Die Grätzlmarie ist eine Förderschiene der Stadt Wien im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms WieNeu+. Gefördert werden Projekte, die das soziale Miteinander im Grätzl stärken, das Grätzl klima- und zukunftsfit machen und möglichst vielen Menschen im Grätzl zugutekommen. Dabei werden bis zu 100 % der eingereichten Kosten für ausgewählte Projekte gefördert. Die Projekte werden mit Beträgen zwischen 100 € und 30.000 € z.B. für Sachgüter, Material, Mieten für Umsetzungsstandorte oder auch Personalkosten finanziell unterstützt.

Ziele:

  1. Partizipative lokale Projekte unter dem Motto „klima- und zukunftsfit im Grätzl“ sind umgesetzt.

  2. Gezielte Partizipations- und Beteiligungsprozesse zur Förderung der Akzeptanz von klimapolitisch notwendigen Maßnahmen sowie der aktiven Teilhabe der Bevölkerung sind umgesetzt.

  3. Soziale Innovation und die Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhaltes sind eine gelebte Praxis.

  4. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Projektgebiet mit lokalen Akteur*innen ist gestärkt.

  5. Neue Aufenthaltsqualitäten im Grün- und Freiraum sind geschaffen.

  6. Erfahrungen, um in den nächsten Jahren weitere partizipative Budgets in anderen Gebieten umzusetzen, werden systematisch gesammelt, analysiert und für eine weitere Nutzung aufbereitet.

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Abbildung 34: Grätzlmarie-Aktivist*innen mit Dankesurkunden mit Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál und Programmleiter Stephan Hartmann (7.11.2023). Copyright: Stadt Wien / Martin Votava

Zahlen, Daten, Fakten

Von Oktober 2021 bis Mai 2023 gab es sechs Einreichperioden. Insgesamt wurden mit der „Grätzlmarie“ in Innerfavoriten 29 Mitmachprojekte mit einem Gesamtbudget von 113.210 € gefördert.

Insgesamt wurden 60 Projektideen eingereicht. An die 150 Personen waren daran aktiv beteiligt. Die Auswahl der Projekte erfolgte anhand verschiedener Kriterien, zu denen unter anderem die Förderung der Klimawandelanpassung, die Zugänglichkeit für viele Grätzlbewohner*innen und der sparsame Einsatz von Fördermitteln gehörten.

Zur Unterstützung interessierter Bewohner*innen wurden Grätzlmarie-Ideenwerkstätten im Lokal der GB* organisiert. Dabei konnten erste Projektideen und neue Kooperationen aufgebaut werden. Die Begleitung während der Entwicklung, Antragstellung, Umsetzung und Abrechnung sowie der Besuch mancher Aktivitäten durch die GB* führten zu zahlreichen schönen Momenten mit engagierten Menschen im Grätzl. Der persönliche Kontakt und die damit verbundene, niederschwellige Zugänglichkeit zeichnen dieses Ideen-Budget aus.

Die Auswahl der Projekte wird von einem Grätzlbeirat getroffen, dem diese Kompetenz von der Fördergeberin, der Stadt Wien, übertragen wurde. Dieser Grätzlbeirat setzt sich zur Hälfte aus Bewohner*innen und zur Hälfte aus Vertreter*innen von Institutionen, der Stadt und dem Bezirk zusammen. Die eingebrachten Projektideen werden vom GB*-Team auf Erfüllung der Förderkriterien geprüft und anschließend vom Grätzlbeirat ausgewählt.

Die umgesetzten Grätzlmarie-Projekte lassen sich schwerpunktmäßig in folgende Themen-Cluster unterteilen: Nachbarschaft (6), Mobilität (3), Umwelt (3), Bewusstseinsbildung & Nachhaltigkeit (6), Kunst & Kultur (6).

Infobox Zahlen & Fakten

Projektlaufzeit: Jänner 2021 bis Dezember 2023

Anzahl genehmigte Projekte: 29 (60 Projektanträge)

Gesamtsumme der genehmigten Projekte: 113.210 €

Anzahl Grätzlbeiratssitzungen: 8 Sitzungen im Zeitraum Oktober 2021 – Juni 2023

Mitglieder im Grätzlbeirat: 14 Personen

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Abbildung 35: Mit vereinten Kräften bei der Grätzlmarie-Abschlusspräsentation (7.11.2023). Copyrigth: Stadt Wien / Martin Votava

Erkenntnisse

Die Grätzlmarie ist für WieNeu+ ein wichtiges Mittel, um den Draht zur lokalen Bevölkerung herzustellen und somit WieNeu+ über viele Wege und Kanäle im Gebiet präsent zu machen.

Mit der Grätzlmarie werden niederschwellige Beteiligungsformate ermöglicht, deren Wirkung vorwiegend auf lokaler Ebene liegt. Durch die vielfältigen Angebote kommen Grätzlmarie-Projekte unmittelbar verschiedenen Zielgruppen zugute.

Sie geben die Grätzlmarie-Förderungen von WieNeu+ eine Möglichkeit, in einen intensiven Austausch mit den Bewohner*innen zu treten und somit WieNeu+ Themen in den öffentlichen Diskurs zu setzen und das Themenspektrum der Stadtkommunikation zu erweitern.

Die Grätzlmarie bündelt allerdings aufgrund ihrer Art der Abwicklung sehr viele Ressourcen sowohl auf GB*-Seite bei der Betreuung der Einreichenden und Projektdurchführenden, als auch auf Seiten von WieNeu+ bei der Förderabwicklung.

  • Vielfalt der Projekte: Zahlreiche unterschiedliche Projekte wurden eingereicht.

  • Demokratisierender Prozess: Es wurden viele unterschiedliche Menschen erreicht, die teils mit auch sehr kleinen Projekten mitgemacht haben. Damit konnten oft unsichtbare Barrieren erfolgreich abgebaut werden.

„Mit der Grätzlmarie, dem Ideen-Budget von WieNeu+, konnten wir viele Menschen erreichen, die oft erstmals mit der Gebietsbetreuung in Berührung gekommen sind. Das macht die Stadtteilarbeit noch bunter und vielfältiger und trägt wirklich zur Lebensqualität im Grätzl bei.“

Andrea Breitfuß

Leiterin der Gebietsbetreuung Stadterneuerung, Stadtteilbüro für die Bezirke 3, 4, 5, 10 und 11