstehung des Erdwärmepotenzialkatasters
Die Abteilung Energieplanung (MA 20) beauftragte die GeoSphere Austria im Jahr 2013 mit der Erstellung eines entsprechenden Katasters. 2017 wurde die Wärmeleitfähigkeitskarte für Erdwärmesonden aktualisiert.
Im Jahr 2021 überarbeitete die GeoSphere Austria im Rahmen des Projekts GEL S/E/P und im Auftrag der Abteilung Energieplanung die Potenzialangaben. Basierend auf neuen Analysemethoden stehen nun genauere Angaben zur thermischen Leistung und Energiemenge zur Verfügung. Ampelkarten zeigen außerdem mögliche Nutzungseinschränkungen für Erdwärmesonden und die thermische Grundwassernutzung.
Geothermie-Atlas
Aufbauend auf den Erkenntnissen des Erdwärmepotenzialkatasters wurde 2024 der Geothermie-Atlas der GeoSphere Austria in Kooperation mit der Abteilung Energieplanung ins Leben gerufen. Er enthält erweiterte flächendeckende geologische und hydrogeologische Informationen, die im Auftrag der Stadt Wien erarbeitet wurden. Darüber hinaus ist eine Potenzialabfrage für Erdwärmesonden für Grundstücke möglich. Damit können zum Beispiel Abschätzungen getroffen werden, wie viel des Wärmebedarfs durch Erdwärme am Grundstück abgedeckt werden kann.
Datenquellen
Die Daten für die Erstellung des Erdwärmepotenzialkatasters wurden von der GeoSphere Austria und der Stadt Wien zur Verfügung gestellt.
Weiterführende Informationen
- Geothermie - Wärme aus dem Boden - Wiener Umweltanwaltschaft
- Geothermie - "DIE UMWELTBERATUNG"
- Wasserrechtliche Bewilligung für die Nutzung von Gewässern und Grundwasser - Online-Antrag
- Baugrundkataster Wien
- Gewässerschutz in Wien
Stadt Wien | Energieplanung
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